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  • Entwicklungsprojekt auf den Cook InselnDatum05.04.2019 12:35
    Thema von carlos im Forum Cook Inseln

    oralchirurg Dr. Felix Nolzen und seine Frau Dr. Veronika Nolzen haben in Zusammenarbeit mit dem Zahnmedizinischen Austauschdienst ein Entwicklungshilfeprojekt auf den Cook Inseln aufgezogen. Vor fünf Jahren lernte Dr. Felix Nolzen die Inseln Rarotonga, Aitutaki und Atiu auf einer Auslandsfamulatur während seines Zahnarztstudiums kennen. Zusammen mit zwei Freunden blieb der Oralchirurg für sechs Wochen.

    „Das hat mich alles total fasziniert. Die Landschaft hat es mir echt angetan“, sagt der 29-Jährige. Für ihn sei sofort klar gewesen, nach dem Studium wieder auf die Inseln zu kommen. Fünf Jahre später, nach seiner Facharztausbildung zum Oralchirurgen, entstand das Entwicklungshilfeprojekt, um die Cookies – so nennen sich die Einheimischen selber – zahnmedizinisch zu unterstützen.

    Neben einem Traumstrand mit 26 Grad warmer Lagune liegt die kleine Zahnklinik Rarotongas. „Die Ausstattung ist rudimentär. Vergleichbar mit der deutschen Zahnmedizin um 1970“, musste der 29-Jährige feststellen. Wenn man Glück habe, funktionieren drei von sechs Zahnarztstühlen, denen aus allen Öffnungen Wasser und Luft entweiche. „Zudem ist es eine Lotterie, Bohrer zu finden, die gut funktionieren“, musste Dr. Felix Nolzen bei seinem Aufenthalt feststellen.

    „Wir haben einiges runter gebracht“, berichtet der Oralchirurg. Mit der Hilfe regionaler Firmen, der eigenen Zahntechniker und Sachspenden aus der bergischen Zahnärzteschaft konnte ein gutes „Care Paket“ auf die Insel geschafft werden. Außer Füllungsmaterialien und Zangen wurden sogar ein Gussofen und ein generalüberholter Sterilisator gespendet.

    Die Aufgaben eines Zahntechnikers oder Zahnmechanikers übernehme dort der Zahnarzt. Außer dem technischen Verständnis sei so auch handwerkliches Geschick gefragt.
    Spenden sorgen bei Cookies für Begeisterung

    „Unsere neuen Materialien fanden großen Anklang bei den einheimischen Zahnärzten“, erklärt der 29-Jährige. Die Einheimischen seien Feuer und Flamme über die neuen Sachen gewesen, und besonders der Gussofen habe für Begeisterung gesorgt. Den Zahnersatz, beispielsweise Goldkronen, habe es vorher auf den Cook Inseln nicht gegeben.

    Dass der Oralchirurg in Deutschland vor allem Implantate setze, sei für die Cookies unvorstellbar gewesen. „Wenn überhaupt kannten sie die Möglichkeiten nur aus einem Lehrbuch“, stellte Dr. Felix Nolzen fest.

    In den vier Wochen Aufenthalt unterstütze das Ehepaar die einheimischen Zahnärzte und schulte sie in den neuen Methoden. „Oft werden extra Patienten einbestellt, um sie direkt von der neuen Technik profitieren zu lassen“, erklärt der Oralchirurg. Die deutsche Zahnmedizin sei dort sehr hoch angesehen.

    Was für Dr. Felix Nolzen zum klinischen Alltag gehört, stellt die einheimischen Zahnärzte vor eine große Herausforderung. Der 29-Jährige erfährt bei seinem Aufenthalt, dass die Patienten bei Beschwerden oder Abszessen sogar nach Neuseeland ausgeflogen werden.



