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  • Thema von carlos im Forum DIANO - Dental Interna...

    Planungen laufen, Hilfswillige stehen in den Startlöchern
    Wann geht es endlich wieder los? – Ein Blick auf internationale Hilfseinsätze nicht nur in Zeiten der Pandemie

    Internationale Hilfseinsätze hat die Corona-Pandemie – wie könnte es auch anders sein – so gut wie vollständig zum Erliegen gebracht. Im März 2020 mussten alle Teilnehmer von Auslandseinsätzen – Studierende genauso wie zahnärztliche Kolleginnen und Kollegen – auf mehr oder minder dramatische Weise heimgeholt werden. Doch das hält viele Interessenten an einem Hilfseinsatz nicht davon ab, bereits jetzt wieder einen Auslandseinsatz zu planen.

  • Thema von carlos im Forum ***news***news***news*...

    Im Anhang das pdf der letzten Ausgabe des Handbuchs der zahnaerztlichen Hilfsorganisationen

  • Thema von carlos im Forum Indien

    Ein einfacher Plastikstuhl am Sandstrand, hunderte Leute ringsum – das war mein Behandlungszimmer in Südindien. Auf eigene Rechnung habe ich im August einen Hilfseinsatz als Zahnarzt für die Tsunamiopfer und Waisenkinder in den Provinzen Tamil Nadu und Kerala gestartet.

    Die erste Bewährungsprobe hatte ich in einem Heim für Blinde und Gehörlose in Chennai zu bestehen. Zum Glück half mir ein indischer Zahnarzt, die mobile Zahnarztpraxis „Dentamobil“ zum Laufen zu bringen. Die indischen Behandlungsbedingungen weichen doch recht stark von den hiesigen ab: Bei 35 Grad schwüler Hitze stehen Massen von Patienten in Schlange. Es gibt kein OP-Licht, keinen Absauger und keine Zahnarzthelferin.

    Stattdessen assistierten meine Frau und meine zwei Kinder. Sonia, die Fünfjährige reichte die Wattetupfer. Lino (9) zog die Spritzen auf. Das Geld für die Medikamente und Instrumente hatte ich in den vergangenen Jahren in meiner Zahnarztpraxis gesammelt. Meine Patienten spendeten Altgold. Die Schmelze brachte 2800 € ein, die ich Christian Klages vom „Verein für Hilfe in Indien“ übergab.

    Herr Klages hatte mich vor 12 Jahren in meiner neu eröffneten Praxis besucht.
    Er bat mich, gebrauchte Geräte für die Indienhilfe zu spenden. Gebrauchte Geräte hatte ich in meiner neuen Praxis keine, doch er wurde mein Patient und so erfuhr ich viel von seinem Engagement für Indien.

    Er besorgte Schulmaterial speziell für Blinde, Dialysegeräte, Baugeld für Waisenhäuser und gründete Schulen. Das Beispiel einer Zahnstation in einem Waisenhaus in Dharkast, nahe der 4 Millionen Metropole Chennai im Bundesstaat Tamil Nadu, ließ mich dann „anbeißen“.

    Mein Wunsch war und ist es, bedürftigen Menschen direkt vor Ort zu helfen. So wie Vielen stellt sich mir die Frage ob, das Geld auch wirklich bei den Bedürftigen ankommt. Über 70% der indischen Bevölkerung lebt auf dem Land und ist zu arm, um sich einen Besuch beim Zahnarzt leisten zu können. Selbst die Busfahrt zum Zahnarzt ist schon zu teuer. So war der Gedanke schnell geboren, eine mobile Zahnstation zu schaffen und direkt in die Dörfer zu fahren und zu helfen.

    Wir reisten mit Rucksäcken nach Chennai in besagtes Waisenhaus. Reiseschecks halfen mir, die notwendige Ausrüstung vor Ort zu kaufen. Ich übernahm eine neue Zahnarzteinheit mit allen dazugehörigen Materialien für insgesamt 3400 Euro. Diese war bereits fertig montiert auf einem Ambulanzwagen, der von einer in Indien tätigen christlichen Hilfsorganisation zur Verfügung gestellt wird. Die Kontakte von Christian Klages zahlten sich aus, auch bei der Organsiation der Unterkünfte und Arbeitsstationen.

