2020: Jamaika

#1 von carlos , 12.02.2021 22:47

2020: Jamaika

Von: Lisa Franziska Gohmann, Jacky Vanessa Dilly (Uni Münster)
Organisation: Tobias Bauer, DIANO e.V.
Zeitraum: 06.02.20 - 06.03.20

Nach unserer Zusage von DIANO e.V wussten wir nun endlich, dass es für uns nach Jamaika gehen würde. Die Flüge wurden gebucht und im Vorfeld kümmerten wir uns fleißig um Sachspenden. Nach unserer Vorbereitungsphase war es Anfang Februar soweit. Mit hundert Kilogramm Spendengepäck in unseren Koffern machten wir uns auf den Weg nach Frankfurt um von dort aus gemeinsam mit den anderen Famulanten nach Montego Bay zu fliegen.

Direkt am nächsten Morgen wurden wir herzlich im Ministry of Health in Kingston von Dr. Irving McKenzie, dem obersten „Dental Chief Officer“, empfangen, wo wir uns bei einem jamaikanischen Lunch kennengelernt haben. Hier erfuhren wir, welche Hilfseinsätze für uns vorgesehen sind und wie der Ablauf der Famulatur angedacht war. Wir wurden auf verschiedene öffentliche Kliniken aufgeteilt, in denen wir an der Seite der zuständigen Zahnärzte mitarbeiten durften. Wir haben sehr von dem Erfahrungsschatz der ortsständigen Zahnärzte, vor allem im chirurgischen Bereich (Extraktionen), profitiert. Auch wurden wir angeleitet und man merkte schnell, dass man immer sicherer wurde. In dieser Zeit haben wir sehr viele Erfahrungen sammeln können und eine strukturierte Arbeitsweise miterlebt. Allerdings gab es in manchen Kliniken einen Platzmangel, sodass teilweise nur wenige Patienten einbestellt werden konnten.

Der zweite Teil bestand aus Health-Fair-Einsätzen, bei denen wir in öffentliche Einrichtungen wie z.B. Kirchen, Schulen oder Fußballvereinen gefahren sind, um dort eine Art „Camp“ mit mobilen Stühlen aufzubauen. Die Menschen in Jamaika haben nur einen sehr begrenzten Zugang zu öffentlichen medizinischen Einrichtungen. Es gibt nur wenige öffentliche Kliniken. Diese sind sehr klein und oft auch nicht in Betrieb. Hier ist ein großer Handlungsbedarf, allerdings fehlt oft die nötige Struktur und Organisation. Bei diesem Health-Fair-Events haben die Jamaikaner die Möglichkeit eine kostenlose Behandlung wie Cleanings oder Extraktionen zu bekommen. Dort war man mehr auf sich allein gestellt, es war jedoch immer ein Arzt anwesend.

ZAD-FAMULATUR-JAMAIKA

Der dritte Teil bestand aus Screenings in Schulen, bei denen wir den Zahnstatus der Kinder aufgenommen und den Behandlungsbedarf beurteilt haben. Zusammengefasst bestand der Großteil aller Behandlungen aus Cleanings und Screenings, dazu Extraktionen und ein paar Füllungen. Die jamaikanische Mentalität ist sehr offen und freundlich und besonders die Kinder begrüßten uns, im wahrsten Sinne des Wortes, mit offenen Armen. Woran man sich jedoch wirklich gewöhnen muss, ist die jamaikanische Uhrzeit, denn es gibt quasi keine festen Uhrzeiten. Zehn Minuten bedeuten hier gut und gerne eineinhalb Stunden, weshalb man keine feste Organisation erwarten sollte.

ZAD-FAMULATUR-JAMAIKA ZAD-FAMULATUR-JAMAIKA

Insgesamt haben wir wirklich viel gewartet, ein Morgen konnte auch mal wartend beginnen. Das sollte man aufjedenfall wissen. Nach einiger Zeit versteht man einfach, dass die Menschen wahnsinnig entspannt und gelassen sind, ganz nach dem Motto: "Ya man, no problem in Jamaica". Wir haben uns immer sehr sicher in Kingston gefühlt und haben meist das Gefühl gehabt, freundlich, offen und respektvoll behandelt zu werden. Die Menschen fragen oft einfach ohne irgendeine Absicht: „Waaag Whaaan?“ bedeutet so viel wie „wie gehts? Alles okay?“ Oder wünschen einen guten Tag mit „enjoy yourself“. Es waren viele kleine Gesten, die uns das Gefühl gegeben haben, dass die Menschen wirklich freundlich sind. Einmal haben wir sogar frische Mangos aus dem Garten bekommen, als kleines Dankeschön für eine Zahnextraktion.

ZAD-FAMULATUR-JAMAIKA

Die ersten vier Wochen haben wir in Kingston verbracht und an den freien Tagen Ausflüge unternommen. Besonders empfehlen können wir die Lime Cay, eine wunderschöne, sehr kleine vorgelagerte Insel vor Kingston. Kingston selbst ist zwar schon eine gefährlichere Stadt, wenn man sich aber an ein paar Grundregeln hält, dann bekommt man davon nicht viel mit. Nach der Zeit in Kingston sind wir weiter nach Portland gereist, was sich als schönster, ruhigster und naturbelassener Teil der Insel herausstellt hat und zum Glück kaum touristisch ist. Hier findet man genug Zeit, vom Unialltag abzuschalten und auch einmal die Seele baumeln zu lassen.

Einen besonderen Dank möchten wir unseren Familien, Freunden und Freunden der Familie aussprechen, die uns bei unserem Vorhaben unterstützt haben. Dank Euch war dieses Projekt in dieser Form erst möglich - Dankschön! Auch möchten wir uns bei den folgenden Firmen für die großzügigen Spenden bedanken, ohne die unser Einsatz nicht möglich gewesen wäre und die dazu beitragen, eine zahnmedizinische Versorgung in Kingston aufzubauen:

Acurata GmbH und Co.KG, Alpro Medical GmbH, Anton Gerl GmbH, Bausch GmbH, Clinic&Jobdress GmbH, Dentsply Sirona Deutschland GmbH, dm-drogerie markt GmbH + Co. KG, DMG Chemisch-Pharmazeutische Fabrik GmbH, Dürr Dental SE, 7days Marc Staperfeld GmbH, E.Hahnenkratt GmbH, Gebr. Brasseler GmbH und Co.KG, Hager & Meisinger GmbH, Henry Schein Dental Deutschland GmbH, Horico Dental, HuFriedy Mfg. Co., LLC., Ivoclar Vivadent GmbH, Kerr GmbH, Kulzer GmbH, Ledlenser GmbH & Co. KG, lege artis Pharma GmbH + Co. KG, MaiMed GmbH, 3M Deutschland GmbH, Meditrade GmbH, