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  • Gesucht: ein Zahnarzt mit guten Nerven
    Von Annette Clauß 07. März 2017 - 06:01 Uhr

    Höllische Schmerzen und faulige Zähne – darunter haben viele Menschen in Indien zu leiden. Marianne Frank-Mast aus Althütte will ihnen mit einem medizinischen Camp helfen – und sucht Mitstreiter.


    Althütte - Wer in Indien Zahnschmerzen hat und nicht gerade zur wohlhabenden Mittelschicht gehört, hat ein Problem. „Ein Zahnarzt dort verlangt für das Ziehen eines Zahns mehr Geld, als ein deutscher Zahnarzt hierzulande von der Kasse dafür bekommt“, sagt Marianne Frank-Mast. Für die meisten Menschen in Indien bedeute das, dass sie mit ihrem schmerzenden Zahn leben müssten „bis er rausfault“.


    So ist es kein Wunder, dass die Patienten scharenweise in die medizinischen Camps gekommen sind, die Marianne Frank-Mast, ihr Mann Walter, ein Allgemeinmediziner mit Praxis in Althütte, und ein befreundeter Zahnarzt in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig organisiert und betreut haben. „Das spricht sich immer rasend schnell herum, wenn wir da sind“, sagt Marianne Frank-Mast.

    Fünf Rupien müssen die Hilfesuchenden für eine Behandlung im Camp bezahlen, kleine Operationen, Schmerzmittel und Antibiotika sind darin inbegriffen. Der Betrag bewege sich umgerechnet im Cent-Bereich, sagt Frank-Mast, und diene dazu, der Sache einen Wert zu geben. Obendrein können sich die Menschen impfen lassen, schwerpunktmäßig gegen Hepatitis A und B, Tetanus und Kinderlähmung.
    Camp soll im Oktober stattfinden

    „Die Leute wissen das sehr zu schätzen“, sagt die Frau aus Althütte, die in den 1970er-Jahren zum ersten Mal als junge Entwicklungshelferin nach Indien gereist ist. Ein Aufenthalt, der sie fasziniert hat, bei dem sie aber auch viele negative Aspekte des Landes kennenlernte, etwa die allgegenwärtige Korruption und die große Missachtung für Frauen. Für den kommenden Oktober plant Marianne Frank-Mast nach drei Jahren Pause wieder ein zehntägiges medizinisches Camp. Doch der befreundete Zahnarzt, der das Ehepaar Mast in der Vergangenheit nach Indien begleitet hat, ist vor gut zwei Jahren gestorben. „Wir suchen dringend eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger, der uns begleitet“, sagt Marianne Frank-Mast.

    Das Camp soll in Anand stattfinden, einer Stadt im indischen Bundesstaat Gujarat. Dort betreibt der Verein „Mädchenschule Khadigram“, den Marianne Frank-Mast im Jahr 2003 gegründet hat, zusammen mit der Organisation „Community Development Society“ seit dem vergangenen Sommer eine Ganztagsschule. Die Shubham Schule liegt in einem Slum der 400 000-Einwohner-Stadt Anand in Westindien. Neben dem Unterricht erhalten die Kinder während der fünfjährigen Schulzeit auch Nahrung und Kleidung und werden zudem medizinisch versorgt.
    Voraussetzung: gute Nerven

    In eben diesem Slum soll auch das Camp stattfinden. „Gute Nerven sollte sie oder er haben“, antwortet Marianne Frank-Mast auf die Frage, was der gesuchte Zahnmediziner mitbringen sollte. Außerdem Routine im Ziehen von Zähnen, denn das wird wohl die Hauptbeschäftigung während des zehntägigen Aufenthalts sein. „Alles ist sehr improvisiert“, so beschreibt die Krankenschwester Marianne Frank-Mast die Arbeitsbedingungen vor Ort. Instrumente seien dort vorhanden, außerdem ein Friseurstuhl, auf dem die Patienten zur Zahnbehandlung Platz nehmen können. Auch ein Gerät, das die Utensilien keimfrei macht, gebe es. „Eine Stirnlampe mitzubringen wäre sinnvoll, damit man den Mundraum ausleuchten kann.“

    Unterkunft und Verpflegung werden gestellt, auch für den Inlandsflug kommt der Verein auf. Den Hin- und Rückflug zwischen Deutschland und Indien muss jeder selbst bezahlen, allerdings stellt der Verein eine Spendenbescheinigung dafür aus.

    Was erwartet das kleine Team im Camp? Auf jeden Fall äußerst dankbare Patienten. „Die meisten haben zunächst Angst vor dem Zahnarzt, weil sie sonst oft nur Barbiere kennen, die ziemlich stümperhaft und ohne Betäubung arbeiten.“ Dank der örtlichen Narkose verläuft die Behandlung im Camp hingegen weitgehend schmerzfrei. „Medizinische Camps machen Spaß“, versichert Marianne Frank-Mast: „Mein Mann ist dort immer ganz glücklich. Denn es geht nur um Medizin, man darf einfach Arzt sein und muss keine aufwendige Dokumentation machen wie hierzulande.“

    Der Verein und seine Arbeit

    Bildungsprogramm
    Der Verein Mädchenschule Khadigram ist im Jahr 2003 mit dem Ziel gegründet worden, Mädchen aus besonders benachteiligten Familien der Unberührbaren und Stammesangehörigen eine Chance auf (Grund-)Bildung zu geben. So betreibt der Verein beispielsweise eine Schule für Mädchen im Dorf Bhawaniyapur und die Shubham Schule in Anand, die auch Jungen besuchen dürfen. Zudem bietet der Verein jungen Frauen die Chance, in Anand eine Ausbildung zur Pflegekraft oder Hebamme zu absolvieren.

    Ehrenamt
    Zahnmediziner, die sich vorstellen können, im Camp mitzuarbeiten, erhalten weitere Informationen unter der E-Mail-Adresse marianne.frank.mast@gmx.net. Wer sich anderweitig im Verein engagieren möchte, erfährt mehr über dessen Arbeit im Internet unter www.maedchenschule-khadigram.de.

    Veranstaltung
    Bei einem Treffen mit indischem Tanz, an dem auch der Projektpartner aus Gujarat, Manoj MacWan, anwesend ist, kann man sich am 20. Mai in Althütte, Rathausplatz 3, von 18 Uhr an über die Schwesternschule und die Ganztagsschule für Slum-Kinder informieren. Der Eintritt ist frei.

  • Interview
    "Der einfache Grundsatz lautet: Chancengleichheit!"

    Vernachlässigt, krank, ungebildet - das ist das Schicksal vieler Kinder, besonders der Mädchen, in Indien. Die gelernte Krankenschwester Marianne Frank-Mast gibt ihnen mit ihrem Verein Mädchenschule Khadigram ihr Leben zurück. Für das "Zahncamp" sucht sie jetzt engagierte Zahnärzte.

    10 Jahre lang haben Marianne Frank-Mast (links) und Zahnarzt Dr. Henrik Fritz (rechts) die medizinischen Camps organisiert und betreut. Weil der befreundete Zahnarzt gestorben ist, sucht sie Zahnärzte, die sie unterstützen.

    Frau Frank-Mast, Sie suchen einen Zahnarzt für Hilfseinsätze in Indien. Was muss er an Eigenschaften, Zeit und Arbeitsgeräten mitbringen?

    Marianne Frank-Mast: Da wir uns in einem anderen Kulturkreis aufhalten, sind besonders Empathie und Geduld gegenüber dem Patienten bezüglich der Beschwerdeschilderung notwendig. Interessierte Zahnärzte sollten ab Anfang Oktober 2017 etwa zehn Tage Zeit mitbringen. Während des Einsatzes arbeiten wir für gewöhnlich etwa zehn Stunden. Selbstverständlich mit Pausen. Eine Hepatitis-Prophylaxe sowie Tetanus- und Polio-Impfung im Vorfeld sind dringend erforderlich.

    Arbeitsgeräte, wie zahnärztliche Instrumente und Bohrer, sind vorhanden. Allerdings fehlen Handstücke. Unser befreundeter Zahnarzt brachte immer seine eigenen Handstücke und Lokalanästhetika sowie eine zugehörige Spritze für Ampullen mit, da in Indien häufig Fake-Produkte verkauft werden. Wir verfügen leider nicht über eine solche Spritze.

    Marianne Frank-Mast aus Althütte in Baden-Württemberg reiste in den 1970er-Jahren zum ersten Mal nach Indien. Die ehemalige OP-Schwester sich im sozial-medizinischen Bereich und stellte fest, "dass es zu keiner Veränderung in den Köpfen der Menschen führt, wenn allein medizinische Hilfe angeboten wird. Es bedarf mehr."

    Mit welchen medizinischen/zahnmedizinischen Befunden werden Helfer häufig konfrontiert?