    In Chennai halfen mir auch die gehörlosen Kinder und die Lehrer. Sie sorgten für heißes Wasser, reichten mir die Instrumente zu und reinigten sie. Mit einer Taschenlampe leuchteten die Kinder den Altersgefährten den Mund aus, stützten den Kopf, bestimmten die Reihenfolge der Patienten und verteilten Schmerz- und Antibiotikatabletten. Es war ein Riesenauflauf, aber alle halfen mit. Nach drei harten Tagen waren alle Kinder, Lehrer und sonstige Angestellten der Schule behandelt.

    Während dessen begleitete meine Familie den Tagesablauf im Waisenhaus mit Englisch- und Tanzunterricht, Essensausgabe und die Landessprache Tamil lernen. Sie spielten mit den Kindern des Ortes, zeigten ihnen das richtige Zähneputzen und kauften natürlich Sarees und Seidenstoffe. Nach tränenreichem Abschied fuhren wir mit dem Zug über Madurai – der uralte Tempelort ist für den Shre-Meenakshi-Tempel berühmt – an die äußerste Südwestküste Indiens nach Trivandrum. Im Gegensatz zu Ostindien mit seiner eher trockenen, steppenartigen Landschaft beeindruckte uns der Westen mit seinen bilderbuchartigen Palmenstränden und dem wesentlich angenehmeren Klima. Nach dem wir in einem Hotel am Meer ein Erholungsfleckchen gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg an die Südspitze Indiens, nach Kaniyakumari. Dort treffen drei Meere aufeinander: das Arabische Meer, der Indische Ozean, die Andamanensee. Hier hatte der Tsunami mit seiner tödlichen Kraft eine Küstenregion verwüstet, die zu den ärmsten des Landes zählt.

    Zusammen mit einem indischen Allgemeinarzt und zwei Arzthelferinnen fuhren wir über die Dörfer an der Küste und bauten unser Dental- und Medical-Camp auf. Im Gegensatz zur Großstadt Chennai, wo ich hauptsächlich Zähne zu füllen hatte, bestand die Arbeit hier zu dreiviertel aus Zähneziehen unter freiem Himmel und besagten Jahrmarktverhältnissen. Auch entfernte ich Unmengen von Zahnstein. Das weit verbreitete Betelnusskauen führt zu einer charakteristischen Schwarzfärbung der Zähne und innerhalb von 10 Jahren sicher zu Krebs.

    Die Arbeitsbedingungen waren abenteuerlich: Die Patienten spuckten in den Sand aus. Gegen 19:30 Uhr geht die Sonne unter, und es wird schnell dunkel. Beim Licht einer Taschenlampe werden weiter Zähne gezogen.

    Problematisch wurde es, wenn bei dieser Menschenmenge einzelne meinten, sich vordrängen zu müssen. Teilweise kam es zu tumultartigen Szenen, die aber routiniert von den Helfern der lokalen Hilfsorganisation unterbunden wurden. Letztendlich war jeder drangekommen, als wir spät am Abend das Dorf verließen.

    In Bangalore, unserer letzten Station, standen plötzlich auch 6er BMW´s im Stau. Die Stadt ist ein Zentrum der Hightech-Industie. Die Firmenpaläste von Bosch, Siemens und SKF stehen an der Hauptstraße neben brachliegendem Bauland und einfachen Hütten. Wir kommen etwas außerhalb der Stadt in einem Kloster unter, wo der persönliche Kontakt zu den Kindern und Schwestern möglich ist. Wie erfahren vieles von den Lebensbedingungen und Religionen Indiens und lernen im Klostergarten kennen, wie unter anderem Kaffee, Papaya und Bananen wachsen.