    „Die meisten Außeninseln verfügen über keinerlei zahnmedizinische Versorgung“, stellte Dr. Felix Nolzen fest. Aufgrund dessen hat das dortige Gesundheitsministerium ein Programm entwickelt, bei dem Schüler auf die Hauptinsel kommen, um dort in einer zweijährigen Ausbildung die zahnmedizinischen Grundzüge zu erlernen. Nach abgeschlossener Prüfung können die Absolventen die Bevölkerung ihrer Heimatinsel zahnmedizinisch versorgen. Außer der Hilfe, die Oralchirurg Dr. Felix Nolzen leistet, habe er auch viel profitiert, betonte der Mediziner. „Was man auch einfach persönlich von den Menschen bekommt. Es ist einfach eine ganze tolle Erfahrung“, sagt Dr. Felix Nolzen stolz.

  • Thema von carlos im Forum Äthiopien

    Henning Schnittger (57) reist bald mit Mitgliedern der Äthiopienhilfe Steinheim in den Norden Afrikas. Es ist das achte Mal, aber er ist immer noch aufgeregt
    er in Deutschland aufgewachsen ist, kann sich das nur schwer vorstellen: Wenn Mädchen im äthiopischen Hochland ihre Monatsblutung haben, können sie meistens gar nicht zur Schule gehen, so extrem schlecht sind dort die hygienischen Möglichkeiten, erzählt der Bielefelder Arzt Henning Schnittger.

    Schnittger ist Mitglied der Äthiopienhilfe Steinheim. Mit vier Kollegen wird er Montag, 25. Februar, nach Afrika fliegen, um den Einheimischen zu helfen. Vor einem Jahr war der 57-Jährige, der in Heepen in einer Hausarztpraxis arbeitet, zuletzt vor Ort. Damals hatten sich die Frauen seiner Gruppe mit vier jungen Äthiopierinnen und einer indischen Ordensschwester getroffen, um ihnen zu zeigen, wie man auswaschbare und wiederverwendbare Slipeinlagen selbst herstellt.
    Das Ergebnis hat uns umgehauen

    Den Stoff hatten sie mitgebracht. „Das Ergebnis am nächsten Tag hat uns umgehauen, so präzise waren diese Einlagen genäht", erzählt Schnittger. Auch in diesem Jahr hat die Truppe wieder entsprechenden Stoff im Gepäck.
    Für 14 Tage geht es diesmal nach Äthiopien, die Koffer sind bereits gepackt. Er sei etwas nervös, denn die letzte Reise hat er noch gut in Erinnerung. „Kurz vorher rief uns noch der Bischof aus Emdibir an, wir sollten wegen der Unruhen dort besser nicht kommen", erzählt Schnittger. Die Truppe flog trotzdem.
    Medizinstudenten sind auch dabei

    Neben vier Medizinern aus dem Vorstand war auch der Sohn eines Steinheimer Kollegen dabei, der in Marburg Medizin studiert und ein Praktikum im Krankenhaus Attat machen wollte – er brachte gleich noch zwei weitere Kommilitonen mit.

    Nach zwei Tagen in Addis Abeba, die die Gruppe zu intensiven Gesprächen mit den drei von der Äthiopienhilfe unterstützten Studenten nutzte, brachen die Mediziner dann morgens um 4 Uhr auf und erreichten letztendlich völlig unbeschadet und ohne irgendwelche Spuren von Unruhen gesehen zu haben, die Klinik in Burat, erzählt Schnittger. „Noch am Vormittag war die Zahnarztstation aufgebaut, am Nachmittag konnten wir mit unserer Arbeit beginnen."
    Im Akkord werden Zähne gezogen

    Im Akkord sollten wieder Zähne gezogen werden, wie schon bei den zurückliegenden Einsätzen der Mediziner.
    Vor Ort trafen sie dann noch zehn Waisenkinder sowie drei Frauengruppen (insgesamt 120 Frauen), die der Verein durch so genannte Mikrokredit zum Aufbau einer Existenz unterstützt.