    Zu den allgemeinmedizinischen Befunden zählen Hauterkrankungen, bedingt durch mangelnde Hygiene und Kontakt mit Reiz und Giftstoffen, da die Menschen Müll sammeln beziehungsweise auf Müllbergen leben. Selten kommen HIV, AIDS, Tuberkulose, Lepra. Andere übliche Infektionskrankheiten, wie wir sie aus Deutschland kennen, kommen ebenso häufig vor wie bei uns. Auch Hepatitis ist weit verbreitet, da die Wasserhygiene mangelhaft ist. Außerdem sieht man behandlungsbedürftige Verletzungen aller Art.

    Aus zahnmedizinischer Sicht kann man unvorstellbar desolate, kariöse und lückenhafte Gebisse sehen, da Mundhygiene - auch aus Armutsgründen und Unwissenheit - in aller Regel mangelhaft durchgeführt wird und die Abwehrlage der Menschen durch Mangel- und Fehlernährung schlecht ist. Oft werden Stöckchen für die Zahnreinigung benutzt. Die Fasern verletzen das empfindliche Zahnfleisch. Häufig Entzündungen sind die Folge.

    Durch Vereiterungen sieht man immer wieder Fistelbildungen. Oft bleibt nur die Extraktion des betreffenden Zahns. Zudem muss die Fistel behandelt werden. Da die Mundhygiene im Allgemeinen schlecht ist, stellt die Zahnsteinbildung ein Problem dar. Auch Parodontitis ist keine Seltenheit, sondern die Regel.

    Für die Menschen vor Ort ist ein Zahnarzt finanziell unerreichbar. Sie gehen zu den am Straßenrand „operierenden“ Barbieren, die weder über irgendeine medizinische Kompetenz verfügen, noch über adäquates Instrumentarium. Von Sterilität wollen wir erst gar nicht reden.

    Welche Kosten kommen auf freiwillige Helfer zu?

    Helfer übernehmen die Kosten für den Flug und das Visum. Der Verein stellt hierfür Spendenbescheinigungen aus. Unterkunft und Verpflegung vor Ort werden vom Verein gestellt.

    "Sie gehen lieber zu einem Hexendoktor!"

    Bitte stellen Sie die medizinische Versorgungssituation in Indien dar!

    Es gibt eine kostenlose staatlich finanzierte medizinische Versorgung. Allerdings wird diese durch Korruption regelmäßig unterlaufen. Dies gilt ganz besonders für Menschen gesellschaftlicher Randgruppen. Das wiederum hat zur Folge, dass für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung medizinische Versorgung unerreichbar ist. Für zahlreiche Menschen kommen Ängste vor Krankenhäusern und Ambulanzen hinzu. Sie gehen lieber zu einem „Orcha“ - einem lokalen Heiler und Hexendoktor. Außerdem gibt es die berechtigte Sorge, als Unberührbarer nicht ernst genommen und die bittere Erfahrung abgewiesen zu werden.

    Finanzierbar ist eine adäquate medizinische Behandlung für einen hohen Prozentsatz der Bevölkerung nicht. Laut Unicef leben rund 40 Prozent der Gesamtbevölkerung Indiens unterhalb der Armutsgrenze. Sie haben weniger als zwei US-Dollar pro Tag zur Verfügung. Da wird auf den monetären Einsatz für ärztliche Behandlung lieber verzichtet. Es gilt, das tägliche Überleben zu sichern und den Magen zu füllen.

    Im Jahr 2003 gründeten Sie den Verein „Mädchenschule Khadigram“. Wie kam es dazu?

    1970 habe ich als Entwicklungshelferin zwei Jahre weit im Abseits auf dem Land, in einem kleinen Dorf namens Khadigram an einer Medizinstation unter einfachsten Bedingungen gearbeitet. In späteren Jahren habe ich gemeinsam mit meinem Mann und unseren Töchtern nahezu alle Provinzen des Subkontinents bereist und bin auf Wunsch der Familie immer wieder nach Khadigram gekommen. Durch diese regelmäßigen Besuche konnte ich miterleben, dass sich die Situation der Menschen, insbesondere der Frauen und Mädchen, bis auf den heutigen Tag weder verändert, geschweige denn verbessert hat.

    Schon 1970 war ich der Ansicht, dass man nur dann eine Veränderung herbeiführen kann, wenn man auch den Frauen Zugang zu Bildung verschafft, denn sie sind es, die die Kinder erziehen, ihnen Werte und Traditionen weitergeben. Sie ebnen ihren Kindern auch den Weg zur Bildung und können andere Lebenswege aufzeigen.

    Es ist kein Geheimnis, dass Frauenbildung effektiver ist als Bildung von Männern. Dies belegen Zahlen von Unicef. Aber auch Gandhi hatte das erkannt und schon 1920 in einer Rede gesagt: „Eine Frau zu bilden, beinhaltet die Bildung einer Generation. Einen Mann zu bilden, beinhaltet Bildung für eine Lebenszeit“. Eine signifikante Änderung ist dennoch bis heute nicht sichtbar.
    "Chancengleichheit: Schule statt schuften! Lernen statt heiraten!"

    Der Entschluss, sich hier zu engagieren, reifte immer mehr heran durch meine Reisetätigkeit und die damit einhergehenden Einblicke in das Leben der Familien, der Frauen und der Kultur des Landes. Die Erkenntnis, dass Analphabetismus nicht nur bedeutet, dass man nicht lesen, schreiben, rechnen und sich nicht selbst informieren kann, sondern dass dieser Zustand beinhaltet, nicht einmal selbst in der Lage zu sein, sich vorzustellen, dass das eigene Leben auch ganz anders verlaufen könnte.

    Alphabetisierung führt zwangsläufig zu einem besseren Selbstbewusstsein, zu Selbstwert und zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Alphabetisierung verhindert Kinder- und Mitgiftehen, Frühschwangerschaften und Mädchenmorde. Alles gute Gründe, diesen Menschen eine Bildungschance zu ermöglichen! Der einfache Grundsatz lautet: Chancengleichheit. Schule statt schuften! Lernen statt heiraten!

    Ausschlaggebend war das persönliche Miterleben, wie Kinder in Deutschland aufwachsen, Bildungsangebote erhalten, Hobbys ausführen, Sprach- und Bildungsreisen machen können. Kinder in Deutschland erleben im Normalfall keinen Mangel. Uns allen geht es immer noch sehr gut, und ich bin der Ansicht, dass wir auch eine soziale Verantwortung haben, die wir unbedingt wahrnehmen sollen.
    "Eine Schule für sogenannte Drop out Girls!"

    In diesem Gedanken entstand die Idee zur Gründung des Vereins und im gleichen Atemzug für den Aufbau der ersten Schule für Mädchen. Inzwischen ist es mir gelungen fünf Schulen zu gründen, darunter zwei Internatsschulen für je 90 Mädchen und eine kleinen Dorfschule für Jungen und Mädchen mit 55 Kindern. Eine Schule für sogenannte Drop out Girls: Eine Schule, an der Mädchen die Chance haben, die fünfjährige Grundschulbildung nachzuholen, nachdem sie diese nicht zu Ende führen konnten. Unser Hauptprojekt in Anand im Bundesstaat Gujarat ist eine Ganztagsschule mit momentan 30 Mädchen und 30 Jungen.

    Ab Juni werden wir hier 75 Mädchen und 60 Jungen fünf Jahre lang beschulen und ihre Grundbedürfnisse an Nahrung, Kleidung und medizinischer Versorgung, finanzieren. Dies gilt auch für alle anderen vom Verein Mädchenschule Khadigram e.V. finanzierten Schulen. Ein weiterer Ausbau der Schule in Anand ist geplant, sobald wir geeignete Räumlichkeiten gefunden haben.

    Darüber hinaus ermöglichen wir an unserer Nursing Academy 50 jungen Frauen die Ausbildung zur Pflegekraft und Hebamme, ebenfalls kostenfrei. Ausbildungen dieser Art sind in Indien unverhältnismäßig teuer und für diese Bevölkerungsgruppe niemals zu stemmen.

    Der Verein "Mädchenschule Khadigram" möchte Mädchen eine medizinische Basisversorgung garantieren. Wie sieht die medizinische Versorgung im Camp aus?

    An unseren Schulen wird auf die medizinische Versorgung großen Wert gelegt. Wir finanzieren Arztbesuche und notwendige Medikamente. Selbstverständlich wird durch die Lehrerinnen auch Medikamentenapplikation durchgeführt. Da wir alle Schulen als Ganztagsschulen führen, ist dies möglich. An unserem Standort in Anand wird regelmäßig ein Arzt zur Konsultation gerufen, besonders dann, wenn Infektionskrankheiten sich häufen. Wir möchten den Kindern eine Zeit ermöglichen, in der sie erleben dürfen, in einem gesunden Körper zu wohnen, was für sie ein völlig neues Gefühl darstellt, denn besonders Mädchen werden sehr oft von medizinischer Versorgung fern gehalten.