    Die Reise durch den Süden Indiens ist uns leicht gefallen, denn er hat einen höheren Bevölkerungsanteil von Christen (ca. 40%) und steht wirtschaftlich mit an der Spitze Indiens. Die Analphabetenrate ist sehr niedrig und die meisten Einwohner sprechen Englisch.

    Die Inder respektieren unsere Essenskultur und reichen unaufgefordert Besteck zum für uns nicht allzu scharfen Essen. Zum Glück brauchten wir nichts aus unserer Reisapotheke, da wir uns an die klassischen Regeln hielten, wie „cook it, peel it or forget it“ und Getränke nur aus original verschlossenen Flaschen.

    An dieser Arbeit interessierte Zahnärzte können auf eine funktionierende Organisation setzen und sich mit dieser Arbeit, so wie ich, einen Lebenswunsch erfüllen. Eines ist sicher: das Arbeiten daheim hat nach so einer Erfahrung geradezu paradiesische Qualitäten.

    Aber auch die Arbeit in Indien geht weiter. Eine Idee für die Zukunft wäre eine Art indische „Ich-AG“ als Zahnsteinentfernerin, hierzulande Dentalhygienist genannt. Wenig Aufwand und große Wirkung. Ein einfaches Zahnsteingerät, eine eingewiesene Helferin, ein Stromanschluss und eine Rupie pro Zahn reichten für ein gutes Auskommen. Eine Arzthelferin verdient in Indien 850 Rupien pro Monat, das entspricht rund 17 Euro.

    Der „Verein Hilfe für Indien“ freut sich über jeden Zahnarzt und Zahnarzthelferin die mit ihrem persönlichen Einsatz zur Fortführung unseres Projektes „Dentamobil“ beitragen möchten. Natürlich ist auch jede Spende willkommen, denn diese findet – ohne jeden Abzug – ihren direkten Weg zu den Bedürftigen.

    PS.: Flug und alle Reisekosten muss man selber zahlen. Essen und Unterkunft in den Klöstern bzw. bei den Gemeindepriestern sind frei.

  • Hilfseinsätze 2023Datum29.08.2022 22:53
    Thema von carlos im Forum DIANO - Dental Interna...

    Im Moment beginnen die Planungen für das Jahr 2023!
    Kurz zusammengefasst gibt es die aktuellen Infos in der angehängten Broschüre

  • Thema von carlos im Forum Guatemala

    Three years ago, Salomón discovered he was seriously ill with kidney disease. This happened after he was bitten by a snake in a sugarcane field in the municipality of La Gomera, Escuintla, in Guatemala, where agricultural production occupies most of the territory. Salomón, 54, who has no home and lives next to a garbage dump, had to stop working as his health situation became more complicated.

    “I promise you that I couldn't move. I felt very weak and as soon as I stood up my knees buckled and I fell to the floor,” he says. For months his companion, Blanca, took care of him because he could no longer take care of himself.
    "I promise you that I couldn't move. I felt very weak and as soon as I stood up my knees buckled and I fell to the floor." Salomón, 54, has stage five CKDnt
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    For his check-ups he had to travel long hours on a bus to Guatemala City with Blanca. The strain of travelling impacted his emotional health and used his few economic resources.

    “They even charge you for the bathroom there. Since I couldn't work, we had to sell everything we had. We don't even have a floor here, we live on this small piece of land, which floods every time it rains and smells of accumulated garbage,” he says.

    Salomón, like several of his acquaintances and relatives, was diagnosed with chronic kidney disease of non-traditional origin (CKDnt) in stage five, the most advanced stage according to international guidelines on renal (kidney) pathology.

    The disease, also known as Mesoamerican endemic Nephropathy, is characterised by a progressive loss of kidney function, which affects the kidneys' ability to perform vital functions like eliminating wastes and concentrating urine.

    According to medical anthropologist Frida Romero, this pathology “differs from chronic kidney disease because it affects young men without a history of chronic diseases, who generally work in agricultural crops, in extreme physical conditions, with high temperatures, in impoverished environments.”

