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  • Thema von carlos im Forum Verwandte Themen

    Selbsterkenntnis statt Konventionen, Intuition statt Tradition. Datet die Gen Z ganz anders, als es bisher der Fall war? Welche Auswirkungen hat dieser Wunsch nach Individualität beim Dating? Wir horchten nach bei einer Person, die es aus erster Hand weiß. Nati ist Single, 23 Jahre alt, lebt in Berlin und datet vor allem über oben genannte App.
    81 Prozent der Gen Z gibt an, von Gesellschaftsnormen weniger gebunden zu sein als frühere Generationen und 71 Prozent glauben, dass sie den Grundstein für eine ehrliche Beziehung legen, wenn sie sich selbst treu bleiben. Das ergab zuletzt eine Studie der Dating-App Bumble (Befragung: 2.000 Deutsche im Alter von 18-34 Jahren).
    https://www.watson.de/leben/nah%20dran/8...-dating-suenden

  • Warum sollte man auch auf eine schöne Verbindung mit einem liebgewonnen, attraktiven Menschen verzichten, nur weil sich schon abzeichnet, dass dies nicht für immer sein kann? Warum nicht die Zeit genießen? Oder ist es naiv so zu denken, weil solch vertraut-distanzierten Konstrukte immer einem der Beteiligten das Herz brechen?

    Wir haben mit Andrea Bräu über die Liebe für den Moment und ihre Vor- und Nachteile gesprochen. Sie ist Paar- und Sexualtherapeutin in München und arbeitet als Beraterin des Portals "Ashley Madison".
    "Ich befürchte, dass sich Menschen häufig etwas vormachen, wenn sie ihre Unabhängigkeit hochhängen."

    "Fangen wir mit dem Vorteil an", sagt die Paartherapeutin zum Thema. Dieser liegt auf der Hand, denn der Situationship voran "steht die Unverbindlichkeit, ein großer Bestandteil des heutigen Zeitgeists". Wir möchten uns Optionen offenhalten, uns ausprobieren und frei sein. Gleichzeitig sehnen sich viele Singles auch nach Geborgenheit und einem sicheren Hafen.

    Dieser Wunsch nach relativer Sicherheit in halb-verbindlichen Verbindungen spiegelt sich in Dating-Erhebungen zum Thema Situationships wider, führt Andrea Bräu aus:
    "Laut einer Ashley Madison-Umfrage sind die Vorteile unter anderem gegenseitiger Respekt (70 Prozent), jemanden zu haben, dem man vertraut (67 Prozent) und mehr Bereitschaft, sexuell zu experimentieren (66 Prozent)."

    In einer Situationship können sich Singles also besser fallen lassen, als zum Beispiel im Vergleich mit einem ihnen eher fremden One-Night-Stand.
    Die Nachteile einer Situationship

    Doch in derselben Studie wird auch die Kehrseite der Medaille thematisiert. Denn Vertrauen ohne Verbindlichkeit führt manches Mal auch zu emotionalem Chaos. Die Paartherapeutin erklärt, was die Menschen als Nachteil empfinden: "Das Risiko, stärkere Gefühle zu entwickeln (58 Prozent)."
    Zudem empfände es fast jede:r Dritte als schwierig, die emotionale Grenze in einer Situationship zu definieren (29 Prozent). Genauso viele Befragte haderten mit der Tatsache, dass sie nicht die Priorität der oder des Anderen seien. Ein weiterer Kritikpunkt, der mehrfach genannt wurde: "Wenig Verlässlichkeit", berichtet Bräu.

    Liebe mit Verfallsdatum
    Die Paartherapeutin glaubt, dass viele sich im modernen Datingleben über ihre ureigenen Bedürfnisse hinwegsetzen. Klar gibt es ein paar überzeugte Freiheitsgeister, doch das sei kein emotionaler Mainstream. Sie erklärt: "Ich denke, dass sich viele Menschen von der Mode, die übrigens auch für Beziehungen gilt, stark beeinflussen lassen und weniger darauf achten, was sie sich im Grunde ihres Herzens wünschen."


