Gifhorner Zahnärztepaar: Hilfe für die Ärmsten statt Safari

#1 von carlos , 03.04.2011 19:30

Gifhorner Zahnärztepaar: Hilfe für die Ärmsten statt Safari
Sie setzen ihren Jahresurlaub ein und behandeln im Akkord – die Zahnärzte Jörg und Annett Bischof aus der Gemeinde Sassenburg, die zu ihrem wiederholten ehrenamtlichen Einsatz in Kenia zuletzt auch ihre Auszubildende Mareike mitnahmen. Am Samstag erzählte Annett Bischof während des Frauenfrühstücks des Gifhorner Kirchenkreises im Birger-Forell-Haus über Motivation, Erlebnisse und Erfahrungen ihres Einsatzes. In Kooperation mit dem Verein "Arzt- und Zahnarzthilfe Kenya" arbeiten sie in einer Station oder fahren bis zu eine Stunde über Naturpisten zu Schulen, um vorwiegend Kinder zu behandeln und über Mundhygiene zu informieren. Deren Staunen über "die Weißen" helfe, Zugang zueinander zu finden.

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RE: Gifhorner Zahnärztepaar: Hilfe für die Ärmsten statt Safari

#2 von carlos , 03.04.2011 19:30

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RE: Gifhorner Zahnärztepaar: Hilfe für die Ärmsten statt Safari

#3 von carlos , 03.04.2011 19:33

TRIANGEL. Die Tour ging vom Victoria-See über Asumbi und Kisumu nach Nairobi. Doch was sich wie eine Urlaubsreise anhört, war für Annett und Dr. Jörg Bischoff aus Stüde ein dreiwöchiger Einsatz zum Wohle der Menschen in Kenia.

Die Bischoffs sind Zahnärzte und haben eine Praxis in Triangel. Was kaum jemand weiß: Beide sind seit 2006 Mitglied in der Arzt- und Zahnarzthilfe (AZK) Kenya. 2007 traten sie die Reise in das afrikanische Land an, um dort den Ärmsten der Armen zu helfen.

"Es ist ein Arbeiten mit primitivsten Mitteln", beschreibt Jörg Bischoff den Einsatz. "Je nach Organisation vor Ort versorgt man bis zu 60 Patienten pro Tag." Dabei haben die Ärzte mit schlechten hygienischen Bedingungen und Stromausfällen während der Behandlungen zu kämpfen.

"Das ist nichts ungewöhnliches", ergänzt Annett Bischoff. Auch was die Schmerzvorstellungen angehe, seien die Kenianer weniger empfindlich. "Die Menschen dort sind froh, wenn man so viele Zähne wie möglich behandeln kann."

Einer ihrer mobilen Einsätze ist den Bischoffs besonders in Erinnerung geblieben: der in dem Dorf Ikurucha in der Hochebene von Kisii. Dort behandelten sie die Patienten im Kirchenrohbau. Der Pfarrer teilte die Patienten ein, die auf den Kirchbänken in einer Reihe warteten.

Das sei so üblich, berichten die Zahnärzte. Solch ein Dorfpfarrer habe in Afrika quasi die Funktion eines Bürgermeisters. An diese Hierarchie hielten sich alle Bewohner. Die "Behandlungsräume" seien mit Jutesäcken abgegrenzt worden. "Wir mussten nehmen, was wir vor Ort fanden", sagt Dr. Jörg Bischoff. Wegen des großen Andrangs diente ein Schattenplatz unter einem Baum als zusätzliches Wartezimmer.

"Wir erinnern uns gerne an eine ältere Frau, die uns und dem lieben Gott dankte, weil wir ihr schmerzlos drei vereiterte Zähne entfernt haben", berichten die Bischoffs. "Und nach 20-jähriger zahnärztlicher Tätigkeit war es dort auch das erste Mal, das eine Patientin nach der Behandlung aus Dankbarkeit für uns getanzt hat."

Auf Dauer will die AZK die Eigenständigkeit einer zahnmedizinischen Versorgung vor Ort erreichen. Dafür wird ein entsprechendes Studium einer jungen Nonne in Uganda finanziert. Nach ihrem Abschluss will diese dann ihre Tätigkeit in Kisumu aufnehmen. Außerdem verzeichnet die Organisation mit der Einrichtung eines Witwendorfes bei Nyabondo einen weiteren Erfolg. Hier bekommen Aids-Witwen Unterkunft und eine Betreuung.

2009 soll es für die Triangeler Zahnärzte wieder nach Afrika gehen, im September wollen sie starten. Weitere Informationen über die AZK gibt es im Internet unter www.zahnarzthilfe-kenya.de.

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