    In March of this year, because of health campaigns run by Médecins Sans Frontières (MSF) to raise awareness of this disease, Salomón decided to approach the MSF team.

    Pablo Izeppi, a psychologist, went to visit Salomón at his makeshift home to assess his condition and has since provided him with psycho-emotional support. “At that time, he did not look well, neither physically nor emotionally,” says Izeppi. “We referred him to the health centre, did the screening tests and referred him to the National Centre for Chronic Renal Disease because of the seriousness of his stage.”

    Now, Salomón has a palliative care plan that allows him, in the short term, to improve his emotional and physical health.
    Mesoamerican endemic Nephropathy (MeN) a humanitarian crisis in Guatemala

  • Clínica de Familia La RomanaDatum19.08.2022 11:38
    Foren-Beitrag von carlos im Thema Clínica de Familia La Romana
  • Clínica de Familia La RomanaDatum19.08.2022 11:37
    Foren-Beitrag von carlos im Thema Clínica de Familia La Romana
  • Clínica de Familia La RomanaDatum19.08.2022 11:37
    Thema von carlos im Forum Dominikanische Republik

    Within the greater La Romana area, of which Casa de Campo is part, there are many institutions doing excellent work for the community. Here we introduce you to the Global Health Center, which is part of the Clinica de Familia in La Romana.

    Clínica de Familia is a comprehensive community health services organization in La Romana, which runs one of the largest HIV clinics in the Dominican Republic, in addition to primary care services, an adolescent reproductive health clinic, and a specialized clinic for sex workers, among other programs.
    Global Health Center at Clínica de Familia La Romana

    At Clínica de Familia La Romana, medical students like Rathika Nimalendran from Columbia University in New York come to live and work within an environment that is very different from both their clinical rotations in the US and other international health settings.

    Clinica de Familia La Romana“The community forms part of the Clínica, patients are given autonomy, and clinicians feel excited about their work. It was a very meaningful and enriching experience.”

    — Rathika Nimalendran from Columbia University in New York

    Clínica de Familia hosts more than 60 graduate level health-science students and medical professionals annually, as a part of the organization’s Global Health Center, which is a collaboration between the clinic and Columbia University. At Clínica de Familia, students come to understand the practice of medicine and public health in a resource-poor setting.

    The Global Health Center is one of several different programs and services offered by Clínica de Familia. The clinic also offers high quality health, education, and psychological support services to those most in need throughout the Eastern region of the Dominican Republic, including adults and children with HIV, sex workers, and adolescents. Clínica de Familia has a holistic, family-centered approach that includes specialized medical care, social services, community outreach, prevention, and education programs.

    For Dr. Stephen Nicholas, Founder of the Clínica de Familia and Associate Dean for Admissions for the Columbia University College of Physicians and Surgeons, the Global Health Program’s cross-cultural educational experience is invaluable for the professional development of health care professionals. At Clínica de Familia, students engage in research or assist with public health projects that help improve care at the clinic, in addition to participating in education and training programs.

    Dr. Stephen Nicholas during the clinic’s 15th anniversary celebration
    Clinica de Familia 15th anniversary

    For medical students and practitioners, the global health experience also includes a clinical component, allowing students to shadow clinicians providing care to children and adults.

    For Rathika, her experiences in La Romana left her with an indelible lesson in global health: “I didn’t need to do something big to make an impact,” she says. Her time at Clínica de Familia has provided her with a more comprehensive understanding of providing care to vulnerable populations in a poor country. She observed first-hand how meeting clients’ psycho-social needs was just as important as providing them with high-quality medical care.

    In addition, Rathika says that her experience at Clínica de Familia during the summer between her first and second year of medical school helped her provide better care to patients during her medical school rotations in Washington Heights, which is home to a large Dominican community in New York. “It was so great to speak in Spanish, know that they were from places I had visited. Back in Washington Heights, I had more insight into the culture, and was able to put it all together and have a better understanding of what people are going through,” she states.