    Es finden sich bei der Einschulung bei allen Mädchen und Jungen massive Vernachlässigungsphänomene in vielfältiger Form. Durch ausgewogene Ernährung, die die Kinder an unseren Schulen täglich erhalten, lassen sich innerhalb von relativ kurzer Zeit viele Gesundheitsprobleme reduzieren. Das wird rasch ersichtlich. Auch dadurch, dass die Kinder nach Aufnahme an unseren Schulen ausnahmslos einen Wachstumsschub haben und deutlich an Gewicht zunehmen, nachdem sie alle untergewichtig aufgenommen wurden.

    Über jedes Kind wird eine „Gesundheitsakte“ geführt. Bei den Camps haben unsere Schülerinnen und Schüler Priorität. Während der Durchführung von Camps steht uns, organisiert durch unseren indischen Partner, ein örtlicher Apotheker zur Seite, so dass notwendige Medikamente entweder bereits vorhanden sind oder aber kurzfristig beschafft werden können. Die Kinder impfen wir gegen Masern, Mumps, Röteln, auch gegen Hepatitis und Tetanus. Impfungen gegen Letzteres erhalten auch Erwachsene.

    Der Verein hat 2006 ein Zahncamp ins Leben gerufen. Was kann man sich darunter genau vorstellen?

    Es geht dabei um die routinemäßige jährliche Basisversorgung von Patienten mit Zahnproblemen aller Art, allerdings keine Prothetik. Patienten kommen aus der gesamten Umgebung, um sich behandeln lassen zu können und legen hierfür oft weite Fußmärsche zurück. Vor allen Dingen werden die zahlreichen Schmerzpatienten versorgt.

    Wie läuft ein normaler Arbeitstag ab und wie viele Menschen werden betreut?

    Wir beginnen in aller Regel um 9 Uhr morgens. Pausen werden nach Bedarf durchgeführt. In unseren bisherigen Camps haben wir bis in die Abendstunden gearbeitet.

    Ein Dolmetscher steht während der gesamten Zeit zur Verfügung. Landessprache ist Gujarati. Aber wenn Patienten den Mund aufsperren, sprechen sie sowieso nicht, und wo das Problem liegt, ist in aller Regel sofort ersichtlich, sobald man die Mundhöhle inspiziert. Mit diffusen „Kleinigkeiten“ kommt hier niemals ein Patient.

    Die Patienten werden durch unsere Partner registriert. Es muss ein Überblick gewährleistet sein und auch der Umfang einer Behandlung. Diese wird vom Zahnarzt auf einem Zettel notiert, andernfalls kann man an Folgetagen nicht mehr rekonstruieren und kontrollieren, welche Behandlungen durchgeführt und welche Medikamente verordnet wurden.

    In aller Regel kommen an den ersten Tagen bereits 50 bis 60 Patienten. Aufgrund von Mundpropaganda nimmt diese Zahl selbstverständlich zu. Zahnschmerzen sind bekanntlich etwas Grausiges, was man gerne beseitigen will. In den bisherigen Camps haben wir in einer Woche circa 200 Patienten behandelt.

    Ein Blick in die Zukunft: Wie sehen Ihre Pläne aus?

    Ziel ist, jährlich ein Camp durchzuführen. Unter Umständen auch mit einem größeren Zeiteinsatz und entsprechend größeren Teams. Vielleicht ergibt es sich, dass wir noch eine Gynäkologin für einen Einsatz gewinnen können. Das wäre für die Frauen ein großer Gewinn.

    Es wäre sehr hilfreich, wenn wir jemanden finden könnten, der diesen Menschen das Thema Hygiene näherbringen kann. Vor allem Wasserhygiene, denn verschmutztes Trinkwasser stellt eines der größten Gesundheitsprobleme überhaupt dar. Ungefähr 50 Prozent aller Inder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

    Ich hoffe sehr, dass wir einen engagierten Zahnarzt finden. Natürlich benötigen wir weiterhin genügend Spender, die unsere Arbeit unterstützen und begleiten.

  • Thema von carlos im Forum Indien
  • Hamburger Zahnarzt bohrt in KambodschaDatum09.04.2017 14:47
  • Hamburger Zahnarzt bohrt in KambodschaDatum09.04.2017 14:46
    Thema von carlos im Forum Kambodscha

    Ulf Zuschlag aus Winterhude kümmert sich ehrenamtlich um Kinderzähne und sammelt Spenden
    Von Thomas Oldach
    Harvestehude Eigentlich wollte Ulf Zuschlag nach seinem Studium in Gießen als „frischer“ Zahnarzt mit einem Studienkollegen für einige Wochen nach Südafrika: ein fernes Land kennenlernen, nebenbei auch noch ehrenamtlich das Erlernte anwenden – insbesondere Kindern mit Zahnproblemen helfen. Doch es kam anders: Es verschlug ihn nach Kambodscha, wo er seine Berufung als Helfer und das Glück seines Lebens fand. 2012 war das. Damals arbeitete Ulf Zuschlag acht Wochen lang für ein Hilfsprojekt in der Nähe der Hauptstadt Phnom Penh im Süden des Königreichs in Südostasien. Das Land liegt am Golf von Thailand zwischen Thailand, Laos und Vietnam. Als Jahrgangsbester der Uni gemeinsam mit seinem Studienkollegen auf Vermittlung des Zahnmedizinischen Austauschdienstes (ZAD) lernte er eine ganz andere Seite im Leben eines Mediziners kennen. „Der erste Eindruck war schon erschreckend. Müll, Gestank, die Slums, die vielen Waisenkinder“, sagt Zuschlag. Und dann war da noch diese unsympathische Klinik-Chefin.
    Von der Schreckschraube zur Ehefrau

    Doch aus anfänglicher Ablehnung wurde große Zuneigung. Schließlich ist der 35-Jährige heute mit der „Schreckschraube“ von einst verheiratet, lebt mit ihrem zwölfjährigen Sohn seit zwei Jahren in Harvestehude. Ab August ist die Familie dann sogar zu viert – Sombo Zuschlag erwartet das gemeinsame Kind. Kein Wunder also, dass die 34-jährige ausgebildete Dentistin ihren Mann auch Anfang März nicht nach Kambodscha begleitet hat. Doch dort wurden dem Paar hohe Würden zu teil. Denn Dr. Ulf Zuschlag wurde mit dem Royal Order of Cambodia, einem der höchsten Orden des Landes – der eigentlich Einheimischen vorbehalten ist – ausgezeichnet. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Und nun steht der Zahnarzt mit Gemeinschafts-praxis in Winterhude in einer Reihe mit Josip Broz Tito und Charles de Gaulle. Hintergrund: Zuschlag hielt den Kontakt nach Kambodscha. Und – aus den gelegentlichen Besuchen in der Zahnklinik ist längst ein eigenes Hilfsprojekt geworden.
    Verein Mini Molars Cambodia

    Im August 2015 gründete das Paar den Verein Mini Molars Cambodia – wobei Molars aus dem lateinischen für Mahlzahn oder Backenzahn steht. Am Rand von Phnom Penh wurde eine eigene kleine Klinik auf dem Gelände einer buddhistischen Pagode errichtet. Hier ermöglichen sie Kindern – denn nur die dürfen sie versorgen – eine zahnärztliche Behandlung und engagieren sich in der Aufklärung. Da geht es um Zahnbürsten, die „schon mal zwei Jahre alt sein können und nur selten benutzt werden“, aber auch um den Hinweis auf die zerstörerische Wirkung des allgegenwärtigen Zuckerrohrsaftes, den es günstig zu kaufen gibt. „Zusammen mit der schlechten Mundhygiene ist das der beste Nährboden für Karies“, sagt Zuschlag. Gesunde Milchzähne gebe es deshalb fast gar nicht.
    50 kleine Patienten pro Tag

    Zuschlag und sein Halbtags-Team vor Ort – eine Zahnärztin, drei Helferinnen und eine Managerin – kümmern sich aktuell um bis zu 50 kleine Patienten pro Tag. 2016 waren es insgesamt 3000. Tendenz steigend. Ständig im Einsatz ist auch der sogenannte Tour-Bus, mit dem die Helfer zu den Kindern, etwa in die Slums der Hauptstadt fahren, um „mobil“ zu helfen. 400.000 Kilometer hat der Mini-Van auf dem Tacho und sieht nach 13 Unfällen auch nicht mehr so wirklich gut aus. Also versucht Zuschlag für seine Herzensangelegenheit Spenden zu sammeln. Denn für nur zehn Euro pro Jahr kann man ein Kind in Kambodscha zahnmedizinisch versorgen. Allein aus gespendetem Altgold seiner Hamburger Patienten kamen so schon 6000 Euro zusammen. „Und meine Schwiegermutter sorgt vor Ort dafür, dass kein Cent vergeudet wird“, sagt Zuschlag, der von seinen Einsätzen in Kambodscha zehrt: „Die Dankbarkeit, die ich da von einem Kind zurückbekomme, krieg ich hier manchmal in einer ganzen Woche nicht. Wir wissen, dass wir niemals fertig werden. Unser Ziel ist es, 2019 rund 10.000 Kinder zu behandeln – und doch wissen wir, dass es weiterhin nicht genug sein wird. Aber es macht die Welt ein ganz kleines bisschen besser“, schrieb Ilona Lütje (Szene Hamburg). Dem ist nichts hinzuzufügen.
    Weitere Infos und Spenden

    Spenden an IBAN: DE65 3006 0601 0002 9066 60, BIC: DAAEDEDDXXX. Auch angehende Zahnärzte oder Pensionäre können sich für einen Kambodscha-Einsatz
    bei Ulf Zuschlag melden. Weitere Infos: Verein Mini Molars Cambodia

  • Thema von carlos im Forum Australien

    Normalerweise fängt man direkt nach Abschluss des Examens mit dem Arbeiten an, um sich möglichst schnell die nötige Routine zu erwerben. Wirtschaftliche Gründe spielen dabei eine nicht unwesentliche Rolle, will man sich nicht längerfristig vom elterlichen Finanztropf abhängig machen.

