„Mitten im Eingriff fiel der Bohrer aus“
- Von einem dreiwöchigen freiwilligen Arbeitseinsatz in Nepal ist jetzt der Rheiner Zahnarzt und Implantologe Dr. Udo Hornemann zurückgekehrt – um viele Erfahrungen reicher und fünf Kilo Lebendgewicht ärmer. Im Gespräch mit der MV zog Hornemann Bilanz. Vor allem die Gelassenheit, mit der bei Unfällen schwer gezeichnete Menschen ihr Schicksal ertragen, haben Hornemann tief beeindruckt.
Von Klaus Dierkes
Für Dr. Udo Hornemann war es bereits der zweite Einsatz in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation „Zahnärzte ohne Grenzen“ im Sushma Koirala Memorial Hospital nahe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu. Erste Erfahrungen hatte er im Herbst 2011 in Nepal gesammelt.
Mehr als 300 Patienten konnten sie im Rahmen des Arbeitseinsatzes im Hospital zahnärztlich versorgen. In dem unterentwickelten Land war dabei immer wieder Improvisation gefragt. „Mitten in einem operativen Eingriff fiel zunächst die Absauganlage, dann der Bohrer und schließlich auch das Licht aus. Ich habe dann bei der hospitaleigenen Werkstatt eine Taschenlampe besorgen lassen, um die Behandlung abzuschließen“, erzählt der Zahnarzt.
Bis zu vier Stunden mussten die Patienten mitunter auf ihre Behandlung warten. „Niemand beschwerte sich, niemand ging nach Hause. Die Menschen in Nepal haben eine unglaubliche Geduld“, so Hornemann. „Mit nach Hause nimmt man Bilder der Lebensfreude, aber auch der Armut und Bescheidenheit, das Lächeln der Menschen als Ausdruck ihrer Dankbarkeit und das befriedigende Gefühl, einigen Menschen geholfen zu haben.“. Für ihn steht fest, dass es nicht sein letzter Arbeitseinsatz mit „Zahnärzte ohne Grenzen“ gewesen ist. „Der nächste wird wohl wieder im asiatischen Raum stattfinden. Reizen würden mich die Philippinen. Aber auch Nicaragua.“
Wer „Zahnärzte ohne Grenzen“ unterstützten will kann dies mit einer Spende tun. Das Geld kommt direkt dem Sushma Koirala Memorial Hospital zugute: SKM-Hospital in Nepal, Kreissparkasse Köln, Konto 92801, BLZ 37050299.