    Clinica de Familia La Romana

    Rathika’s experiences at Clínica de Familia have redefined her career goals. She is now interested in entering a family medicine residency, in order to focus on primary care, research, and global health. As a Columbia University Global Health Scholar, funded by the Doris Duke Research Foundation, Rathika will take a brief hiatus from medical school to return to Clínica de Familia for eight months beginning in September, in order to conduct a study on the importance of viral load testing for pregnant women with HIV.

  • Thema von carlos im Forum das aktuelle Thema

    Immer mehr Menschen lassen sich Botox und Hyaluronsäure spritzen – und die Patienten werden immer jünger. Ärzte schlagen Alarm: Führt die Verharmlosung kosmetischer Eingriffe auf Social Media dazu, dass die Nebenwirkungen ignoriert werden?

    Die Zahl an Schönheitsbehandlungen nimmt auch in Deutschland zu. Dabei gehörten im Jahr 2021 laut Statistik der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) Botulinum-Behandlungen mit 33,5 % zu den häufigsten, dicht gefolgt von Faltenunterspritzungen mit Hyaluronsäure, sogenannten „Fillern“, mit 32,1 %. Im Vergleich zu den letzten Jahren verzeichnen Botulinum-Behandlungen sogar eine Steigerung um 37,5 %.

    M.Sc. Sharin Santhiraraja-AbreschDocCheck Team auf DocCheck

  • Einfuhr Hilfsgüter zur WiederausfuhrDatum07.08.2022 01:31
    Thema von carlos im Forum Formulare
  • Weitergeben.orgDatum07.08.2022 01:28
    Thema von carlos im Forum Formulare
  • Zoll OnlineDatum07.08.2022 01:28
    Thema von carlos im Forum Formulare
  • Formulare BfinDatum07.08.2022 01:28
    Thema von carlos im Forum Formulare
  • Thema von carlos im Forum Forum - Archiv

    Wer sich aus Windows ausgesperrt oder das WLAN-Passwort vergessen hat, steht erstmal dumm da. Mit den richtigen Tools kommen Sie trotzdem rein


    https://www.chip.de/news/Passwort-verges...ab-global-de-DE

  • braucht es noch einen Doktorhut?Datum01.08.2022 15:46
    Foren-Beitrag von carlos im Thema braucht es noch einen Doktorhut?
  • braucht es noch einen Doktorhut?Datum01.08.2022 15:46
    Foren-Beitrag von carlos im Thema braucht es noch einen Doktorhut?

    Im Arztberuf wird der Doktortitel von vielen Patientinnen und Patienten mit der Berufsbezeichnung gleichgesetzt und ist damit von besonderer Bedeutung. Über die fachliche Eignung des Titelträgers in der Patientenversorgung sagt dieser allerdings wenig aus. Wie Ihre Kolleginnen und Kollegen dazu stehen, zeigt der folgende Beitrag.

    In der Regel gilt: nach Veröffentlichung einer Dissertation darf ein Doktortitel geführt und in offizielle Dokumente eingetragen werden. Streng genommen handelt es sich beim „Dr.“ aber nicht um einen Titel, sondern um einen akademischen Grad – in der Umgangssprache werden die Begriffe allerdings nicht unterschieden. Es gibt keine Pflicht, den Doktortitel zu führen oder diesen im Ausweis eintragen zu lassen. Auch kann dieser nicht einfach zurückgegeben werden – er kann einzig in einem Hoheitsakt durch eine Universität wieder aberkannt werden.