    Einer der Höhepunkte des Reise: ein Besusch in der Ortschaft Wogepecha. „Wir haben uns entschlossen, dort einen Schulkindergarten zu errichten", berichtet Schnittger. Die Armut der dortigen Kinder und Erwachsenen habe die Helfer aus OWL sehr erschüttert. „Sie leben dort ohne Wasser und Strom." Und auch der bislang bestehende Schulkindergarten könne nicht als wirkliches Gebäude bezeichnet werden.
    Empfang mit Gesang und Tanz

    Schnittger & Co. wurden dort von vielen Schülern und ihren Eltern mit Gesang und Tanz in Empfang genommen. „Dieses Jahr werden wir in der glücklichen Lage sein, die von uns mit Hilfe von vielen Spendengeldern aus Steinheim und Heepen erbaute Schule einweihen zu dürfen."

    Nach dem Zwischenstopp in Wogepecha ging’s zur Klinik Klinik Dakuna, wo die Mediziner eine Zahnstation aufbauten. „Viele Patienten warteten bereits sehnsüchtig auf uns." Schließlich sei der nächste Zahnarzt in Addis Abeba – zu weit und viel zu teuer für die meisten. „Und bei uns ist die Behandlung natürlich kostenlos", sagt Schnittger.
    Nach weiteren drei Tagen Arbeit in Dakuna fuhren die Helfer weiter zur Klinik nach Galyje Rogda. In diesem Jahr hat die

  • Deutsch-Myanmarische Arbeitsgruppe für Soziale Zahnmedizin und Gesundheitsförderung
    Dental Dharity in Myanmar
    Im Hagenwinkel 65 65
    Postadresse für den Verein: Dr. Juliane Frühbuss, Via Bellera 23, I-22010 Pianello del Lario (Co.)
    78713 Schramberg
    Stadtteil: Talstadt

    www.myanmardentalcharity.org

  • Thema von carlos im Forum Peru

    Norbert Reiß erhält die Auszeichnung für seine Arbeit im Verein „Zahnärzte helfen“. Er sammelt jährlich bis zu 60 .000 Euro für Kinder in Peru.

    Norbert Reiß ist der erste „Dieburger des Jahres“: Bürgermeister Frank Haus (parteilos) und Stadtverordneten-Vorsteher Harald Schöning (CDU) zeichneten den Zahnarzt gestern Nachmittag auf dem städtischen Neujahrsempfang in der Römerhalle für die ehrenamtliche Arbeit im Verein „Zahnärzte helfen“ und insbesondere dessen medizinischer Hilfe für Kinder in Peru aus.

  • Thema von carlos im Forum Myanmar

    Ein Urlaubsressort mit traumhaftem Strand in Ngapali Beach, Westküste Myanmar, 300 Kilometer Luftlinie nordwestlich von der Hauptstadt Yangon. Direkt daneben rütteln erschreckende Alltagsbilder auf und Kinder, die in Bergen von Plastik und anderem Zivilisationsmüll spielen. In der Nähe liegt eine Zahnklinik. Drei Wochen lang leistet der Twistringer Zahnarzt Dr. Gerhard Kanne Ende 2018 seinen inzwischen 20.  Auslandseinsatz für die Entwicklungshilfe und wieder im Urlaub.

    Für die Deutsch-Myanmarische Arbeitsgruppe für Soziale Zahnmedizin und Gesundheitsförderung hat sich Gerhard Kanne aus Oldenburg erstmalig im früheren Burma um Mundhygiene und Zahnprophylaxe bei Jungen und Mädchen, aber auch Erwachsenen gekümmert.

