Lemgoer Zahnarzt behandelt in Ost-Ghana

#1 von carlos , 31.01.2013 23:45

Lemgo. Die Koffer sind gepackt und die Patienten informiert. Am Samstag fliegt der Lemgoer Zahnarzt Dr. Günther König für vier Wochen nach Afrika. Urlaub? Fehlanzeige. Der 66-Jährige will helfen.

Seit einem Jahr ist die "Dental Clinic", eine Zahnklinik in Ost-Ghana, in Betrieb: 200.000 Menschen zählt die Region Dodi Papase. Um den Menschen, die bisher ohne zahnärztliche Behandlung leben mussten, zu helfen, hatte es sich Rotary International vor einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, nicht nur ein medizinisches Behandlungszentrum aufzubauen, sondern auch eine Zahnklinik anzugliedern (die LZ berichtete).

Gesunde Ernährung zeigt sich im Mund
Als "Naturvölker" bezeichnet Dr. Günther König die Menschen der 17 Gemeinden in der Region Dodi Papase. "Deren Zähne sind nicht selten in einem besseren Zustand als bei uns in Deutschland", berichtet der Lemgoer. Das käme laut König daher, dass die Ghanaer ihr Essen vorwiegend mit Naturstoffen zubereiten. "Industriellen Zucker, der die Zähne schädigt, kommt selten vor." Zwar würde es auch Softdrinks geben, aber nur wenige Familien in Afrika könnten sich diese leisten.

Dr. Günther König selbst ist Mitglied im Rotary-Club und machte sich in der Vergangenheit immer wieder für das Projekt stark. Er sammelte Spenden von der Lemgoer Industrie und Handwerkerschaft, erhielt Unterstützung von den internationalen Rotary-Clubs und konnte so Anfang des vergangenen Jahres den ersten Bauabschnitt fertigstellen und die Praxis in Betrieb nehmen. Jetzt, zwölf Monate später, ist auch der zweite Abschnitt vollendet. "Wir verfügen nun über ein Dentallabor", berichtet König. Die Firma Brasseler spendete beispielsweise zwei Labortische, die einst ein Lehrlingsprojekt waren. "Jetzt sind wir in der Lage, mit Kunststoffprothesen die Kaufunktion wieder herzustellen."

Durch das verbesserte Therapieangebot hofft König auf mehr Interesse seitens der Bevölkerung. Als er im Januar vergangenen Jahres mit seinem Lemgoer Kollegen Dr. Ulrich Zibelius nach Afrika reiste, konnten die zwei Ärzte in den vier Wochen Aufenthalt nur etwa 18 Patienten täglich behandeln.

In Königs Augen eindeutig zu wenig: "Viele Ghanaer kennen die medizinischen Möglichkeiten nicht", erklärt der Zahnarzt das Problem. Die Menschen darüber zu informieren, stellte sich schwieriger als gedacht heraus. "Das größere regionale Umfeld, in dem beachtliche Bevölkerungsanteile noch Analphabeten sind, sieht im Sprachgebrauch des Dialektes den Begriff ‚Zahnarzt‘ nicht vor", sagt der Lemgoer.

Eine Lösung musste her: In Grund- und Mittelschulen informierten die Ärzte die Kinder über das Angebot und boten an, auch die Eltern zu untersuchen. Der Lemgoer Mediziner ist sich sicher, dass seine Kollegen, ebenfalls Zahnärzte, und er durch die neuen Geräte mehr Hilfe leisten können.

Und noch etwas: Die Scheu vor dem ersten Zahnarztbesuch soll den Kindern und den Eltern in Ost-Ghana in den kommenden Wochen genommen werden.

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RE: Lemgoer Zahnarzt behandelt in Ost-Ghana

#2 von carlos , 31.01.2013 23:45

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