    Auch wenn Offenheit und Freiheit en vogue seien, wünschen sich viele mehr Verbindlichkeit und klare Absprachen, besonders in der Liebe. Nur scheint es auf dem Singlemarkt zuweilen fast peinlich, das einzugestehen: "Ich befürchte, dass sich Menschen häufig etwas vormachen, wenn sie ihre Unabhängigkeit hochhängen", sagt die Therapeutin deutlich.
    Eine Situationship nach der anderen zu führen, ist also kein Liebesmodell, das die meisten Menschen auf Dauer erfüllt. Es sei im Singleleben wohl eher "eine Phase, die man durchläuft", beobachtet die Therapeutin.
    Eine Liebesgeschichte, die nicht nur platonisch und nicht nur sexuell ist, aber dennoch kein echtes Commitment hervorruft, wirft nach einer Weile doch Fragen auf – spätestens dann, wenn ein Familientreffen ansteht oder eine dritte Person auftaucht. Dann muss man sich eben doch entscheiden: War das ein redundanter Fortsetzungsroman? Eine knackige Sommerlektüre? Oder gerade erst das Vorwort...

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  • Thema von carlos im Forum Verwandte Themen

    Von wegen Millennial-Erfindung: Die meisten Menschen auf dem Datingmarkt – egal welchen Alters – haben vermutlich schon einmal eine Situationship geführt. Eine tiefe Freundschaft mit Sex, die zwar über einen längeren Zeitraum läuft, aber nie den verbindlichen Zustand einer festen Beziehung erreicht. In die meisten Situationships schlittert man hinein: Mal stellt man fest, dass man die immer gleiche Person anruft, wenn man sich einsam, betrunken oder geil fühlt. Dann wieder trifft man jemand großartigen – will aber in zwei Monaten auswandern. Oder es ist diese eine Person im Freundeskreis, mit der man ab und zu im Bett landet, obwohl der letzte Liebesfunke einfach nicht überspringt.
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    https://www.watson.de/leben/fragen%20der...et-newtab-de-de

  • Clindamycin ist »out«Datum26.10.2023 00:35
    Foren-Beitrag von carlos im Thema Clindamycin ist »out«

    Antibiotika in der Zahnmedizin
    Frank Halling
    Übersicht
    Einleitung 67
    Resistenzsituation in der
    Zahnmedizin 68
    Formen der antibiotischen Therapie 69
    Indikationen für eine
    Antibiotikatherapie 69
    Wissenschaftliche Empfehlungen
    zum Antibiotikaeinsatz 70
    Klinische Aspekte der empfohlenen
    Antibiotikagruppen 71
    Antibiotikaprophylaxe 73
    Endokarditisprophylaxe 74
    Struktur zahnärztlicher
    Antibiotikaverordnungen 76
    Interaktionen der am häufigsten
    verwendeten Antibiotika

  • Clindamycin ist »out«Datum26.10.2023 00:33
    Foren-Beitrag von carlos im Thema Clindamycin ist »out«

    Im Jahr 2021 wurden 56 % der zulasten der GKV abgegebenen Clindamycin-Tagesdosen von Zahnärzt*innen verordnet.
    01.03.2023 - Berlin Gradl G Enners S
    Foto: ESB Professional