    Der Weg ist dann vorgezeichnet und weitestgehend planbar: eigene Praxis, eigenes Haus, Familie und so weiter.

    So war es lange üblich, doch mehr und mehr wird der alte eingefahrene Weg in Frage gestellt. Man sucht nach Alternativen, will noch etwas von der Welt sehen, bevor man richtig sesshaft wird. Zahlreiche Anfragen nach einem Job im Ausland zeigen dies. Man wird auch heute nicht mehr als Exot belächelt, wenn man in skandinavische Länder oder in den englischen Sprachraum wechselt. Mittlerweile dürfte jeder einen Kollegen in der Bekanntschaft haben, der berufliche Auslandserfahrungen gemacht hat. Manche Abschlussjahrgänge weisen Abwanderungsquoten junger Zahnärzte von bis zu 30 Prozent aus.

    Und so mancher sagt sich: wenn schon ins Ausland, dann solls richtig in die Ferne gehen. Ein beliebtes und immer wieder nachgefragtes Ziel ist Australien. Beruflich gilt Australien als ein nicht zugängliches Terrain, weil das deutsche, ja das EU-Examen allgemein nicht anerkannt wird und man dort nicht ohne zusätzliche Prüfungen arbeiten kann gesetz den Fall, dass man überhaupt eine Arbeitserlaubnis bekommt.

    Allerdings sind nicht alle Türen verschlossen, es gibt in der Tat Schlupflöcher, um als Zahnarzt in Australien arbeiten zu können. Keine Probleme hat man mit einem britischen Examen. Diese Abschlüsse werden in Australien anerkannt und man kann sofort loslegen.
    Grundsätzlich verwunderlich, denn EU-weit gelten alle Examina per Vertragswerk als gleichwertig. Die britische Sonderregelung hat historische Gründe, die auf die englische Kolonialzeit zurückgeht.

    Für alle anderen Europäer gibt es seit kurzem ebenfalls einen Sonderweg. Und zwar kann man über ein so genanntes „Holiday - Visum“ bis zu einem Jahr in Australien arbeiten. Nicht viel für alle, die langfristige Planungssicherheit möchten, doch lange genug, um sich vor Ort zu orientieren und weitere Möglichkeiten ausfindig zu machen.

    Ansprechpartner sind für dieses Projekt in erster Linie karitative Einrichtungen. Eine gute Übersicht über all diese Stellen bietet die Agentur Dentist Job Search (www.djs.com.au)

    DJS verfügt über sehr viele Kontakte auf dem australischen Kontinent und so kann man quasi aus dem Vollen schöpfen, ganz gleich ob es einen an den Strand oder ins Outback zieht.
    Viele Anfragen beziehen sich auf den Flying Doctors Service, auf die Metropolen, aber auch auf die Aboriginal Communities.

    Von seiner Arbeit bei den Flying Doctors berichtet Dr. Meriam Hammed, die nach ihrem Abschluss in Cardiff nach Zwischenstationen auf kieferchirurgischen Stationen in Leeds und London seit zwei Jahren in Australien lebt. Nun leitet sie ein Team von Zahnärzten, Assistentinnen, und Dental Therapists, eine untergeordnete Berufsgruppe mit eingeschränktem Behandlungsspektrum, sowie von Zahntechniker.


    Von der Ausgangsbasis in Cairns werden entlegene Orte der Provinz Nord-Queensland auf einer Fläche, die fast dreimal so groß ist wie Deutschland zahnmedizinisch versorgt. Auf die Station in Cape York, das in etwa der Fläche Irlands entspricht, entfällt dabei ein Großteil der Arbeit. Dies ist in soweit nachvollziehbar, weil es sich um eine, bezogen auf die die Fläche sehr dünnbesiedelte Gegend handelt, wobei zwischen große Distanzen zwischen den einzelnen Siedlungen zu überwinden sind. Die Versorgung für solche enorme Flächen sicherzustellen ist eine sehr große Herausforderung.

    Ein großer Fortschritt ist, dass man nicht mehr wie in der Vergangenheit, umfangreiche Gerätschaften mit sich rumschleppen muss, die an jedem Ort erstmal auf und nach den Behandlungszeiten wieder abgebaut werden müssen. Nach und nach werden an den lokalen Kliniken vollausgestattete zahnärztliche Behandlungszimmer eingerichtet. In Verbindung mit dem Royal Flying Doctor Service (RFDS) wurde nun ein regelmäßiger Dienst eingerichtet, sodass Notfälle besser behandelt werden können. Näheres dazu unter www.flyingdoctor.org.au.

    Doch wir fliegen nicht nur in die abgelegensten Regionen für kurzzeitige Notfall- und Schmerzbehandlung. Wir bieten in jeder unserer Niederlassungen etwa drei bis vier Mal im Jahr auch umfangreichere Zahnbehandlungen an. Dazu bleibt ein Team mehrere Wochen am selben Ort.

    Des Weiteren gibt es aber auch Orte, die weder vom Flying Doctors Service angeflogen werden, noch an das Straßennetz angeschlossen sind. Doch auch diese Orte versuchen wir zu versorgen. Dafür hat unser Dienst einen voll ausgestatteten, geländegängigen Truck mit Allradantrieb, der überall da eingesetzt werden kann, wo ein Wasser- und Stromanschluss vorhanden ist. Da die Beherrschung dieses Fahrzeugs im Outback, wo man völlig auf sich allein gestellt ist, erhebliche Risiken birgt, muss sich jedes Teammitglied vor Arbeitsantritt einer Geländeprüfung unterziehen.

    Für mich ist die Zeit im tropischen North Queensland eine sehr angenehme Zeit. Abgesehen von gelegentlichen Zyklonen gewöhnt man sich leicht das Leben in den Tropen. Nicht ohne Grund ist Cairns als touristisches Ziel sehr beliebt. Da wir die Arbeit relativ frei einteilen können, hat man genug Zeit, sich die Umgebung anzuschauen, zumal das Great Barrier Reef und der Daintree Rainforest quasi vor der Haustür liegen.

  • einmal König von Tonga seinDatum19.03.2017 13:49
    Foren-Beitrag von carlos im Thema einmal König von Tonga sein
  • einmal König von Tonga seinDatum19.03.2017 13:49
    Thema von carlos im Forum Tonga

    Mit dem Gedanken einer Auslandsfamulatur beschäftigten wir uns spätestens nach dem Physikum. Zu Beginn des siebten Semesters und somit ein knappes Jahr vor der Reise wurden unsere Pläne zusammen dieses Abenteuer zu bestreiten dann konkret. [Weiterlesen ...] Die Homepage des ZAD beantwortet dank zahlreicher genereller Informationen über eine Auslandsfamulatur bereits eine Menge Fragen. Die Adressliste, insbesondere bezogen auf die eMails, bedarf leider einer Aktualisierung! Da einigen eMail-Anfragen die berühmte „not delivered-returned to sender“-Antwort folgte, beschlossen wir aufs Geradewohl eine Menge der Länder anzuschreiben. Viele akzeptierten die Anfrage und schickten Bewerbungsunterlagen mit. Hinsichtlich der Auswahl des Zieles ist es jedoch sehr hilfreich, sich die Erfahrungsberichte früherer Famulaturen durchzulesen. Vor unserem geistigen Auge sahen wir uns in einem Land mit niedrigeren Standards unter Palmen Zähne ziehen. Wir stießen auf einige Berichte aus Tonga – besonders erwähnen möchten wir den von Matthias Kelch von 2013. Der im Bericht erwähnte Dr. Amanaki antwortete umgehend auf unsere Email-Anfrage und nur wenige Tage später hatten wir eine Bestätigung des Ministry of Health des Kingdom of Tonga im Postfach. In den Semesterferien 2016 würden wir für knapp sechs Wochen nach Tonga gehen und hauptsächlich im Vaiola-Hospital arbeiten. Nun hatten wir ca. neun Monate Zeit zur Vorbereitung.

