Christina Bachmann und Rebecka Scheele Zeitraum: 05. Januar 2017 bis 07. Februar 2017 Ein kleiner uniinterner ZAD Vortrag hat uns in unserem Vorhaben, eine Auslandsfamulatur zu absolvieren, bestärkt. Die Erfahrungsberichte von anderen Studenten sprachen für sich. Unmittelbar nach unserem Staatsexamen an der Universitäts- medizin in Göttingen sollte es soweit sein. Wir schauten uns verschiedene Länder und Famulaturberichte an und schon bald wurde klar, dass uns die Philippinen am meisten reizen.
Von: Lea Droste (Uni Würzburg) Organisation: Dental Volunteers e. V. Zeitraum: 15.02.2017 - 29.03.2017
Im Frühling 2016 begaben meine Kommilitonin Caro und ich uns mithilfe der Erfahrungsberichte des ZADs auf die Suche nach einem für uns passenden Hilfsprojekt für die Semesterferien Februar/ März 2017.
Thema von carlos im Forum Kapverden, Kapverdisch...
Schiemann hat sich nach ihrer Pensionierung nicht auf dem Erreichten ausgeruht. Sie engagiert sich bis heute zum Wohl der Menschen, die zahnärztlicher Hilfe bedürfen, sich diese aber aus Gründen ihrer Lebenssituation nicht leisten können, oder denen kein erreichbarer Zahnarzt zu Verfügung steht. Für dieses Engagement reist sie weit: Bereits vor drei Jahren hat die Zahnärztin einen Hilfseinsatz in der Mongolei tatkräftig begleitet.
Bereits zum zehnten Mal in Folge fliegen auch dieses Jahr wieder vier Studenten der Universität Witten/Herdecke nach Myanmar, um dort zahnärztliche Hilfe an Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern zu leisten.
Spenden unter dem Verwendungszweck „Afrikaeinsatz“ sind möglich auf dem Konto von Daniela Nicklaus bei der Berliner Sparkasse. IBAN: DE47 1005 0000 1062 2639 59; BIC: BELADEBEXXX.
Spendenquittungen stellt „Dentists for Africa“ ab 100 Euro aus.
In ihrem Heimatort Bismark wurde zur Unterstützung des Afrikaeinsatzes eine Spendenbox aufgestellt. Sie befindet sich in der Kfz-Werkstatt Linz (Stendaler Straße).
Zu ihrem Hilfseinsatz mit der Organisation „Dentists for Africa“ will Daniela Nicklaus im November nach Kenia aufbrechen. Kosten für die Reise und beispielsweise für Impfungen trägt die Bismarkerin allein. Bei der Finanzierung setzt sie auch auf Spenden.
Das „neue Abenteuer“ – wie es Daniela Nicklaus selbst nennt – soll sie im November in die kenianische Bergregion nahe der Stadt Kisii führen. Seit Februar weiß die Bismarkerin, die in Berlin arbeitet und lebt, dass sie für die Organisation „Dentists for Africa“ (auf deutsch: „Zahnärzte für Afrika“) tätig sein wird. Während ihres Jahresurlaubs. Den hatte sie bereits im Jahr 2016 geopfert, um Afrikaner zu unterstützen. Auf dem damals größten privaten Hospitalschiff der Welt hatte sie an der Küste Benins ihr Quartier, behandelte an Land Menschen mit Zahnproblemen.