    Das Antibiotikum Clindamycin ist gemäß der Leitlinie für die Behandlung odontogener Infektionen nicht Wirkstoff erster Wahl [1]. Es kann bei Patient*innen mit einer Penicillinallergie eingesetzt werden. Liegt diese nicht vor, sollte bevorzugt das effektivste und verträglichste Antibiotikum angewendet werden, wie z. B. Penicillin V/G, Amoxicillin oder Ampicillin. Dennoch wurde Clindamycin in der ambulanten Zahnheilkunde in den letzten Jahren nach Amoxicillin am häufigsten verordnet [2]. Diese hohe Verordnungsrate ist kritisch zu betrachten, da Clindamycin vergleichsweise häufig mit unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) verbunden ist und entsprechend seit vielen Jahren in der von der Arzneimittelkommission der Zahnärzte geführten Statistik der bundesweit gemeldeten UAWs einen der vorderen Plätze einnimmt [3].
    Das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e. V. (DAPI) hat die Entwicklung ambulanter zahnärztlicher Verordnungen systemischer Antibiotika zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Zeitraum 2017 bis 2021 untersucht und die Ergebnisse publiziert[2]. Insbesondere wurde auf die Änderung der abgegebenen definierten Tagesdosen (Defined Daily Doses, DDD) pro 1.000 GKV-Versicherte pro Tag (DDD per 1.000 Inhabitants per Day, DID) von Clindamycin eingegangen. Die zahnärztlichen Verordnungen wurden mit allen Verordnungen systemischer Antibiotika in der ambulanten Versorgung zulasten der GKV verglichen (siehe Grafik). Die Verordnung von Clindamycin durch Zahnärzt*innen ging zurück von 0,37 DID im Jahr 2017 auf 0,29 DID im Jahr 2021.
    Der Anteil der zahnärztlichen Clindamycin-Verordnungen an den Verordnungen aller systemischer Antibiotika der Zahnärzt*innen ging zwar im Zeitraum ebenfalls zurück (von 31 % auf 24 %). Diese Anteile sind trotz des erfreulichen Negativ-Trends vor dem Hintergrund der Leitlinien-Empfehlung und der Prävalenzen von Penicillin-Allergien in Europa immer noch als Überverordnung zu bewerten.
    Die Clindamycin-Verordnungen der ambulanten Versorgung zulasten der GKV insgesamt gingen von 0,63 DID (5,0 % Anteil) im Jahr 2017 auf 0,53 DID (6,5 % Anteil) im Jahr 2021 zurück. Im Jahr 2021 wurden demzufolge 56 % der Clindamycin-Verordnungen in der ambulanten Versorgung zulasten der GKV von Zahnärzt*innen ausgestellt.

    [1] Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG), Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK). S3-Leitlinie Odontogene Infektionen, AWMF-Reg.-Nr: 007-006. register.awmf.org/de/leitlinien/detail/007-006 (letzter Zugriff 14.12.2022)
    [2] Gradl G, Kieble M, Nagaba J, Schulz M. Assessment of the Prescriptions of Systemic Antibiotics in Primary Dental Care in Germany from 2017 to 2021: A Longitudinal Drug Utilization Study. Antibiotics. 2022;11(12):1723.
    [3] Schindler C, Nagaba J, Schumacher C. Die Arzneimittelkommission Zahnärzte informiert: UAW-Meldungen zu Clindamycin wieder zunehmend. www.zm-online.de/archiv/2019/07/zahnmedi...eder-zunehmend/ (letzter Zugriff 14.12.2022)

  • Clindamycin ist »out«Datum26.10.2023 00:32
    Thema von carlos im Forum Pharmakologie!

    Wann und welche Antibiotika sollten in der Zahnmedizin zum Einsatz kommen – und wie lange? Das erläuterte der Vizepräsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein bei einer interdisziplinären Fortbildung.
    Laut letztem GERMAP-Bericht zu Antibiotikaresistenz und -verbrauch in Deutschland gehen 7 Prozent der humanmedizinischen Antibiotikaverordnungen auf das Konto von Zahnärzten, erläuterte Dr. Kai Voss, selbst niedergelassener Zahnarzt, bei einer gemeinsamen Fortbildungsveranstaltung der schleswig-holsteinischen Heilberufskammern vergangene Woche in Kiel. Daten aus dem Jahr 2010 zufolge verschrieben die Zahnmediziner in 50 Prozent der Fälle Clindamycin – »das ist zu viel«, ordnete Voss ein. »Wir brauchen Antibiotika an bestimmten Stellen, doch ist hier Amoxicillin das Mittel der Wahl. Clindamycin sollte nur bei einer Penicillin-Allergie zum Einsatz kommen.«

