Zahnbürste und Zahnpasta gehören hierzulande nicht gerade zu den Geschenken, die bei Kindern Begeisterungsstürme hervorrufen. Zähne putzen ist eher lästige Routine, genau wie der Termin beim Zahnarzt. In Afrika dagegen sind genau diese Dinge Luxus. Das spürten Janae Kreiter und Sarah Heger sehr deutlich, als sie vor Kurzem mit einem Ärztetrupp der Lufthansa Cargo Human Care nach Nairobi flogen. Die beiden Mitarbeiterinnen der Wuppertaler Zahnarztpraxis Klein erlebten bei ihrem Hilfseinsatz vor allem eins: Dankbarkeit.
Mission Prophylaxe: Zähne putzen und Karies bekämpfen
„Die Zahnhygiene der Kinder ist dort wirklich schlecht“, so Kreiter. „Allerdings haben die Menschen dort natürlich auch wirklich andere Probleme.“ In der Praxis Klein sind Kreiter und Heger für Prophylaxe und Zahnhygiene zuständig. Das stand auch in Afrika auf ihrem Programm.
„Wir waren in zwei verschiedenen Waisenhäusern und haben dort die Kinder unterrichtet“, erzählt Heger. Das Programm sei gut angekommen, vor allem das Sichtbarmachen von Zahnbelag mit einer speziellen Farbe habe die Kinder begeistert. „Da war das Gelächter natürlich groß, als wir mit blauen Zähnen da standen“, so Kreiter.
Der Einsatz soll nicht einmalig bleiben. „Wir planen, zwei Mal im Jahr Mitarbeiter nach Afrika zu schicken, damit sie dort helfen“, so Praxisleiterin Romy Klein. „Unser Fokus soll auf der Prophylaxe liegen, denn nur das ist wirklich nachhaltig“, sagt sie.
Die Folgen der mangelhaften Vorsorge konnten Kreiter und Heger auch erleben. An einem Tag assistierten sie den Ärzten des Teams: „Wir haben wirklich im Akkord kaputte Zähne gezogen. Mit hiesigen Standards hat das nichts zu tun“, so Heger.
„Die Leute freuen sich, dass man ihnen die Schmerzen nimmt“
Sarah Heger, Zahnärztin
Spenden
Von verschiedenen Praxen in Wuppertal nahmen Kreiter und Heger Spenden mit nach Nairobi, zum Beispiel Zahnbürsten. Vor dem nächsten Einsatz wollen sie wieder für die Kinder sammeln. Mehr Informationen zum Projekt gibt es im Internet auf der Praxis-Homepage.
Dennoch: „Die Menschen sind viel dankbarer. Sie legen sich hin, beschweren sich nicht und freuen sich einfach, dass man ihnen die Schmerzen nimmt“, ergänzt sie. Die Rückkehr nach Wuppertal sei schwer gewesen. „Ich denke noch sehr viel an die Kinder, es war wirklich eine einmalige Erfahrung“, so Kreiter. Für beide steht fest: Beim nächsten Mal fliegen sie wieder mit. Doch da haben sie nun Konkurrenz, so Klein. „Nachdem alles so gut gelaufen ist, wollen auch unsere anderen Mitarbeiter gern mit nach Afrika.“