    Umgehend suchten wir die Adressen verschiedenster Dentalfirmen heraus und fragten für Spenden an. Teilweise bekamen wir sofort Produkte zugesendet, andere wiederum sollten wir kurz vor der Abreise noch einmal anschreiben. Es lässt sich sagen, dass die Firmen sehr spendabel sind. Aus unserer Erfahrung lässt sich sagen, dass Dr. Amanaki und das Vaiola Hospital die Studenten hauptsächlich wegen der Spenden arbeiten lassen. Beide Seiten profitieren sehr gut von diesem Agreement. Bei den Spenden sollte man sich neben Hygiene- und Eigenschutzprodukten auf provisorische Füllungsmaterialien konzentrieren. Gerne versenden Firmen Hochglanz-Komposit-Packungen, deren Wert die letzendliche Anwendung im Vaiola jedoch nicht gerecht wird. Zur Arbeit an sich später mehr.

    Um das Königreich Tonga auf dem Globus zu finden, dreht man diesen einmal um 180 Grad. Die Flüge ließen wir über ein Reisebüro buchen. Man sollte erfragen, ob es möglich ist, vor oder nach dem Aufenthalt in Tonga, noch ein paar Tage beispielsweise in Neuseeland oder Australien zu reisen. Unsere Flüge: Hin: Frankfurt – Singapur (8 Stunden Aufenthalt); Singapur – Auckland (11 Stunden Aufenthalt über Nacht am Flughafen); Auckland – Tongatapu. Rück: Tongatapu – Sydney (23 Stunden Aufenthalt; Hostel (!)); Sydney – Singapur (10 Stunden Aufenthalt, Besuch der Stadt); Singapur – Frankfurt.

    Es lässt sich erahnen, dass die gesamte Flugreise recht anstrengend ist und man sich gerne zwei Tage zur Erholung und Eingewöhnung in Tonga gönnen sollte.

    Unterkunft: In vielen Reiseberichten wird auf der Hauptinsel von Toni´s Guesthouse gesprochen. Eigene Recherchen ließen uns an dieser Unterkunft zweifeln und wir wählten das Backpacker´s Townhouse nahe dem Stadtzentrum von Nuku‘alofa. Das von der sehr freundlichen Tongaerin Yvette geführte Guesthouse hat den Flair einer Wohngemeinschaft mit vier Doppelzimmern im Haupthaus und einem zusätzlichen 8er-Dorm. Positiv in Erinnerung bleibt, dass die Gemeinschaftsräume, insbesondere die Küche, jeden Tag gereinigt werden. Die Terrasse im Innenhof lädt zu Gesprächen mit anderen Reisenden ein und Downtown ist nur fünf Gehminuten entfernt. Dieser Vorteil ist nicht zu unterschätzen, denn „ab vom Schuss“ zu sein, ist in Tonga nicht immer einfach, wenn es um so banale Dinge wie einkaufen und ein Bierchen trinken geht. An der Hauptstraße nicht weit von unserer Unterkunft nahmen wir jeden Morgen einen der lokalen, privaten gefahrenen Busse zum Vaiola-Hospital.

    Leben auf Tongatapu

    Tongatapu ist die flächenmäßig größte Insel des Königreiches Tonga und das Leben spielt sich hauptsächlich in der 30.000-Einwohner Hauptstadt Nuku‘alofa ab. Die Zeit auf der Hauptinsel sollte man hauptsächlich für den Erfahrungsgewinn im Vaiola Hospital nutzen, die typischen Katalog-Bilder von Südseeinseln wird man auf Rundreisen zu den anderen Inselgruppen Tongas finden.

    Wir teilten unsere Zeit in Tonga folgendermaßen auf: 14 Tage Tongatapu, 18 Tage Rundreise Vava’u und Ha’apai, und wieder 10 Tage Tongatapu, davon verbrachten wir noch drei auf Eua.

    In Nuku’alofa begegnet man sehr offenen und freundlichen Menschen. Das Lebensgefühl ist sehr „laid back“, die Familie steht im Mittelpunkt des Lebens und konkurriert nur noch mit der Tätigkeit des Essens. Dennoch darf man kein hohes kulinarisches Niveau erwarten, insbesondere die Städter lassen sich von der billigen, westlichen Plastik- und Importnahrung genauso wie von frittiertem verführen. Dieser Lebensstil, den schon die uniformierten Schulkinder annehmen, schlägt sich besonders in unserem Fachgebiet nieder. Neben dem Übergewicht der Mehrzahl der Bevölkerung begegnet man täglich Gebissen, die Opfer der hochkalorischen Nahrung sind. Leider bietet die Hauptstadt keinen Stadtstrand, an freien Tagen oder am Wochenende kann man per Bus oder Taxi Strände auf der Insel erreichen oder fährt per Boot auf die vorgelagerten Mini-Inseln und nutzt eines der Pauschalangebote. Diese Angebote sind besonders für Sonntage zu empfehlen, da dort das Leben stillsteht. Per Gesetz soll sich der Tonganer auf die Erholung, das Essen und die Kirche konzentrieren, weshalb Busse und Taxen stehen und Geschäfte geschlossen bleiben. Ein Besuch der Gotteshäuser wird in jedem Reiseführer empfohlen.

    Das Dental-Departement des Vaiola Hospitals ist es erst seit wenigen Jahren in den recht modernen Gesundheitskomplex eingezogen. Im Behandlungsraum findet man 10 Behandlungseinheiten. Es gibt ständig besetzte für die Prothetik, Prophylaxe und Füllungstherapie, die von tongaischen ZahnärtInnen besetzt sind. Für die ausländischen Famulanten stehen ständig zwei, bis drei Einheiten zur Verfügung. Grundsätzlich wird man erstmal eingeteilt, die Patienten von ihren „lästigen“ schmerzenden Zähnen zu befreien. Leider sprechen wenige Patienten gutes Englisch, man kann aber für Übersetzungen und fachliche Fragen gerne auf die tongaischen Mitarbeiter zu gehen. Füllungen gibt man in den ersten Tagen an die einheimischen Zahnärzte ab, somit schraubt man die Zahl seiner Extraktionen schnell in die Höhe. Rasch gewöhnt man sich an den PA-Geruch, Skrupel legt man leider sehr schnell ab, denn nicht immer lassen die Indikationen zur Extraktion sich für uns 'Westler' komplett nachvollziehen. Gerne darf man aber auch Füllungen oder Wurzelkanalbehandlungen auf Nachfrage machen, es sollte einem aber bewusst sein, dass weder das Level der Hygiene mit dem unseren vergleichbar ist, noch sind immer alle Materialien vollständig oder griffbereit. Obendrein herrscht durch viele Spenden ein Mix an verschiedenen Werkstoffen und man ist zum Teil zum Experimentieren gezwungen.

    Empfehlenswert ist die Teilnahme am Mali-Mali-Programm. Das von Japan finanzierte Projekt sorgt dafür, dass jede Schule der Insel einmal wöchentlich von Mitarbeitern des Dental-Departements besucht wird. Unter Anleitung putzen die Kinder auf dem Schulhof gemeinsam die Zähne und erhalten eine Ladung flüssigen Fluorids am Ende der Prozedur. Der hohen Zahl an jungen Patienten im Vaiola nach zu urteilen, sorgt diese Maßnahme für das einzige Zähneputzen pro Woche bei vielen der Teilnehmer. Dennoch berichteten uns die Mitarbeiter des Mali-Mali-Programms von einem positiven Effekt des Programms, welcher sich in den letzten Jahren abgezeichnet haben soll.