    Er stellte anhand der aktuellen Leitlinien vor, bei welchen zahnmedizinischen Eingriffen überhaupt Antibiotika verordnet werden sollen. Liegt zum Beispiel eine odontogene Infektion vor, also eine Entzündung am Zahn oder Zahnhalteapparat (Parodontium), kann unter Umständen sogar auf Antibiotika verzichtet werden. Bei Ausbreitungstendenzen soll ein Aminopenicillin gegebenenfalls mit Betalactamase-Inhibitor gegeben werden. »Damit bekommen wir in der bakteriellen Flora odontogener Infektionen eigentlich alles erschlagen«, so Voss. Auch bei chirurgischen Eingriffen wie der Entfernung von Weisheitszähnen oder Implantaten gibt es keine klare Empfehlung für (oder gegen) Antibiotika. »Wenn, dann gibt man eher vor der OP eine Einzeldosis«, berichtet der erfahrene Zahnarzt.

    Bei einer Parodontitis kommt es auf das Alter und das Ausmaß der Läsionen an. Bei Patienten mit chronischer Parodontitis und einem Alter ab 56 Jahren sollte laut Leitlinie primär keine Antibiotikatherapie erfolgen, ebenso wenig bei einem geringeren Anteil parodontaler Läsionen. Bei Patienten unter 56 Jahren und mehr Läsionen gibt es eine Kann-Empfehlung. Bei Patienten unter 35 Jahren und aggressiver Parodontitis sollte adjuvant ein Antibiotikum gegeben werden. Erste Wahl ist hier der sogenannte Van-Winkelhoff-Cocktail: Amoxicillin 500 mg plus Metronidazol 400 mg jeweils dreimal täglich für sieben Tage. Falls der Zahnarzt ein orales Antibiotikum verordnet, seien sieben Tage im Übrigen die übliche Behandlungsdauer, so Voss auf Nachfrage der PZ.

  • Thema von carlos im Forum Verwandte Themen

    Emotionale Erpressung bedeutet, jemanden mithilfe von Gefühlen zu manipulieren. Wie du sie erkennen und dich daraus befreien kannst, erfährst du hier.
    Inhaltsverzeichnis

    Was ist emotionale Erpressung?
    Wie äußert sich emotionale Erpressung? 10 Anzeichen
    Wie wehrt man sich gegen emotionale Erpressung? 5 Tipps

  • Thema von carlos im Forum Verwandte Themen

    Psychische Manipulation ist oft gar nicht so leicht zu erkennen, wie einige vielleicht glauben. Welche Sätze zum Beispiel typisch für Gaslighting sind, liest du hier.

    Gaslighting ist eine Form der Manipulation und des emotionalen Missbrauchs und führt meist dazu, dass Betroffene ihre Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen und womöglich sogar ihren Verstand in Frage stellen. Das Phänomen ist nach einem Theaterstück des Dramatikers Patrick Hamilton benannt, Gas Light, in dem ein Mann seine Ehefrau in den Wahnsinn zu treiben versucht, indem er beispielsweise Gaslampen in ihrem Haus installiert und anschließend leugnet, es getan zu haben. In der Realität spielt sich Gaslighting meist jedoch subtiler und unbewusster ab als in diesem fiktiven, namensgebenden Vorbild.

  • Thema von carlos im Forum Verwandte Themen

    Du dramatisierst? Bist überempfindlich? Verdrehst die Fakten? Vielleicht. Aber vielleicht gaslightest du dich auch selbst.

    Mit dem Begriff Gaslighting beschreiben wir üblicherweise etwas, das eine oder mehrere Personen einem anderen Menschen antun – mal mehr, mal weniger bewusst. In dem Theaterstück Gas Light des britischen Schriftsteller Patrick Hamilton, nach dem das Phänomen benannt ist, handelt der Gaslighter mit voller, perfider Absicht: Um seine Ehefrau in den Wahnsinn zu treiben, wechselt der Mann zum Beispiel die Beleuchtung in ihrer Wohnung durch Gaslichter aus, bestreitet hinterher jedoch, es getan zu haben. So bringt er sie dazu, an ihrem Verstand zu zweifeln, ihrer eigenen Wahrnehmung zu misstrauen, unsicher zu werden und sich letztlich von ihrem geliebten Mann, dem sie vertraut und von dem sie glaubt, dass er ihr Bestes im Sinn hätte, abhängig zu fühlen.

