Zahnarztpraxis aus der Neustadt für Afrika

#1 von carlos , 06.02.2014 23:43

Consolata Foundation schickt Container mit Hilfsgütern nach Kenia

Bertram Kirseck hat seit dem 1. Juli 1971 als selbstständiger Zahnarzt in der Kornstraße 620 gearbeitet. 42 Jahre war er in Huckelriede ansässig. 1971 trat er in die Praxis seines Vaters ein, der sie 1961 eröffnet hatte. Bertram Kirseck nahm vor drei Jahren seine Tochter Vera mit in die Praxis. Das Inventar des Familienbetriebs, in dem drei Zahnarztgenerationen gearbeitet haben, geht nun auf eine lange Seereise nach Afrika, genauer nach Nairobi in Kenia. Dort soll die Praxis aus der Neustadt wieder aufgebaut werden und ein Mediziner die zahnärztliche Versorgung der Bevölkerung vor Ort übernehmen.


Vor einigen Tagen wurde der Container vom Verein Consolata Foundation mit der Zahnarztpraxis und Spenden für Kenia vollgepackt und auf die Reise geschickt.

Bertram Kirseck hat im Laufe der Jahre die Praxisausstattung seines Vaters modernisiert und erneuert, zeitweise vier, am Ende drei komplette Behandlungszimmer waren eingerichtet, dazu Röntgenraum, Anmeldung, Wartezimmer, Umkleideräume für Mitarbeiter, die Technikzentrale mit Kompressor. Dann hat Bertram Kirseck im Sommer 2013 ein Schlaganfall erlitten.

Weitgehend genesen schien es ihm nicht mehr möglich, seine Praxis weiterzuführen. Tochter Vera Kirseck wollte, auch wegen ihrer drei Kinder, die Praxis nicht übernehmen. Käufer von Zahnarztpraxen sind rar, weiß Kirseck aus Erfahrung. „Die wollen nicht mehr alleine eine Praxis.“ Eines Tages traf Bertram Kirseck seinen Patienten Eckhard Knöpper auf der Straße und berichtete ihm von seiner Praxisschließung. Knöpper ist ein aktiver Senior, der sechs Tage in der Woche ehrenamtlich im ASB-Pflegeheim mit anpackt und für die Consolata Foundation in der Kornstraße 599 alle Fliesenarbeiten in Bad und Küche ehrenamtlich ausgeführt hat. „Frag doch mal bei Consolata Foundation, ob die die Einrichtung gebrauchen können“, schlug Knöpper dem Zahnarzt vor. Kirseck traf auf Chi Kalu, die unter anderem Spenden für Nigeria und Kenia sammelt und in Kenia eine Kindereinrichtung und ein Hospitalprojekt unterstützt. Die Freude bei dem Verein über die Spende einer kompletten Zahnarztpraxis war groß. Der Transport sollte bald in einem Container mit Spenden, die bei Consolata im Keller zwischenlagerten wie 15 Betten mit Matratzen, 20 Rollatoren, sechs Rollstühlen und 100 paar Unterarmstützen, diversen Kästen mit chirurgischem Werkzeug und 80 Kartons mit Spritzen, Nadeln, Schläuchen, Handschuhen, Krankenhauskleidung und Kindergarderobe verschickt werden.

Erst im Dezember ist Chi Kalu in Kenia gewesen und hat unter anderem für ihre Projekte geworben. Das Ergebnis: Sie konnte ein Grundstück mit einem Fünf-Zimmer-Haus mit Wasseranschlüssen mieten, geradezu ideal für die Zahnarztpraxis?

Wenn es noch passt, sollen auch 800 Dosen Linseneintopf im Container die Reise nach Afrika antreten, die in der Küche von Consolata lagern, sowie etliche Teppiche. „Wir bekommen viele Sachspenden, aber kaum Geld“, stellt Chi Kalu fest. „Das ist manchmal ein Problem. Wir hatten kein Geld für den Container, aber wir haben ein neu gekauftes Keramik-Doppelwaschbecken bekommen, von dem wir dem Spender ein Foto schicken sollen, wenn es eingebaut ist. Das kann aber bei der Containerverschiffung kaputtgehen“, befürchtet Chi Kalu.

„Hier käme alles auf den Müll“, bemerkt Bertram Kirseck mit einem Blick in den 40- Fuß-Container, in dessen Tiefen schon die Ausstattung seiner drei Behandlungszimmer verstaut ist. „Ich hoffe, noch einmal nach Kenia reisen zu können, wenn meine Praxis da in Betrieb ist“, fährt er fort. Chi Kalu blickt Kirseck respektvoll an und sagt: „Er hat auch die Kosten für den Container über Mombasa bis nach Nairobi übernommen.“ Das sind 5000 Euro, für die Consolata noch lange hätte sammeln müssen und ohne die sich die Sachspenden gestaut hätten ohne zur Hilfe dienen zu können.

Wenn der Container in wenigen Wochen in Kenia angekommen ist, wird Chi Kalu nach Afrika fliegen, um die Spenden zu verteilen. „Das ist wichtig, damit alles gut ankommt und einer muss wissen, wie das alles zusammengehört“, erklärt Chi Kalu, die schon einen Flug vorgebucht hat, den sie selbst von ihrem Gehalt als Intensivschwester finanziert. Und während sich Chi Kalu, die gläubige und lebhafte Christin in der Neustadt weiter um Hilfen für Afrika kümmert, sammelt ihr Bruder Kenneth Eze, der sich in Jugend- und Musikprojekten für Bremer und Afrika engagiert, erste Erfahrungen mit dem Osten. Er singt in Tallin (Estland) anlässlich einer Kircheneinweihung.

Der Verein Consolata Foundation, Kornstraße 599, ist unter Telefon 0152/ 23983932 erreichbar, Spendenkonto bei der Commerzbank Frankfurt , IBAN: DE 43 290 400 900 323 616 300, BIC: COBADEFFXXX.

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RE: Zahnarztpraxis aus der Neustadt für Afrika

#2 von carlos , 06.02.2014 23:45

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Einsatz für gesunde Zähne in Afrika
Ein Zahnarzt, der seinen Ruhestand nutzt, um im Rahmen humanitärer Einsätze Bedürftigen zu helfen

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