  • Ein Zahnarzt für AfrikaDatum01.01.2019 21:19
    Foren-Beitrag von carlos im Thema Ein Zahnarzt für Afrika
  • Ein Zahnarzt für AfrikaDatum01.01.2019 21:19
    Thema von carlos im Forum Kenia

    Jedes Jahr fliegt der Stuttgarter Zahnarzt Dr. Gerd Hase für ein paar Wochen nach Kenia, um den Verein Dentists for Africa dabei zu unterstützen, die Zahngesundheit in dem afrikanischen Land nach vorne zu bringen. Nach einem Gespräch mit ihrem engagierten Kunden hat sich die EVIDENT GmbH entschlossen, 1.000€ an den Verein zu spenden.

    Ohne Honorar behandelt Gerd Hase zusammen mit kenianischen Kollegen Patienten, untersucht Schulkinder und hilft bei der Weiterbildung einheimischer Behandler. Seine Patienten warten stundenlang mit Geduld und großer Dankbarkeit, weil sie wissen, dass sie gut behandelt werden. „Die Arbeit in Afrika erfüllt, erdet und macht demütig“, sagt Gerd Hase.

    Weil es extrem an Behandlern und Equipment fehlt, kann der Verein Unterstützung gebrauchen. Zahnmediziner, ZMF oder Techniker können per Hilfseinsatz Gutes tun und ihren Horizont erweitern. Und natürlich sind Spenden willkommen, auch in Form von Edelmetall.

    Weitere Informationen:
    www.dentists-for-africa.de

  • Thema von carlos im Forum Togo

    Jürgen Timm ist Zahnarzt in Laboe. Doch manchmal auch an Orten, in denen die zahnärztliche Versorgung ein Luxusgut und Privileg der Reichen ist. Wie zum Beispiel in Lomé, der Hauptstadt von Togo/Westafrika. Dort verbrachte Jürgen Timm zwei Wochen gemeinsam mit drei Gleichgesinnten.
    Vor vier Jahren war Jürgen Timm zum ersten Mal mit der Organisation „Zahnärzte ohne Grenzen“ unterwegs auf dem afrikanischen Kontinent. „Es ist gut, seine Komfortzone auch mal zu verlassen“, sagte der 67-Jährige. Für ihn ist dieser Einsatz „eine Spende vor Ort“. Denn die Menschen dort, die von sehr kleinem Geld leben, wollen ihr Land nicht verlassen und die Infrastruktur wachse nur sehr langsam, so Timm.
    Erster Einsatz in Namibia

    Sein erster Einsatz führte ihn nach Namibia. „Dort fuhren wir 3000 Kilometer über Land, praktizierten in aufgeschlagenen Zelten hinter Paravents quasi unter freiem Himmel. Und wenn Zeit war, konnten wir auch wilde Tiere sehen. In Togo war es anders, anstrengender.“ Dort machten Timm und seine drei Kollegen im Krankenhaus der Hauptstadt Lomé Station. „Die Menschen kamen mit Mofas und zu Fuß kilometerweit her. Sie hören von uns im Radio oder über das Smartphone. Das haben sie dort alle“, erzählt der Laboer. Das bedeutete Arbeit von neun bis oft nach 17 Uhr. Jeweils zwei Zahnärzte und zwei einheimische Helfer bildeten ein Team. „Eine Diagnostik war aufgrund der Sprache sehr schwierig. Man musste sich auf Leute einstellen, die einfach nur Schmerzen haben und viel aushalten können“, so der Dentist.

    300 Patienten in zwei Wochen

    Aufgrund seiner Erfahrungen hatte Timm sein „Lieblingsmaterial“ und Geräte gleich selbst mitgebracht. Ebenso wie zahlreiche Zahnbürsten und andere Materialien für die Zahnpflege, die er zu Hause als Spenden erhalten und auf seine Reise nach Togo mitgenommen hatte. Dafür sei er sehr dankbar, so Timm. Er und seine Kollegen behandelten über 300 Patienten in den zwei Wochen und schon heute frage er sich, was hätte man noch besser machen können. Doch zurück bleiben für Jürgen Timm auch viele Erinnerungen: an dankbare Menschen, eine Gruppe, die das gemeinsame Erlebnis zusammen geschweißt hat und die Erkenntnis, „mit dem, was ich gelernt habe, etwas bewirken zu können“.