Von einem Opfer möchte die junge Frau allerdings auch mit Blick auf den Jahresurlaub, der für den Einsatz draufgeht, nicht sprechen. Sie wolle helfen. Aber sie wolle sich auch beruflich entwickeln, gesteht sie ein, und sich „den Ursprung meines Berufes vor Augen führen“. Treff mit Benin-Mitstreiterin
Regelrecht aufgesogen hat die zahnmedizinische Fachangestellte in Benin die große Dankbarkeit der Einheimischen, die „aus ihren Augen und aus den Gesten gesprochen“ hat. Auch deshalb war für Daniela Nicklaus klar, dass es nicht bei dem 2016er Einsatz bleiben wird. „Als ich damals nach meinem ersten Einsatz in Benin wieder nach Deutschland zurück musste, wusste ich, ich muss und werde wiederkommen. Und nun habe ich wieder das ,Go‘, um auf diesen unglaublich schönen Kontinent zurückzudürfen und dies mit meiner großen Leidenschaft – den Operationen – verbinden zu können“, sagt sie. Bilder
Und sie freut sich darauf, „wieder neue Menschen kennenlernen zu dürfen“. So pflegt sie noch Kontakt und Freundschaften mit Mitstreitern, die sie in Benin kennengelernt hat, unter anderem aus Australien, Peru, Kanada. In diesem Monat erhält sie Besuch von einer Freundin aus Holland. Sie war als Anästhesieschwester im Einsatz und Nicklaus‘ Kabinenmitbewohnerin auf dem Hospitalschiff. Doch nicht nur über den gewachsenen Bekanntenkreis wirkt der Benin-Einsatz nach. Im Praxisalltag, bei den Behandlungen, auch oft im Privatleben sei das Erlebte präsent, erklärt Daniela Nicklaus auf Volksstimme-Nachfrage. „Das liegt vermutlich in unserer verwöhnten europäischen Natur. Wir sind zu schnell zu unzufrieden und regen uns oft unnötig über sinnlose Kleinigkeiten auf – da nehme ich mich selbst nicht aus. Wir schätzen nicht, wie gut es uns geht und was wir zum Beispiel für ein gut aufgestelltes Gesundheitssystem hier in Deutschland haben.“ Impfungen und Flüge
Das mag in Kenia anders aussehen. Auf den Einsatz dort – für die Bismarkerin unentgeltlich und im Jahresurlaub – bereitet sie sich jetzt schon vor. Impfungen sind notwendig, Flüge müssen gebucht werden. Das kostet nicht nur Zeit; das kostet auch Geld. Nachdem sie ihren Einsatz im Benin komplett allein bezahlt und dafür – wie sie berichtet – einen mittleren vierstelligen Betrag ausgegeben hat, setzt sie für Kenia auf Spenden „von begeisterten Mitmenschen“. Und sie verspricht: „Die Spenden werden eins zu eins in das Projekt einfließen.“
Unterstützen bei ihrem Hilfseinsatz in Afrika können Interessierte Daniela Nicklaus über ein Spendenkonto und über eine Spendenbox in Bismark. Daniela Nicklaus sagt: „Jeder Euro hilft mir, damit ich Menschen in Not helfen kann.“
Thema von carlos im Forum ***news***news***news*...
Ein Zahnarzt in Bayern kam auf eine gute Idee: Er fragte seine Patienten nach Ihrem alten Zahngold, um es zu sammeln, einzuschmelzen und unter anderem der freiwilligen Feuerwehr zu spenden.
Thema von carlos im Forum DIANO - Dental Interna...