    Auch in der Realität mag es Fälle geben, in denen Menschen Vertrauensverhältnisse gezielt nutzen und andere Personen bewusst gaslighten, also manipulieren und verunsichern, um Macht über sie ausüben zu können. Doch in vielen Fällen geschieht Gaslighting unbewusst. So kann es etwa sein, dass jemand so von der eigenen Wahrnehmung überzeugt ist, dass er:sie andere dazu bringt, an der ihren zu zweifeln – obwohl die vielleicht sogar näher an der Realität ist als die des von sich überzeugten Menschen. Um es kurz zu fassen: Ähnlich wie sich die wenigsten Narzisst:innen aussuchen, Narzisst:innen zu sein, entscheiden sich nicht alle Gaslightenden explizit dazu zu gaslighten. Bei den meisten etabliert es sich als Verhaltensmuster, das sie kaum als solches erkennen. Deshalb kann es theoretisch auch passieren, dass wir selbst unbemerkt zu Gaslightenden werden – sogar in der Beziehung zu uns selbst. Folgende Gewohnheiten könnten Anzeichen dafür sein.
    5 Anzeichen, dass du dich selbst gaslightest
    1. Du misstraust deinem Urteilsvermögen

    Es ist natürlich und gesund, gelegentlich an sich zu zweifeln – doch wenn wir unsere Wahrnehmungen und Urteile ständig und immer wieder in Frage stellen, kann das ein Ausdruck von Selbstsabotage sein. Wir brauchen ein grundlegendes Vertrauen in unsere Intuition, unsere Urteilskraft, unsere Erinnerungen und Wahrnehmungen, um Entscheidungen zu treffen und um uns einigermaßen sicher und frei zu fühlen. Mithilfe unserer Entscheidungen, Handlungen und den Konsequenzen lernen wir dazu und können unsere Intuition und unser Urteilsvermögen weiterentwickeln. Zweifeln wir hingegen daran, ehe wir eine Entscheidung treffen, nehmen wir uns die Chance zu dieser Entwicklung.
    2. Du hältst dich für zu empfindlich

    Eine typische Aussage, die im Zusammenhang mit Gaslighting fällt, ist: "Sei doch nicht immer so empfindlich! Du reagierst mal wieder total über." Und oft genug ist es unsere innere Stimme, von der sie stammt. Es mag sein, dass wir manche Situationen aus einer Perspektive betrachten könnten, aus der sie weniger schlimm, dramatisch, stressig oder sonst etwas erscheinen würden. Doch wenn wir das nicht auf Anhieb tun, hat das seine Gründe und ist okay. Wie wir etwas wahrnehmen und bewerten, gehört zu uns, ist Teil unserer Persönlichkeit und Biografie. Es ist niemals falsch oder zu empfindlich – es ist einfach unser Empfinden.
    3. Du spielst deine Gefühle herunter

    "Andere haben es viel schlechter als ich", "So toll war das jetzt aber auch nicht, was ich geschafft habe", "Ist doch keine große Sache" – uns dafür zu verurteilen, wie wir fühlen, beziehungsweise unsere Gefühle als unangebracht einzustufen, ist ein sicherer Weg, um uns selbst zu verunsichern, uns ein schlechtes Gewissen einzureden und uns klein zu machen. Und es ist eine klassische Gaslighting-Strategie. Unsere Gefühle sind unsere intimsten und zuverlässigsten Ratgeber. Ihre Botschaften sind vielleicht nicht immer ganz einfach zu verstehen, doch sie haben stets einen Wert. Sie machen uns lebendig, menschlich und zu der Person, die wir sind. Unsere Gefühle zu verurteilen, bedeutet, uns selbst zu verurteilen. Damit torpedieren wir nicht nur unseren Selbstwert und unsere Selbstakzeptanz, sondern unsere Authentizität.
    4. Du suchst nach Entschuldigungen für andere

    Nichts gegen Empathie. Es ist gut, wenn wir uns in andere Menschen hineinversetzen und Verständnis für sie aufbringen können. Doch dabei unsere eigene Perspektive, unsere eigenen Interessen und Gefühle unterzuordnen, geht zu weit. "Er hat ja gerade so viel um die Ohren", "Sicher hat sie es nicht so gemeint", "Es ist eben seine Art, zu spät zu kommen". Es mag immer Erklärungen und Entschuldigungen dafür geben, wenn andere uns schlecht behandeln oder verletzen. Doch es ist nicht unsere Aufgabe, diese Entschuldigungen zu suchen. Unsere Aufgabe ist, andere darauf aufmerksam zu machen, wenn eine Entschuldigung angebracht wäre.
    5. Du gibst dir ständig die Schuld

    Fühlst du dich für alles Schlechte verantwortlich, das dir und in deinen Beziehungen passiert? Dann täuschst du dich selbst – denn du bist es nicht. Blameshifting, also die Schuld auf jemand anderen zu schieben, ist ein typisches Element von Gaslighting. Wenn wir uns selbst gaslighten, suchen (und finden) wir die alleinige oder hauptsächliche Schuld stets bei uns. Damit erzeugen wir ein permanentes schlechtes Gewissen ins uns sowie das Gefühl, etwas wiedergutmachen zu müssen. Doch an den meisten Konflikten, Krisen, Streits oder Verletzungen sind mehr als eine Person beteiligt. Die Schuld, die wir uns zuschreiben, lastet somit in Wahrheit (fast) nie allein auf uns.

    Wenn wir Verhaltensweisen an uns entdecken, die auf Selbst-Gaslighting hindeuten, können wir versuchen, die Muster gezielt zu durchbrechen. Helfen mag dabei beispielsweise, unsere Gefühle aufzuschreiben und darüber nachzudenken, was sie ausgelöst hat. So lernen wir zu erkennen, dass alles, was wir fühlen, einen Grund und eine Berechtigung hat. Sind die selbstsabotierenden Verhaltensmuster zu festgefahren, als dass wir eigenständig herausfinden könnten, kann eine Psychotherapie sinnvoll und angebracht sein, um zu einem gesünderen, wertschätzenderen Umgang mit uns selbst zu finden.

    Verwendete Quellen: wirtschaftsforum.de, forbes.com, healthline.com, medium.com

  • Was sind die Ursachen für eine toxische Beziehung?

    Alle Beziehungen beginnen mit einer symbiotischen Phase, in der Verbundenheit und Nähe gelebt werden, erklärt der Paartherapeut Eric Hegmann. Aus dieser intensiven Zeit kommen die meisten Paare aber nach einigen Wochen wieder heraus, der Alltag kehrt ein und sie differenzieren und entwickeln sich weiter.

    "Bei einer toxischen Beziehung kommt das Paar oder eine Person aus dieser vorübergehenden Phase der Abgrenzung nicht mehr heraus", sagt Hegmann. Es entwickelt sich eine toxische Abhängigkeit, in der die eigenen Bedürfnisse denen des Partners untergeordnet werden. Dieses Verhalten ist oft auf ein geringes Selbstwertgefühl zurückzuführen.

  • Wer ist besonders anfällig für toxische Beziehungen?

    Besonders anfällig für toxische Beziehungen sind laut dem Paartherapeuten Eric Hegmann Menschen, die in ihrer Kindheit emotionalen Mangel erfahren haben und deshalb nur ein geringes Selbstwertgefühl entwickeln konnten.