  • Bis zu 50 Patienten am TagDatum24.12.2018 23:21
    Thema von carlos im Forum Philippinen

    Erneut ist der Geislinger Zahnarzt Dr. Gerhard Petz in ein Land der Dritten Welt gereist, um dort Menschen zahnärztlich zu versorgen. Nach Nicaragua war der Ruheständler nun auf den Philippinen.

    Der Seesack von Zahnarzt Dr. Gerhard Petz aus Geislingen roch noch nach der Bergregion Nicaraguas, als in ihm kurz danach alles Nötige für einen weiteren humanitären Einsatz verstaut wurde. Ziel seines sechs Wochen dauernden Hilfsdienstes war die nördlich gelegene Hafenstadt Cagayan de Oro auf der Insel Mindanao, der südlichsten und wohl größten Insel der Philippinen. Von dort kehrte er vor einigen Tagen zurück.

    Die genannte Hafenstadt erlangte traurige Berühmtheit durch die Hochwasserkatastrophe im Dezember. Ein Ärztehaus, das von der Organisation "Ärzte Dritte Welt" in Cagayan de Oro unterhalten und ausschließlich mit deutschen Ärzten betrieben werde, organisiert die Einsätze in die verschiedenen Bergregionen der Insel, berichtet der 66-jährige promovierte Zahnmediziner. Das mobile Klinikteam habe aus einem deutschen Humanmediziner, einer Apothekenhelferin, einer Krankenschwester, einer Dolmetscherin, dem Fahrer und ihm bestanden, um die Menschen in den 800 Meter hoch gelegenen Dörfern medizinisch zu versorgen. Anders als beim Einsatz in Nicaragua (wir berichteten) sei er mit der "Rolling Clinic", so die Projektbezeichnung, jeweils für zehn Tage in insgesamt drei Bergregionen von Dorf zu Dorf unterwegs gewesen. In dem geländegängigen Fahrzeug sei es mit den sechs Personen, dem mitgeführten Gerät und der persönlichen Ausrüstung auf den teilweise abenteuerlichen Wegen sehr eng hergegangen, sagt Petz schmunzelnd.

    Doch nach jedem zehntägigen Einsatz hätten alle die viertägige Erholungsphase bei gutem Essen im Ärztehaus, das über acht Einzelzimmer und immerhin zwei Duschen verfüge, genossen. Danach, wiederum an einem Montag, habe man die nächste Region angesteuert, um die Bevölkerung medizinisch zu versorgen. Besonderheit sei auch gewesen, sich bei jeder Etappe an neue Gesichter zu gewöhnen, denn einschließlich dem Fahrer, der ihn beim Aufbau der Geräte und bei der Behandlung zu unterstützen hatte, sei er immer mit einer anderen Besatzung in diesem rollenden Sprechzimmer unterwegs gewesen. Pro Tag hätten zirka 40 bis 50 Patienten auf seinem Behandlungsstuhl Platz genommen, um von ihm behandelt zu werden. Marode und selbst solche Zähne, die bei uns leicht mit einer Füllung zu retten sind, müssen dort gezogen werden, erklärt Petz mit einem Unterton des Bedauerns.

    Die Gebisszustände der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen seien katastrophal, so seine Bewertung. Dies begründe auch die Einsatzoption der in Frankfurt ansässigen Hilfsorganisation "Ärzte Dritte Welt", die dies wahrgenommen, bewertet und die Gebiete ausgewählt hat, um Hilfe vor Ort zu organisieren.

    Sein Arztkollege sei mit 70 bis 120 Patienten in ähnlicher Weise gefordert gewesen, berichtet Petz weiter. Von Tuberkulose-, Haut-, Brust- und Krebserkrankungen bis hin zu hygienebedingten Erkrankungen, wie Krätze, werden die Mediziner konfrontiert. Gesundheitsfördernde Aufklärung über Zähneputzen und Körperhygiene werde zwar bei den Einsätzen betrieben, doch das Erfolgsergebnis sei situationsbedingt gering, so Petz.