Zahnies zieht es in alle Welt
Gerade in den letzten zwei oder drei Jahren hat sich die Zahl der Auslandsfamulaturen mehr als verdoppelt und auch für das Jahr 2018 zeichnet sich wiederum ein Rekord ab: waren es 2017 schon über 120 angemeldete Auslandsaufenthalte, so zeigte bereits die Tendenz im Frühjahr, dass es für 2018 noch mehr werden könnten. Dies wird uneingeschränkt als positives Signal gewertet, allein schon weil es eine große Bereitschaft für den Freiwilligendienst dokumentiert. Gleichzeitig ist es auch ein deutliches Signal, zumal von anderer Seite immer wieder versucht wird, die Budgets für Zahnmediziner zu kürzen – aber dies nur Nebenbei. Gründe für die deutliche Zunahme der Famulaturen gibt es mehrere. Zum einen spricht es sich immer mehr herum, dass sich dieser Auslandseinsatz fachlich wirklich lohnt und die Heimkehrer durchweg über positive Eindrücke berichten. Dass durch die Reisen „nebenbei“ auch fremde Gegenden und Kulturen kennengelernt wurden, vor allem in Regionen, wo man sonst „sowieso kaum hinkommt“ dürfte ein weiterer wichtiger Grund sein. Auch dies sollte nicht unterbewertet werden, vor allem in Zeiten, in denen es wieder mehr in Richtung Abschottung von anderen geht. Ein weiterer Grund für die Zunahme der Famulaturen dürfte in der deutlich verbesserten Darstellung in der Öffentlichkeit liegen, nicht zuletzt auch daran, dass diesem Thema breiter Raum beim deutschen Zahnärztetag eingeräumt wurde. So durften sich gleich ein halbes Dutzend Organisationen im Rahmen des Studententags im Jahre 2016 vorstellen. Diese Vorstellung bot ein durchaus repräsentatives Bild der bevorzugten Regionen ab. So waren bei dieser Veranstaltung Organisationen aus Süd- und Mittelamerika, sowie aus Afrika und Asien vertreten. Und in genau diese Regionen zieht es die meisten Freiwilligen. Ganz hoch in der Beliebtheitsskale steht der Ferne Osten: Kambodscha, Cook Inseln, aber auch Indien und die Mongolei, sowie immer wieder Myanmar, wobei letzteres quasi exklusiv von der Uni in Witten-Herdecke bedient wird. Kambodscha hat sich erst in den letzten Jahren zu einem besonderen Ziel entwickelt, nicht zuletzt dank der Minimolars, einer in Hamburg ansässigen Deutsch-Kambodschanischen Organisation. Hier steht die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kliniken im Großraum der Hauptstadt Pnom Phen, sowie mit verschiedenen Waisenhäusern im Vordergrund. Gleich mehrere Organisationen sind in Indien unterwegs – Platz gäbe es sicherlich nochmal für ein weiteres Dutzend. Ganz klar bevorzugt werden dabei die Bergregionen des Himalaya, und dabei wieder vordergründig das Ladakh. Bei einem Verhältnis von 200 000 Einwohnern pro Zahnarzt lässt sich der Bedarf für Hilfsmissionen wohl kaum besser darstellen. Von Deutschland aus ist hier etwa die Organisation Ladakh Partners aktiv. Zudem betreut die Organisation der europäischen Zahnmedizinstudenten das Amchi Smiles, – neben dem Pamoja Projekt in Afrika. Das Amchi-Smiles-Programm ist eine Adaption des WHO / UNICEF-Programms "Fit für die Schule", bei dem einmal täglich Händewaschen und Zähneputzen in der Schule überwacht werden. Bereits routiniert läuft das Mongolei Programm der Stiftung Dentists without limits ab, die meist mit großen Gruppen ein umfangreiches Programm in diesem zentralasiatischen Staat absolvieren. Diese Organisation ist weiterhin auf den kapverdischen Inseln aktiv, wie auch im südlichen Afrika. Ebenfalls ein Dauerbrenner sind die Famulaturen auf den Cook-Inseln, dieses gut 16 000 KM entfernte Südseeparadies gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Zahnmedizinstudenten. In Afrika stehen vor allem die Länder Kenia, Tansania, Malawi und die Insel Madagaskar auf der Liste der Famulaturen. Vor allem zwei Organisationen sind hier besonders aktiv: die Dentists for Afrika wie auch Planet Action. In Südamerika stehen Brasilien hoch im Kurs, wie auch die Andenstaaten Ecuador und Peru, wobei die Projekte in diesen Ländern vom Förderkreis Clinica Santa Maria e.V. betreut werden, für Brasilien schließlich ist die Landeszahnärztekammer Bayerns mit dem Zahnärztliches Hilfsprojekt Brasilien e.V. In der Karibik und zwar gleich auf mehreren Inseln wie Haiti, Jamaika und Kuba ist DIANO tätig, näheres in einem eigenen Artikel Diano.ga Ladakhpartners-Partnership Local Doctors e.V. www.ladakhpartners.de/
zahnmedizinisches Myanmarprojekt | Das zahnmedizinisches ... uwh-myanmarprojekt.de/ Das zahnmedizinische Myanmarprojekt ist ein Hilfsprojekt von Studenten der Universität Witten/Herdecke Dentists for Africa www.dentists-for-africa.de/de/
Der Förderkreis Clinica Santa Maria e.V. www.fcsm.org/allgemein.html Herzlich willkommen beim FCSM – Förderkreis Clinica Santa Maria e.V..