    Vava'u

    Nachdem wir die ersten zwei Wochen komplett im Vaiola gearbeitet hatten, beschlossen wir per Innlandsflug zu den Vava'u Inseln zu reisen. Mit einem Kleinflugzeug, welches seinem Namen wirklich alle Ehre macht und für Personen mit Flugangst nicht zu empfehlen ist, ging es zur ca. 50min entfernter Inselgruppe im Norden. Bei den Innlandsflügen ist unbedingt zu beachten, dass lediglich Reisegepäck von 15kg erlaubt ist (plus leichtes Handgepäck). Es empfiehlt sich ein großer Rucksack für das Insel-Hopping. Vom Flughafen aus, welcher aus einer Landebahn und Häuschen besteht, ging es für uns nach Neiafu, der einzigen Stadt Vava'us und von dort aus direkt weiter mit Taxi und Boot nach Mala-Island. Dort warteten wie im Vorfeld besprochen Marcus, Marius, Tim und Christopher auf uns, vier Zahnis aus Aachen, welche wir an unserem ersten Tag im Vaiola kennen gelernt hatten. Wir verbrachten bei besten Südseewetter 6 Tage auf Mala-Island, fuhren Kajak, schorchelten und genossen einfach die Idylle. Im Anschluss an diese 6 Tage ging es für uns für zwei Nächte nach Neiafu. Wir übernachteten im 'Backpackers Adventures', einer am Standard gemessenen verhältnismäßig teuren Unterkunft, aber leider hat man in Neiafu nicht viele Möglichkeiten unter zu kommen. Wir besuchten zwei Tage die Klinik in Neiafu und gaben auch dort mitgebrachte Spenden ab. Allgemein lässt sich sagen, dass man seine Zeit auf Vava'u und Ha'apai besser anders verbringen sollte, als in der Klinik. Möglichkeiten hierfür gibt’s auf jeden fall genug! In Neiafu gab es bis zum Mittag maximal 4 Patienten zu versorgen und wir wurden bereits um 11:00 Uhr nach Hause geschickt. In der Klinik gibt es 3 Behandlungsstühle, zwei Zahnärztinnen und wohlmöglich den einzigen ZahnarztHELFER weltweit. Gemessen am Bedarf verfügt die Klinik hier wirklich über genügend Materialien, dennoch sind sie auf Lieferungen aus Tongatapu angewiesen. Nach unserem Kurzaufenthalt in Neiafu ging es für zwei Nächte nach Ofu-Island, einer weiteren kleinen Insel, deren Besuch auf jeden fall empfehlenswert ist. Während unserer Zeit auf den Vava'u gingen wir zwei Tage mit Ricki Ticki, einem ausgewanderten Tauchlehrer aus Neuseeland, tauchen, welcher in Neiafu ein 'One-Man-Unternehmen' betreibt. Für alle tauchbegeisterten ist Ricki ein echter Geheimtip! Für ca. 70 Euro pro Tag gab es zwei Tauchgänge, Schnorchel-Stopps, einen kleinen Snack und einen erfahrenen und sympatischen Ricki – Ausrüstung inklusive. Wer mit großen Fischen rechnet ist als Taucher in Tonga sicherlich falsch aufgehoben, aber die Unterwasserlandschaft ist einzigartig!

    Ha'apai

    Die 51 Inseln der Ha'apai Gruppe sind mit Sicherheit die mit Abstand ruhigsten Inseln Tongas. Auf der Hauptinsel Lifuka befindet sich der Hauptort Pangai durch den eine einzige Straße führt an der sich neben drei Einkaufsläden das 'Mariners Café' befindet, welches man für Infos rund um die Inseln auf jeden fall aufsuchen sollte. Wir verbrachten eine Nacht im 'Evalonis Guesthouse' in Pangai bevor es weiter nach Uoleva-Island ging. Schon die 30 minütige Anreise per Boot war ein Südseeerlebnis der besonderen Art, einfach ein Traum. Auf Uoleva verbrachten wir zwei Nächte im 'Captain Cook Hideaway' einem kleinen Resort ohne Strom, dessen Inhaber Sonny uns sehr herzlich bewirtete. Einen Besuch von Uoleva möchten wir wirklich jedem ans Herz legen – Paradies pur! Der Strand wurde 2014 nicht umsonst zu einem der drei besten Strände der Welt gekürt. Unsere restliche Zeit verbrachten wir in der 'Matafonua-Lodge' im Norden, deren Besuch wir ebenfalls empfehlen möchten. Vom Standard her war Matafonua mit Sicherheit die beste, wenn auch teuerste, Unterkunft während unserer Zeit auf Tonga. Die Lodge hat eine sehr gute Präsenz auf Facebook, guckt euch dort einfach mal um, Bilder sagen oft mehr als 1000 Worte...


    'Eua

    Die Insel 'Eua liegt etwa 40km südöstlich der Hauptinsel Tongatapu und ist per Flugzeug (10min, 180 TOP) oder Fähre (3h, 20 TOP) zu erreichen. Wir entschieden uns für die Fähre und lernten den pazifischen Ozean von seiner weniger schönen Seite kennen. Nach 3h auf rauer See können wir jedem bescheinigen, dass die in die Innlandsflüge investierten 644 TOP gut angelegtes Geld sind, denn eine Fährtfahrt von Tongatapu nach Vava'u (ca. 23h) möchten wir uns auch nicht nur im Ansatz vorstellen! 'Eua ist auf jeden Fall eine Reise wert. Die Vulkaninsel ist landschaftlich ein Kontrast zum Rest Tongas. Djungel und Steilküsten prägen das Bild der Insel. Wir verbrachten 2 Nächte im 'Hideaway' direkt an der Küste und wanderten im Nationalpark mit seinen bis 800 Jahre alten Bäumen. Selbstverpflegung ist auf 'Eua ziemlich kompliziert, wenn auch möglich, man sollte dennoch überlegen sich für den Kurzaufenthalt nicht unbedingt selber Verpflegen zu müssen, das macht die Reiseplanung deutlich einfacher, da man für gewöhnlich mit nicht mehr als einem Rucksack auf die Fähre geht.

    Abschließend möchten wir jedem empfehlen eine Auslandsfamulatur zu machen! Wir hatten unvergessliche Wochen auf Tonga und konnten zahnmedizinisch und persönlich einiges dazu lernen. Natürlich kam auch der Urlaubs-Faktor nicht zu kurz und es empfiehlt sich die Zeit am anderen Ende der Welt sinnvoll zu nutzen – wenn man schon mal dort ist ;) Aus diesem Grund sollte man genug Zeit einplanen, eine Aufteilung 3 Wochen Arbeit / 3 Wochen Urlaub ist angemessen, aber auch ausreichend. Wir stehen jedem, der eine Auslandsfamulatur auf Tonga macht, gerne für Rückfragen oder ähnliches zur Verfügung, unsere Adressen findet ihr unten.

    Bedanken möchten wir uns ebenfalls bei den Firmen Haraeus Kulzer, Bausch Dental, Dentsply, Henke-Sass, Wolf GmbH, ESPE, Pluradent und Septodont welche unsere Reise durch Ihre Sachspenden unterstützt haben.

    Übersicht Preisniveau Tonga (1 Euro = 2,5 TOP):

    1 Woche 'Backpackers Townhouse' Tongatapu 350 TOP, Airport-Transfer Tongatapu 40 TOP, drei Innlandsflüge 644 TOP, Vava'u Ofu Island 90 TOP inkl. Transfer, Ha'apai Captain Cooks Hideaway 60 TOP, Kiste Ikale (Bier) auf Tongatapu 48 TOP, Fish&Chips Take Away Tongatapu 7 TOP, Sonnencreme 65 TOP, 3 Ananas auf Vava'u 5 TOP, Müsli Tongatapu 20 TOP, Eua 'Hideaway' inkl. Essen und Wanderung (2 Nächte) 135 TOP

    Von Lukas Kneib und Joel Krümmelbein (Uni Marburg)
    Organisation: Ministry of Health
    Aufenthalt vom 27.02.2016 bis 02.04.2016

    Joel Krümmelbein Lukas Kneib

    joel-kruemmelbein@web.de LukasKneib@googlemail.com

  • *news*Datum15.03.2017 20:03
    Thema von carlos im Forum DIANO - Dental Interna...

    aktuelles auf unserer webseite

  • Thema von carlos im Forum ***news***news***news*...

    http://www.zm-online.de/home/Aufruf/Dies...ung_389623.html

    Eine zm-Übersichtseite aller zahnmedizinischen Hilfsorganisationen mit Kontaktdaten, zahlreichen Bilderstrecken und Berichten aus Hilfseinsätzen finden Sie hier.

    In den folgenden Listen erhalten Sie jeweils Informationen zum Einsatzzeitraum, den anfallenden Kosten, nötigen Impfungen sowie alle Kontaktdaten. Außerdem finden Sie, falls auf zm-online vorhanden, Links zu Erlebnisberichten von Helfern der jeweiligen Organisationen.

  • Dominican Dental Mission Project (DDMP)Datum31.01.2017 00:02
  • Dominican Dental Mission Project (DDMP)Datum31.01.2017 00:02

    by Kyle Patton, Associate Editor, Dentaltown Magazine

    A house on a mountain
    There is a house perched on the edge of a mountain. It is not easy to get to. In the Dominican Republic, the terrain is beautiful but unforgiving. For Dr. Francis Serio, the house is just another stop along the journey—albeit a special one. The house has no electricity and no running water. Serio has been to the house many times before to see Ramone, a young man who has cerebral palsy, a congenital disorder that leaves him mentally and physically impaired. The doctor stops by to check on Ramone and provide dental care, a service that the family could never afford or easily gain access to without the help of Serio's mobile dental clinic. For Serio, Ramone's story is the one that first comes to mind when he thinks back on the last three decades of charitable work he's devoted to the people of the Dominican Republic.