    Das soziale Gefälle zwischen Stadt- und Landbevölkerung ist schnell erkennbar und werde in den einfachen Wohnverhältnissen und der damit verbundenen mangelnden häuslichen Hygiene deutlich: kein fließend Wasser und ein Plumpsklo hinterm Haus.

    Ein Arbeiter in den Zuckerrohrplantagen und auf den Reisfeldern verdient in der Regel lediglich einen Euro pro Tag. Dieses geringe Einkommen wirke sich besonders bei den Kindern im Säuglingsalter aus, sagt Petz. Nach der Zeit des Stillens werde bei der Folgeernährung auf Billigprodukte wie nährstoffarmes Milchpulver zurückgegriffen; mit der Folge auftretender Unterernährung.

    Und - würde der erfahrene Zahnmediziner mit einem weiteren Einsatz dieser Art seinen Ruhestand gestalten wollen? Diese Frage wolle er kurz nach diesem doch etwas anstrengenden Einsatz weder mit einem entschiedenen Ja, noch mit einem klaren Nein beantworten. Unmittelbar danach sei es für ihn eine große Befriedigung, dort helfen zu können. Die dankbare und freundliche Bevölkerung, die er angetroffen habe, sowie das freundschaftliche Wirken im Projektteam, entschädige ihn allemal für die überstandenen Strapazen. Für ihn sei es allemal ein besonderes Erlebnis gewesen, meinte der gebürtige Geislinger Zahnarzt.

  • Ehrenamtlicher Zahnarzt gesuchtDatum24.12.2018 23:19
    Thema von carlos im Forum Deutschland

    Die Teestube des Diakonischen Werks bietet sozial benachteiligten Menschen eine wöchentliche Gratis-Sprechstunde an. Für eine umfassende Versorgung fehlt jedoch ein Zahnarzt.


    Einmal in der Woche wird den Besuchern der Teestube an der Dotzheimer Straße auf den Zahn gefühlt. Mittwochs von 14 bis 16 Uhr kommt ein Zahnarzt in die Einrichtung des Diakonischen Werks und hilft ehrenamtlich bei Karies und Co.

    Bislang kümmerten sich drei Zahnärzte um wohnungslose, nicht krankenversicherte oder sozial benachteiligte Menschen, die sich in der Teestube auf einen Plausch oder zum Essen treffen. Bislang. Jetzt ist ein Zahnarzt aus Wiesbaden weggegangen, sodass die „Sprechstunde“ an jedem dritten Mittwoch ausfallen muss, wenn nicht schnellstens ein neuer Helfer gefunden wird, befürchtet das Diakonische Werk.

    Ein Mediziner weggezogen

    Wie wichtig das Angebot ist, versucht Matthias Röhrig, Leiter der Teestube, in wenigen Sätzen zu umschreiben. Die Hemmschwelle, sich in eine normale Praxis zu begeben, sei für viele Teestuben-Besucher groß. „Manche sind nicht versichert, viele befürchten, generell nicht gerne in den Wartezimmern der Praxen gesehen zu werden.“ Hinzu komme bei manchen die grundsätzliche Angst vor dem ersten Schritt in die Behandlung. Die Not sei groß, denn mit den zwei verbliebenen Ärzten könnte das Angebot nicht aufrecht erhalten werden. Es fehle mindestens ein weiterer Zahnarzt im Team.

    Doch nicht nur in der Teestube behandeln die Mediziner. Sie sind zudem in einer Praxis aktiv. Dorthin vermittelt Röhrig die Patienten, etwa zu einer Nachbehandlung nach einem Eingriff oder im Akut-Fall. Eine Helferin, die alle Sprechstunden begleiten würde, stehe bereit. Die Teestube wurde im November 1985 an der Kleinen Schwalbacher Straße ins Leben gerufen, war 17 Jahre am Platz der Deutschen Einheit und zog 2003 an die Dotzheimer Straße.

    Täglich kommen zwischen 100 bis 120 Menschen, die dort Hilfe, Geborgenheit und Ansprache durch acht hauptamtliche und etwa 100 ehrenamtliche Mitarbeiter erfahren. (uf.)

    Weitere Informationen erteilt Matthias Röhrig unter Telefon 0611/445660 melden oder per E-Mail an roehrig@diakonisches-werk-wiesbaden.de.

  • Thema von carlos im Forum Sierra Leone

    Entzündeter Zahn bringt Patient in Lebensgefahr


    Das Engagement von Gisela Bednarek für Sierra Leone lässt sich auf einen Nenner bringen: Es wurde schon so viel erreicht, aber es gibt noch so viel zu tun. Seit 1994 bringt sie sich für die Menschen in dem westafrikanischen Land ein – Rebellenkrieg, Ebola und Armut zum Trotz.

    Der Terminkalender ist meist voll. Ein besinnlicher Eintrag steht jetzt ganz oben auf der Liste: Heiligabend kommen Freunde, Nachbarn und Interessierte im Garagenhof von Gisela Bednarek zusammen, um Weihnachtslieder zu singen. Das geht schon seit 1985 so: „Kinder, die damals gekommen sind, nehmen jetzt als Erwachsene mit eigenem Nachwuchs teil.“ Solche Veranstaltungen dienen dem Verein „Hilfe Direkt“ über den Material- und Geldspenden nach Sierra Leone fließen. Zudem ist es ein festlicher Gegensatz zu der herben Realität, mit der Gisela Bednarek in Afrika konfrontiert wird.
    Widrige Umstände

    „Mein größter Wunsch ist es, dass unser Hospital weitergeführt werden kann“, sagt Bednarek. Täglich werden dort, in Bo, im Schnitt 25 Personen behandelt. Die Kosten für Löhne, Material, Diesel für Generatoren, Reparaturen und Steuern belaufen sich auf etwa 10 000 Euro im Monat. Es bietet überlebenswichtige Hilfen für die Menschen der Region; zum Teil unter widrigsten Umständen. Dank ausländischer Ärzte, die sich freiwillig engagieren, konnten Zahnoperationen für Patienten angeboten werden, die sich durch Entzündungen in akuter Lebensgefahr befunden haben. „Die Menschen können sich die Fahrt ins Krankenhaus nicht leisten, geschweige denn die Behandlungskosten“, sagt Bednarek.

    Einem anderen Patienten konnte nur durch eine Notamputation das Leben gerettet werden. Jedoch: Das chirurgische Material, eine Knochensäge, fehlte. Abhilfe schaffte Ersatz aus dem Baumarkt. Doch neben den zahllosen unschönen Baustellen kann Gisela Bednarek auch auf Erfolge zurückblicken: Für junge Studenten konnten Paten gewonnen werden, die ihnen ihren Bildungsweg ermöglichen. Berufswunsch: Rechtsanwältin und Soziologe.
    Einsatz für Heimatland

    An Gisela Bednareks Seite kämpft Musa Bainda für sein Heimatland. Er ist zur Zeit in Deutschland. Und erlebt Weihnachten als eine festliche Zeit, aber auch eine des Händeschüttelns und Dankesagens. Seine Wünsche für 2019? Dass das Hospital weitergeführt wird, sich eine bessere Schulstruktur etabliert und dass alle Menschen in Deutschland, die sich engagieren und einbringen, ein gesundes und glückliches Jahr erleben. •  Weihnachtssingen an diesem Montag mit Heißgetränken und Weihnachtsmann, Eibenweg 25, 17.15 Uhr, Infos unter  Telefon  50 22 85 oder

       www.hilfe-direkt.de

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