EDSA's new volunteer work programme is called “Pamoja”. ... Pamoja is a student-led project, whereby dental students are working ... This model is currently being used successfully as part of the Amchi Smiles Programme in Ladakh, India. . http://www.pamojaproject.org/
Wermelskirchen Dr. Gunter Glaser war in den Osterferien zum dritten Mal in Uganda. Eine Woche lang, 40 Patienten am Tag: Und der Zahnarzt will weitermachen.
219 gezogene Zähne, 51 Füllungen, elf paradontole Behandlungen: Acht Tage lang hat der Wermelskirchener Zahnarzt Dr. Gunter Glaser in Uganda die Ärmsten der Armen behandelt. Bereits zum dritten Mal machte er sich im Namen der Remscheider Initiative "Our children and our future" auf den Weg nach Ostafrika.
"Als ich damals zum ersten Mal nach Uganda kam, gab es einfach nur Dschungel", sagt Glaser. Inzwischen ist rund um das Kinderheim der Initiative ein Gesundheitstreffpunkt entstanden. Frauen können hier ihre Kinder zur Welt bringen, es gibt Medikamente. Und für Glaser wird ein alter Friseurstuhl bereitgestellt, wenn er Uganda erreicht. "Es gibt keine Technik", sagt er, "kein Röntgengerät und keinen Absauger." Dank des Lions Clubs steht in seinem Behandlungsraum inzwischen ein Generator, der verlässlich für Strom sorgt. Spiegel, Sonde und Pinzette bringt er ebenso aus Deutschland mit wie Füllmaterial. Info
Finanzielle Unterstützung
Spenden Wer die Arbeit in Uganda unterstützen möchte, kann für die Initiative "Our children and our future" auf folgendes Konto spenden: IBAN DE85 3405 0000 0000 0332 17 bei der Stadtsparkasse Remscheid.
Infos Weitere Informationen über die Arbeit der Ehrenamtlichen gibt es im Internet unter www.our-children-and-our-future. de oder beim Vorsitzenden Franz Lebfromm unter Tel. 02191 38244.
Wenn der Zahnarzt morgens sein Zimmer im Kinderheim verlässt und sich auf den Weg zum besonderen Arbeitseinsatz macht, dann warten 50, auch mal 60 Patienten auf ihn. Denn über den Gottesdienst erfahren die Menschen in Uganda schon Tage vorher vom Besuch des deutschen Arztes. "Inzwischen weiß ich, dass ich am Tag nicht mehr als 35 Menschen behandeln kann", sagt er. Also werden die anderen auf den nächsten Tag vertröstet. Wer bleibt, muss warten. Manchmal einen ganzen Tag. "Aber die Menschen bringen Zeit mit", sagt Glaser.
Viele leiden an Karies, können sich aber einen Besuch beim Zahnarzt nicht leisten –wenn es überhaupt einen gibt. Das ist die Situation in Madagaskar. Veronika Mayr aus Neumarkt-St. Veit startet am heutigen Samstag nach Afrika zum Hilfseinsatz in das afrikanische Land.
Neumarkt-St. Veit – Vom 26. Mai bis 10. Juni fliegt die 34-jährige Zahnärztin auf die afrikanische Insel, um den Menschen dort Zugang zur zahnmedizinischen Versorgung zu ermöglichen. Für sie ist es der erste Hilfseinsatz, den sie mitmachen wird. Dafür bekommt sie von ihrem Arbeitgeber, einem Ampfinger Zahnarzt, Sonderurlaub. Er unterstützt sie auch großzügig mit Materialspenden, verrät die junge Ärztin, die seit knapp fünf Jahren als Zahnärztin dort angestellt ist. Eine Zahnbürste so teuer wie fünf Fische
Studiert hat Veronika Mayr in Regensburg, das Abitur hat sie auf dem zweiten Bildungsweg auf der Berufsoberschule in Landshut nachgeholt, nachdem sie eine Lehre zur Zahnarzthelferin abgeschlossen hatte.
Über einen Artikel in einer Fachzeitschrift wurde Veronika Mayr auf den Verein „Planet Action – Helfende Hände“ aufmerksam. Diese Organisation engagiert sich seit einigen Jahren in Madagaskar, Malawi und Tansania, indem sie regelmäßig Einsatz-Teams, bestehend aus Zahnärzten, Zahnmedizinstudenten oder Zahnarzthelferinnen, dorthin schickt.
Das Problem in diesen Ländern: Viele Menschen leiden unter Karies, können sich aber einen Besuch beim Zahnarzt nicht leisten – wenn es denn überhaupt einen Zahnarzt vor Ort gibt. Auch Zahnpflegeartikel werden als Luxusgüter gehandelt, während Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke weit verbreitet sind. Auf Madagaskar zum Beispiel bekommt man für den Preis einer Zahnbürste etwa fünf Fische, weiß die Zahnärztin aus Neumarkt-St. Veit. „Man kann sich vorstellen, was das für eine Familie bedeutet.“
Meistens sind die Zähne der Patienten, darunter viele Kinder, so zerstört, dass nur noch die Entfernung Sinn macht. „Als ich den Bericht über die Hilfsorganisation gelesen hatte, war mir ziemlich schnell klar: Ich möchte helfen!“, so Veronika Mayr. In erster Linie wohl Zahnentfernungen
Zusammen mit fünf weiteren Freiwilligen macht sie sich nun auf den Weg. Gespannt ist sie schon auf die Arbeitsbedingungen vor Ort.
„Es wird auf jeden Fall ganz anders, als man es aus einer deutschen Zahnarztpraxis gewohnt ist. Die Patienten werden nicht auf einem Zahnarztstuhl behandelt, wie wir ihn kennen, sondern auf provisorisch aufgestellten Behandlungsliegen. Außerdem werden wir zum großen Teil Zahnentfernungen vornehmen, eher seltener Füllungen.“ Und ganz wichtig: die Aufklärungsarbeit und Prophylaxe, „um die Zahngesundheit möglichst langfristig zu verbessern.“ Dafür will sie die nächsten beiden Wochen voll ausnutzen. re
Kurz vor Ostern packte die Zahnärztin Annette Kirchner-Schröder wieder ihren kleinen Transporter für den Einsatz in der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen im rumänischen Badacin.
REHAU Kurz vor Ostern packte die Zahnärztin Annette Kirchner-Schröder wieder ihren kleinen Transporter für den Einsatz in der Einrichtung für Menschen mit Behinderungen im rumänischen Badacin. Finanzielle Unterstützung dafür kam, wie auch in den vergangenen Jahren, von der Evangelischen Kirchengemeinde Rehau. Die zahnärztliche Praxis, in der die Menschen, die mobil sind, behandelt werden können, befindet sich in einem kirchlichen Gemeindezentrum in Simleu Silvaniei. Das Arbeitswochenende war bereits seit langem mit der rumänischen Zahnärztin Mariana Grinov geplant und mit der Leiterin des Behindertenheimes abgesprochen. Noch am Abend der Ankunft wurden die Materialien und Instrumente aufgebaut und die Funktionstüchtigkeit des Behandlungsstuhls überprüft.
Am nächsten Morgen standen die Zahnärztin Mariana Grinov, ihr Mann sowie eine reichliche Anzahl von Bewohnern des fünf Kilometer entfernten Heimes von Badacin schon vor der Tür und es konnte losgehen. Am ersten Tag behandelten Mariana Grinov und Annette Kirchner-Schröder im Wechsel dreißig Patienten aus Badacin und neun Patienten aus dem zu Badacin gehörenden neuen Haus in Nusfalau. Die Zahnärztinnen machten dabei 27 Füllungen. Allerdings mussten auch 27 Zähne entfernt werden. Bei achtzehn Patienten erfolgte eine gründliche Zahnreinigung.
Mehrmals wünschten sich die Patienten vehement ihre Lieblings-"doctorita". Dies ist auch ein Zeichen dafür, dass die beiden jährlichen Einsätze für die Menschen mit Behinderung immer noch die einzige Möglichkeit sind, zahnärztlich behandelt zu werden. Wer möchte schon wütend schreiende Patienten behandeln ? Also wurde den Wünschen mit einem Schmunzeln nachgegeben.
Am zweiten Tag arbeitete Annette Kirchner-Schröder allein mit ihrem rumänischen Helfer Alexandru-Domitian Pop. Mit Peter, einem Mitarbeiter des Heimes, der sich auch diesmal um die Organisation des Patiententransportes kümmerte, war abgesprochen worden, dass sie auch die übrigen Bewohner von Nusfalau besuchen, von denen einige auch auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Alle 52 Bewohner dieses Heims wurden zahnmedizinisch kontrolliert. Siebzehn Zähne mussten direkt vor Ort entfernt werden - auf einem normalen Stuhl ! Das war nicht immer leicht. Einige Patienten machten anfangs den Eindruck, als sei eine Behandlung gar nicht möglich. "Mal gebissen werden oder ein Tritt vor das Schienbein. . . Solche Dinge bringen mich nach neun Jahren Einsatz und Behandlung von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen in Rumänien nicht mehr aus der Ruhe", meinte Annette Kirchner-Schröder gelassen. Sie ließ eine Liste mit den Namen von dreißig Bewohnern anfertigen, die im Herbst weiterbehandelt werden sollen.
Nach kurzer Pause und mit frischer Materialausstattung erreichte das kleine Team das Heim in Badacin, wo weitere 39 Patienten kontrolliert wurden. Dazu gingen die Helfer von Haus zu Haus. In jedem Haus leben zwischen sechs und zwölf Menschen. Am Ende waren weitere sieben Zähne extrahiert sowie eine ebenfalls dreißig Patienten zählende Liste erstellt, die im Herbst 2018 bearbeitet werden muss. Das Fazit des zweitägigen, arbeitsintensiven Aufenthaltes lautet: Seit 2010 konnte viel Gutes getan werden. Viele Zahnschmerzen konnten verhindert oder beendet werden. Man darf aber nicht nachlassen in der Sorge um die Bewohner beider Häuser, darin sind sich die Helfer einig. Die Angestellten der Einrichtungen in Rumänien sind mittlerweile sehr bemüht, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, weil sie offenbar gemerkt haben, dass ihr Dienst und das Zusammenleben der Bewohner ohne Zahnschmerzen ruhiger und einfacher ist.
Dass in Rumänien - einem zu Europa gehörenden Land - immer noch nicht gewährleistet ist, dass Menschen mit Behinderungen zahnärztlich versorgt werden, ist kaum nachzuvollziehen. Auch für die Helfer in Rehau und Hof ist die nun bereits langjährige Hilfe Ausdruck der Verbundenheit zu jedem einzelnen Menschen in den Einrichtungen. Manche von ihnen haben inzwischen das 50. Lebensjahr überschritten und die Haare werden grau. Weder diese älteren, noch die jüngeren Bewohner haben eine Perspektive, die Einrichtung jemals wieder zu verlassen. Der Einsatz der Zahnärzte hat neben dem primär wichtigen medizinischen auch einen sozialen Effekt: Er unterbricht den immer gleichen Alltag und sorgt für Ansprache und Wertschätzung.
