Die Teestube des Diakonischen Werks bietet sozial benachteiligten Menschen eine wöchentliche Gratis-Sprechstunde an. Für eine umfassende Versorgung fehlt jedoch ein Zahnarzt.
Einmal in der Woche wird den Besuchern der Teestube an der Dotzheimer Straße auf den Zahn gefühlt. Mittwochs von 14 bis 16 Uhr kommt ein Zahnarzt in die Einrichtung des Diakonischen Werks und hilft ehrenamtlich bei Karies und Co.
Bislang kümmerten sich drei Zahnärzte um wohnungslose, nicht krankenversicherte oder sozial benachteiligte Menschen, die sich in der Teestube auf einen Plausch oder zum Essen treffen. Bislang. Jetzt ist ein Zahnarzt aus Wiesbaden weggegangen, sodass die „Sprechstunde“ an jedem dritten Mittwoch ausfallen muss, wenn nicht schnellstens ein neuer Helfer gefunden wird, befürchtet das Diakonische Werk.
Ein Mediziner weggezogen
Wie wichtig das Angebot ist, versucht Matthias Röhrig, Leiter der Teestube, in wenigen Sätzen zu umschreiben. Die Hemmschwelle, sich in eine normale Praxis zu begeben, sei für viele Teestuben-Besucher groß. „Manche sind nicht versichert, viele befürchten, generell nicht gerne in den Wartezimmern der Praxen gesehen zu werden.“ Hinzu komme bei manchen die grundsätzliche Angst vor dem ersten Schritt in die Behandlung. Die Not sei groß, denn mit den zwei verbliebenen Ärzten könnte das Angebot nicht aufrecht erhalten werden. Es fehle mindestens ein weiterer Zahnarzt im Team.
Doch nicht nur in der Teestube behandeln die Mediziner. Sie sind zudem in einer Praxis aktiv. Dorthin vermittelt Röhrig die Patienten, etwa zu einer Nachbehandlung nach einem Eingriff oder im Akut-Fall. Eine Helferin, die alle Sprechstunden begleiten würde, stehe bereit. Die Teestube wurde im November 1985 an der Kleinen Schwalbacher Straße ins Leben gerufen, war 17 Jahre am Platz der Deutschen Einheit und zog 2003 an die Dotzheimer Straße.
Täglich kommen zwischen 100 bis 120 Menschen, die dort Hilfe, Geborgenheit und Ansprache durch acht hauptamtliche und etwa 100 ehrenamtliche Mitarbeiter erfahren. (uf.)
Weitere Informationen erteilt Matthias Röhrig unter Telefon 0611/445660 melden oder per E-Mail an roehrig@diakonisches-werk-wiesbaden.de.