    "Wenn sie nun auf Partner mit einem vermeidenden Bindungsverhalten treffen, das von Autonomie und Explorationswünschen geprägt ist, erleben sie deren Rückzug oder Wunsch nach Freiraum als Zurückweisung", erklärt Hegmann.

    Auch Menschen, die sich vielleicht gerade in einer Krise befinden, sich einsam fühlen oder einfach Angst vor dem Alleinsein haben, können dazu neigen, sich aufzuopfern, weil sie von ihrem toxischen Partner abhängig sind.

    Psychologen nennen dieses Abhängigkeitsverhalten auch "traumatische Bindung". Dabei schickt der Täter seinen Partner auf eine Achterbahnfahrt zwischen Bestrafung und zeitweise starker Zuneigung, wenn er sich "benimmt". Im Körper entsteht dabei ein ganz eigenes Chaos zwischen einem hohen Spiegel an Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol und dem Glückshormon Dopamin, wenn der Betroffene mit Zuneigung belohnt wird.

  • Kann man eine toxische Beziehung retten oder kann sie wieder "normal" werden?

    Eine Veränderung kann nur gelingen, wenn beide Partner an sich und der Beziehung arbeiten wollen und diesen Willen auch in die Tat umsetzen. Dabei kann, so der Paartherapeut Hegmann, eine Vorstellung oder Inspiration helfen, wie eine glückliche Beziehung aussehen könnte und wer die Partner sein oder werden wollen. Ein wichtiger Aspekt der Paartherapie sei es daher, ein solches Ziel entwickeln zu können.

    Außerdem sollte man den Begriff "toxische Beziehung" oder "toxischer Partner" vermeiden, da er das Gegenüber abwertet und den Veränderungsprozess behindern kann, rät Hegmann.

    Stattdessen sollte man dem Partner auf Augenhöhe begegnen und gemeinsam eine Veränderung anstreben. Hilfreiche Fragen aus der Paartherapie lauten: Was möchten Sie verändern? Warum hat es bisher nicht funktioniert? Was haben Sie schon versucht? Was können Sie noch lernen, um die Veränderung umzusetzen?

  • Partner schreit immer im Streit: Coach rät zu diesem Trick


    https://www.morgenpost.de/ratgeber/artic...rick-coach.html

  • Wie beendet man eine toxische Beziehung?

    "Wenn ein Partner ein toxisches Verhalten zeigt und nicht bereit ist, sich zu ändern, hilft es nicht, weiter an der Beziehung zu arbeiten und darauf zu hoffen, dass sich der Partner für einen ändert", sagt der Paartherapeut Eric Hegmann. Dann sei eine Trennung der bessere Weg, sonst könne sich die Abhängigkeit noch verstärken, so der Experte.

    In Missbrauchsfällen brauchen die Betroffenen oft Unterstützung von außen, um sich trennen zu können. Das bundesweite "Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch" bietet Hilfe und Unterstützung bei sexueller Gewalt gegen Kinder und Jugendliche – vor Ort, online oder telefonisch.

  • was sind die körperlichen und emotionalen Symptome einer toxischen Beziehung?

    Der Körper kann als Spiegel dessen dienen, was das Unterbewusstsein bereits wahrgenommen hat, der Verstand jedoch nicht. Dies gilt auch für toxische Beziehungen, die sich bei den Betroffenen sowohl emotional als auch körperlich bemerkbar machen können:

    Müdigkeit und Erschöpfung

    Ein häufiges Symptom einer ungesunden Beziehung ist das Gefühl, ständig müde und ausgelaugt zu sein. So gaben 86 Prozent der Befragten einer Parship-Studie aus dem Jahr 2021 an, dass die toxische Beziehung ihnen Energie raubt.

    "Hilflosigkeit, Trauer, Scham oder Angst vor dem Alleinsein können die Antriebslosigkeit verstärken oder sogar depressive Episoden auslösen", sagt Hegmann. Solche belastenden Gefühle können dem Experten zufolge auch körperliche Symptome wie Schlaflosigkeit, Essstörungen, aber auch somatische Beschwerden auslösen.

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