Ein Afrika-Einsatz bedeutet für Zahnmedizin-Studentin Anna Leimbach harte Arbeit – zum Teil unter schwierigen Bedingungen. Zahnbürsten etwa sind in Malawi Luxus. Trotz aller Hindernisse aber ist Anna Leimbach dankbar.
Achtjähriger konnte Leimbach gerade noch rechtzeitig helfen
Dabei gebe es genügend Gründe zum Jammern, denn in dem Dritte-Welt-Land ist die Armut so groß, dass viele Menschen nicht ausreichend und einseitig ernährt sind. Die Zeichen der Entbehrung werden dem deutschen Zahnärzteteam, das größtenteils stationär am St. Gabriel’s Hospital nahe der kleinen Ortschaft Namitete im Südwesten Malawis arbeitet, bei einem Besuch in einer Schule nur allzu deutlich. Als die 480 Schüler danach gefragt werden, wer eine Zahnbürste besitzt, melden sich sechs. „Viele putzen mit dem Finger und Wasser oder mit Kohle“, heißt es in dem Einsatzbericht der deutschen Helfer.
Die Folgen von schlechter Hygiene und Mangelernährung sehen sie beim Blick in die Mundhöhlen ihrer Patienten. „Wir haben fast nur Zähne gezogen“, beschreibt Anna Leimbach die Arbeit vor Ort. Die Behandlungen finden unter erschwerten Bedingungen statt. Ohne Röntgenaufnahmen, Behandlungsstühle und -licht sowie Absauggeräte werden sie zur medizinischen Herausforderung.
Beeindruckend, so berichtet es das Team, sei die Geduld und Tapferkeit, mit der nicht nur Erwachsene, sondern auch die Kinder die anstrengenden und umfangreichen Eingriffe über sich ergehen lassen. Zu ihnen gehört eine achtjährige Patientin, deren halber Gesichts- und Halsbereich durch eine Entzündung so angeschwollen ist, dass sie nicht mehr essen und schlucken kann. Die akute Abszedierung wird eröffnet und medikamentös behandelt. Dem Kind kann „gerade noch rechtzeitig“ geholfen werden.
Zahnarzt-Behandlung: 8 Euro, Monatseinkommen: 30 Euro
Eine zahnmedizinische Versorgung, die für uns eine Selbstverständlichkeit ist, können sich die meisten Menschen in Malawi nicht leisten. Die Dienstleistungen werden nämlich hauptsächlich in der Hauptstadt Lilongwe angeboten. Für einen Dorfbewohner aus Namitete würden Kosten für die Anreise und Behandlung von mindestens 7000 malawischen Kwacha (8 Euro) entstehen. Das können die meisten bei einem Monatsgehalt von 25.000 MKW (etwa 30 Euro) nicht bezahlen.
Die Versorgung durch das deutsche Helferteam wird so zum Segen für die malawische Bevölkerung auf dem Land. Vom besonderen Einsatz der Mediziner erfahren die Menschen übrigens in ihren Kirchen. Die Verkündung der Nachricht im Gottesdienst sei bei „größtenteils fehlender Telekommunikation unabdingbar für die Patientenrekrutierung“, wissen die Mediziner. Das System ist so erfolgreich, dass gleich am ersten Tag 80 Patienten auf die zwei Zahnärzte und fünf Studenten warten. Es ist in jeder Hinsicht eine Reise, die bei den Teilnehmern noch lange nachwirken wird.
Anna Leimbach ist wieder an ihren Studienort in Münster zurückgekehrt, wo sie Menschen unter modernsten Praxisbedingungen behandeln kann. Ihre Unterstützung für die Organisation Planet Action aber soll weitergehen. Die 24-Jährige kann sich außerdem einen weiteren Auslandseinsatz vorstellen. Ihr Wunsch ist es, in Malawi zu einer nachhaltigen Hilfe beizutragen.