    "We'd visit with the family often when we'd go back and forth over the years," Serio said. "One year, his father, as a thank you—and this family is literally dirt-poor—he brings us a whole burlap sack full of carrots. The thing is, while what we're doing might be worthwhile and have value, we are giving of our excess. This gentleman was so touched by the fact that we took care of his son, that he was thanking us from his substance. And it doesn't get any better than that. It just doesn't."

    Humanitarian of the Year
    Serio is the 2015 American Dental Association Humanitarian Award recipient, a cumulative recognition for his charitable and humanitarian work that spans more than three decades. The award recognizes those who have given at least 10 years to improving the oral health of underserved populations. On that basis, Dr. Serio qualifies three times over. And he isn't stopping.

    Dominican Dental Mission Project
    The bulk of Serio's charitable efforts has been spent founding and running the Dominican Dental Mission Project (DDMP). Serio will be recognized at the ADA's Opening General Session in November, where he will receive $10,000 to put toward continuing his work in the Dominican Republic. The DDMP, now a well-oiled machine, is approaching its 34th year. Since Serio began the DDMP in 1982, it has treated approximately 60,000 people and donated services worth an estimated $15 million, not including equipment and supplies. More than 520 volunteers have participated through the years, mostly dental students from American universities. The DDMP provides supplies for local dentists and works vigorously to raise oral-health awareness in the country.

    The efforts and reach of the project have continued to expand. Each year, teams of dentists and American dental students travel to the Dominican Republic, where they link up with local volunteers to provide treatment and services to an estimated 1,000 rural poor each summer. At its peak, 42 people from the United States participated in the annual trip. On average, the DDMP brings 15 dentists, dental students and volunteers from the states. Its inaugural trip, though, was a solitary affair.



    Mortar and pestle
    "I've been very fortunate," Serio said. "Our family has always been service-oriented in many respects." Serio is from a big Catholic family—one of twelve siblings. His father was a dentist, and despite an initial disinterest in college, Serio eventually came back to dentistry.

    "Dentistry had been staring me in the face ever since I was born. What attracted me to it, partly, was that my dad was a dentist. But the major motivation … I'd been exposed to it so much. I loved science and biology. I loved people and I loved working with my hands. So, what's not to like about being a dentist?"

    Early in his dental career, Serio felt a need to use his skill set as a dentist to help underserved communities.

    When he contacted the ADA in search of an opportunity, they gave him a couple of options.

    "I originally wanted to go to Africa," he said "The Catholic Medical Mission Board out of New York said 'Great, can you go for two years?' And when I stopped laughing I said no, let's make it [for] a month somewhere else."

    A while later, Serio was stepping off a plane in the Dominican Republic, despite not knowing a word of Spanish.

    "The first year I was down there, these were the years the filling materials were mixed in two parts. I didn't have the machine to mix the amalgam, so I used a mortar and pestle. The only reason I knew how to do that is because my dad had a mortar and pestle in his study. One time, I had asked him what a dentist would need that for. And that's what he told me."

    In 1982, Serio was teaching at the University of Maryland. He gave a lunch-and-learn presentation about the trip the previous summer, and several students asked if they could accompany him the next year. And every year since, volunteers have signed up. This year, 20 are on board to make the annual trek. Fortunately, no one is stuck using a mortar and pestle anymore.

    A treatment day in the Dominican
    The day starts at 7 a.m. sharp. It's an early start, and it's going to be a long day. Serio and his team won't wrap things up until around 10 p.m., and all the time between is set aside for a single goal: to help as many people as possible.

    "We are a mobile clinic. We travel to a different town every day. So we take all of our stuff with us every day. The first thing in the morning, we get up, we have breakfast and we load the trucks. A lot of the places we go, there's no—or very limited—electricity, and sometimes there's no running water. We load everything we need. We've got generators, we've got portable dental equipment, we've got chairs and we've got dental units," Serio explained.

    Then comes the travel, which can take as little as 15 minutes or as much as 45 minutes, depending on conditions. Much of the rural road system in the Dominican is—expectedly—unpaved and rough.

    "We show up, and most of the time it's at a school," he said. "We take up one or two rooms and decide where we're going to do the oral surgery, where we'll do restorative, where we'll clean our instruments, do prosthetics and where we can put the generators."

    Once everything is set up, Serio does triage at the door. It's an opportunity to meet everyone lined up outside, patiently waiting to be seen. In most cases, the team will meet people who have never seen a dentist before. Decay is common, especially among children. Serio has seen countless 1st and 2nd graders who showed up with their mandibular first molars already destroyed by decay. Early on in the trips, Serio was limited to mostly extractions and fillings.

    "But over the years, we've done more than just fillings and extractions. We've done a lot of prevention. We do a lot of teeth cleaning, sealants and pediatric procedures. We do partial dentures; we make full dentures. On occasion, we've done root canals. We do a lot of different things and [will] continue to over the years," Serio said. "Last year I did full dentures. We made 14 full sets of complete dentures."

    One of the hardest balances to maintain is time versus amount of treatment. Even working long into the evenings, it can be difficult to make sure that every patient is seen and treated.

    "You can't spend all day taking care of one person because then you'd only see a small handful of people," Serio said. "But at the same time, you don't want to just run them in and run them out and only work on a couple [of] teeth."

    Serio focuses first on ridding patients of pain and infection, and then he always tries to give each patient at least one side of his or her mouth to chew with, while doing extractions, fillings and restorative treatment on top and bottom.

    Support
    Serio will be the first to tell you that he could never have done any of this alone. From the support of a strong family to having the financial backing to keep the DDMP running smoothly, there is a lot to remain thankful for.

    "Nobody does anything by [himself]," he said. "And certainly without the love and support of my wife, Cheryl, who is also a general dentist—without her, there's no way this project would have lasted as long as it has. She went for the first time a month before we got married. She knew what I was about, she knew how it was going to be important to me. She's been on the trip a handful of times, while the other times she stayed home to take care of our children."

    The project itself is entirely privately funded. Participants buy their own plane tickets and contribute $300 to help offset the cost of housing, transportation and food. The Serio family considers the DDMP one of its major philanthropic projects, giving it the rest of the backing and whatever else it needs to continue to serve the communities that have come to rely on the dentists coming back each year.

    As a charity, the DDMP is able to generate a value of $10 in service for every dollar spent on the project.

    Years to come
    A few years ago while in the Dominican Republic, Serio came across a newsletter from one of the nearby churches. Inside the pages he was surprised to come across a bulletin that mentioned the DDMP.

    "It said 'We know that because the dentists come back every year, that God has not forgotten us,'" Serio recalled. "And the first time I read that, you could have knocked me over with a feather."

    Sometimes you can go through life not knowing what kind of impact you're having on people, he said. "The fact that we can give hope to people who literally live at the end of the road, the hope that we're coming back—that is probably the most impressionable thing that's ever happened to me.

    "You get to a point where it becomes a fabric of your life. You've always got to pay it forward. You can't pay it back. The only way you can try is by taking the gift [you've] been given and then using it to make somebody else's life a little better."

    Several things keep him going. One, the need is there. Despite the work his team has done in helping several local Dominicans become dentists, there will always be future generations to take care of.

    "I speak enough Spanish now, I can goof around with the patients. I can make them laugh. When I first started I wondered if I'd do it the next year, then the next year rolled around and we did it again. Now I don't even think about it. We've been doing it for 34 years. Someone asked me if it was sustainable. We've been doing it for 34 years. I think that's long enough to call it a sustainable project."

    Every year is another reason to go back for the doctor and his volunteers, he said.

    In three decades, Serio has never lost his desire to return the following year.

    Pay it forward
    In 1982, the access and amount of resources dedicated to finding charitable and humanitarian outlets for dentistry were rare. Today, the information is closer at hand than it has ever been. There is no excuse to not help out in some way, Serio said.

    "A lot of times, dentists worry about what's going to happen to their practice," Serio said. "Nothing bad is going to happen to [your] practice if you leave for a little bit of time. Patients will even see you in a different light once you're involved in projects like this. I have patients asking me all the time if I've gone on my trip, or asking about how it was. It becomes a part of the fabric of the practice." Serio's recommendation is that dentists interested in charitable opportunities join well-established projects and organizations that have a close working relationship with the host community. But everything starts with the feeling of wanting to give back.

    "As they say, to whom much is given, much is expected," Serio said. "And I think my family and I have tried to live up to that."

    For volunteer opportunities and more information, visit InternationalVolunteer.ADA.org, and USA-ICD.org.

    About Dr. Francis Serio
    Serio's humanitarian projects extend beyond his work in the Dominican Republic. In 2012, he coordinated the dental arm of the Project Homeless Connect in Greenville, North Carolina. He has also served on many Mission of Mercy and Remote Medical Projects in North Carolina and Virginia. Serio is currently a national presenter for promoting volunteer activities within dentistry. Outside of dentistry, Serio has worked with Habitat for Humanity for 15 years. He works in a community health clinic in Greenville, North Carolina. He and his wife, Cheryl, have two children. He can be contacted directly at francisgserio@gmail.com.