    In früheren Jahrzehnten war es zudem üblich, Ehefrauen von Promovierten als „Frau Doktor“ zu bezeichnen und mitunter auch möglich, den „Dr.“ zu vererben. Gerade für ältere Patientinnen und Patienten gehöre der Titel dazu, wenn diese, wie dr._knock aus der Inneren Medizin beschreibt, auch zum „Nicht-Doktor“ beharrlich Herr oder Frau Doktor sagen oder wenn nach mmolto aus der Inneren Medizin beispielsweise im Süden Deutschlands die in der Praxis mithelfende Ehefrau noch als „Frau Doktor“ bezeichnet wird.1,2
    Anrede mit Doktortitel: Was von Patienten erwartet wird …

    Heute ist der „Dr.“ nur Namenszusatz und kein Bestandteil mehr des bürgerlich-rechtlichen Namens. Daher besteht für Promovierte auch kein rechtlicher Anspruch, mit dem Titel angesprochen zu werden. Eine Ausnahme gilt laut Bundesarbeitsgericht, wenn im Geschäftsleben der Arbeitgeber den Titel der promovierten Person nach außen hin angibt.1

    dr_knock aus der Inneren Medizin findet, dass es nebensächlich ist, wie man als Ärztin oder Arzt angesprochen wird – solange dies wertschätzend erfolgt. Dies bestätigt auch lordmyschkin aus demselben Fachgebiet: Egal ob die Ansprache mit Namen, Doktor oder Oberdoktor erfolge, Widerstand rege sich nur bei offensichtlicher Respektlosigkeit.

    aus der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie legte vor 50 Jahren großen Wert darauf, als „Herr Doktor“ angeredet zu werden – heute reagiert er eher verwundert, wenn die Anrede mit dem Titel erfolgt. orthner, aus der Orthopädie und Unfallchirurgie und in Österreich ansässig, weist auf die dortige „Neigung“ zu Titeln hin. Wird orthner selbst von Patientinnen und Patienten gefragt, mit welchem Titel die Ansprache korrekterweise erfolgen soll, lautet die Antwort: „Titel sind nur wichtig für den Steinmetz.“ Der inzwischen verstorbenen Vater von wurzelsepp1 aus der Zahnmedizin brachte auf besondere Art und Weise seine Patientinnen und Patienten dazu, ihn mit seinem Doktortitel anzusprechen: alle, die ihn ohne Doktortitel angesprochen haben, wurden ihrerseits von ihm damit betitelt. In ihrer Verblüffung sprachen diese ihn dann meist doch noch mit seinem Titel an.2,3
    … und wie Ärztinnen & Ärzte selbst darüber denken

    Laut dent402 aus der Zahnmedizin habe der „Dr.“ vor dem Namen noch nie aus jemanden einen besseren Menschen gemacht. In den meisten Fällen sei sein Erwerb zwar mit viel Arbeitsaufwand verbunden, letzten Endes vom Hintergrund aber oft trivialer, als Laien dies annehmen würden. Einziger Vorteil neben dem schönen Schein sei der praktische Nutzen beim Umgang mit manchen Institutionen – auch in Deutschland, wo die „Titelgläubigkeit“ weitaus weniger ausgeprägt sei als in manchen Nachbarländern. Auch wenn sich der „Dr.“ im Privaten mitunter als hilfreich erweisen könne, gibt fixtur aus der Zahnmedizin augenzwinkernd den Rat, die Titel zumindest vor Angehörigen der Handwerkszunft zu verheimlichen, da es sonst teuer werden könnte.

    anima1 aus der Psychiatrie und Psychotherapie legt außerberuflich keinen Wert darauf, mit dem Titel angesprochen zu werden – auch nicht als Patientin bei einem Kollegen oder einer Kollegin. ordi92, ebenfalls aus der Inneren Medizin, spricht dagegen Patientinnen und Patienten, bei denen der Titel bekannt ist, immer auch mit diesem an, um gerade dadurch die individuelle Wahrnehmung und Wertschätzung auszudrücken. individuum aus der Allgemeinmedizin gibt an, den Titel immer dann gerne zu verwenden, wenn der Eindruck entsteht, vom Gegenüber als Frau nicht ernst genommen zu werden, etwa am Telefon. Persönlich nicht bekannte Kolleginnen und Kollegen würden zunächst mit Titel angesprochen. Privat spiele dies keine Rolle – ebenso wenig die Frage, ob ein selbst konsultierter Arzt oder eine selbst konsultierte Ärztin einen Doktortitel hat oder nicht.2,4

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