  • Dominican Dental Mission Project (DDMP)Datum31.01.2017 00:00
  • Dominican Dental Mission Project (DDMP)Datum31.01.2017 00:00

    he Dominican Dental Mission Project (DDMP)

    The Dominican Dental Mission Project: The Dominican Dental Mission Project (DDMP) is a service-oriented project conducted under the auspices of the Catholic Medical Mission Board, Inc., of New York (see www.cmmb.org). The project, which is one of the most durable projects in the country, has been in continuous operation for 33 years (as of 2014). The DDMP was started in 1982 with one volunteer who spent four weeks providing care in mountain villages in the Dominican Republic. With rudimentary supplies, the volunteer performed exodontia in village homes, and limited restorative dentistry services (i.e., amalgams and auto polymerized composite resin restorations) were delivered in the local hospital dental clinic. Except for a dental unit with a creaky high-speed handpiece, equipment was lacking. A mortar and pestle and a squeeze cloth were used to mix amalgam. The volunteer returned from that first trip wondering whether he had done more for the Dominicans or whether they had done more for him.

    After the initial trip, several dental students learned about the project and expressed an interest in participating, so the mission board and local missionaries, who were approached about that offer, thought the students could be accommodated. A portable dental unit and compressor, along with more supplies, were purchased. In 1983, one dentist, one hygienist, and three dental students participated. Since that time, with the assistance of the local Dominican community, Catholic missionaries, as well as interested volunteers, the project has expanded to as many as 40 participants working at three different sites in the Dominican Republic annually.

    The project has become completely mobile, so that each day volunteers leave the mission compound for remote villages high in the mountains. Preventive services, exodontia, operative dentistry (i.e., amalgams and light-cured composites), endodontic, pediatric (pulpotomies and stainless steel crowns) and prosthetic services (e.g., transitional dentures to replace maxillary anterior teeth and complete dentures using denture templates and monoplane teeth) are delivered in schoolrooms that have been converted into dental clinics for the day. The project incorporates a variety of portable units, compressors, generators, chairs, and other equipment to make the services a reality, and all of the dentistry is done in villages with no consistent source of electricity or running water. The local health committee of the town’s development association and local missionaries are responsible for scheduling the villages that will be visited, recruiting and organizing volunteers to help with registering patients, assisting dentists, cleaning instruments, cooking, and providing transportation.

    After having treated about 250 people that first year, the first volunteer felt his efforts seemed like only a grain of sand on the beach. However, 33 years later, more than 60,000 people have received approximately US$18 million worth of dental services through the project. Eight Dominicans who originally worked as helpers have gone to dental school and have been partially supported by the project. Several of these dentists continue to work with the project. Preventive programs, including placement of sealants and administering fluoride, are in place in most of the local elementary schools, where each classroom has a toothbrush rack.

    As the project evolved, some communities no longer had a great need for the visiting dental teams because Dominican trained dentists have been able to provide the necessary services. As some villages became more self-supporting, new villages were added to the itinerary. As the initial leaders of the project stepped away and then returned, other project veterans stepped forward to continue the work. In addition, several Americans who had volunteered for that project have subsequently developed projects of their own in other countries.

  • The Dominican Dental Mission Project: The Dominican Dental Mission Project (DDMP) is a service-oriented project conducted under the auspices of the Catholic Medical Mission Board, Inc., of New York (see www.cmmb.org). The project, which is one of the most durable projects in the country, has been in continuous operation for 33 years (as of 2014). The DDMP was started in 1982 with one volunteer who spent four weeks providing care in mountain villages in the Dominican Republic. With rudimentary supplies, the volunteer performed exodontia in village homes, and limited restorative dentistry services (i.e., amalgams and auto polymerized composite resin restorations) were delivered in the local hospital dental clinic. Except for a dental unit with a creaky high-speed handpiece, equipment was lacking. A mortar and pestle and a squeeze cloth were used to mix amalgam. The volunteer returned from that first trip wondering whether he had done more for the Dominicans or whether they had done more for him.

  • Thema von carlos im Forum Dominikanische Republik

    Healthier Lives Worldwide

    CMMB has been dedicated to helping the poor and those marginalized in society for over 100 years. Our founder, Dr. Paluel Flagg, first ministered to lepers in Haiti in the early 20th century and today we are a highly-respected global organization that has never wavered in our faith-based mission of service.



    Despite the progress in global health, women and children living in developing countries continue to be among the most vulnerable. This motivates us to focus on improving their lives, and the lives of their communities.

    Embracing the bond between our Catholic faith, values, and service to those most in need, CMMB is called to provide effective health solutions founded on love and respect for all.

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    Our Vision

    A world in which every human life is valued, and health and human dignity are shared by all.
    Our Mission

    Inspired by the example of Jesus, CMMB works in partnership globally to deliver locally sustainable, quality health solutions to women, children, and their communities.

    Richarson and his mother Lozien
    Our Core Values

    Collaboration
    To work in partnership for locally sustainable solutions

    Love
    To embrace and be compassionate towards all people

    Excellence
    To deliver sustainable, quality, and impactful results

    Respect
    To act always with integrity, and to value and honor the dignity of all

    Children going home from school

  • Dominican Dental Mission Project (DDMP)Datum30.01.2017 23:58
  • Dominican Dental Mission Project (DDMP)Datum30.01.2017 23:58
    Thema von carlos im Forum Dominikanische Republik

    Dominican Dental Mission Project (DDMP)

    Dr. Keith Phillips

    World events — 1982: The British overcome Argentina in the Falklands war; Soviet leader Leonid Brezhnev dies; the first permanent artificial heart implanted in a human was placed in Barney Clark at the University of Utah Medical Center; Dr. Francis Serio, a young dentist just two years out of dental school, arrives on a flight from Miami to Santo Domingo to begin what ultimately would become the Dominican Dental Mission Project (DDMP). Today, the DDMP serves more than 44,000 patients and provides over $6 million worth of free dental services!
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    Dr. Serio was initially motivated to begin this project when he observed the wonderful experience some of his high school classmates had while serving in Africa during their medical school training. He contacted the Catholic Medical Mission Board of New York, which directed him ultimately to the town of San Jose de Ocoa. His first four-week mission trip began with only a few boxes of instruments and supplies and plans to do a few fillings using hand-mixed amalgam and autocure resin, although he realized he would primarily be doing extractions.

    The past 22 years have seen an amazing transformation in the DDMP. Dr. Serio continues to guide and direct the project. Teams of 30 or more dentists and volunteers from around the country — including dental students from the University of Mississippi, University of Maryland, and the Medical University of South Carolina — now contribute their time and skills to provide not only surgical care, but operative care, lab services for prosthetics, and even occasional endodontic treatment. The DDMP teams are now completely mobile and spend their time in different mountain villages each day. Schools, churches, and the occasional rural clinic can be converted into functional dental offices in about 45 minutes.

    Dr. Serio attributes much of DDMP's success to the cooperative efforts of American and Dominican volunteers. Every year, American volunteers collect supplies and equipment, while their Dominican counterparts make arrangements for their transportation between villages. A well-coordinated schedule and on-site assistants ensure that things run smoothly.
    Click here to enlarge image

    One of the highlights for Dr. Serio and the numerous volunteers over the years was the recognition by President Bush in 1991 when he awarded the DDMP and Dr. Serio the President's Volunteer Action Award. The DDMP is conducted under the auspices of the Catholic Medical Mission Board and is funded from a variety of private sources. Perhaps one of the most inspirational accomplishments is the opportunity Dr. Serio has had over the years to watch several Dominican volunteers become motivated to undertake dental training of their own. In addition, many volunteers have gone on to begin missions of their own in Jamaica, Belize, Vietnam, Cambodia, Venezuela, Mexico, Honduras, Ecuador, and Haiti. Dr. Serio sums up the entire experience by saying: "All who have participated, some many times, have been touched in some way by the dignity, hospitality, and joy of those who have little of the material goods the world offers."

    The best time to plant a tree was twenty years ago. The second best time is today.
    — Chinese Expression

    I shall pass through this world but once. Any good, therefore, that I can do, or any kindness that I can show to any human being, let me do it now. Let me not defer it or neglect it, for I shall not pass this way again.
    — Stephen Grellet, Alonzo Newton Benn

    Dr. Keith Phillips maintains a private practice in Winston-Salem, N.C. He is president and founder of The Giving Hand Foundation, a nonprofit organization committed to the start-up and development of free medical and dental clinics. Dr. Phillips also serves as a teaching associate at the L.D. Pankey Institute. You may reach Dr. Phillips at keithp@ pprdds.com.

  • Famulaturbericht 2015: TansaniaDatum22.01.2017 00:52
    Foren-Beitrag von carlos im Thema Famulaturbericht 2015: Tansania
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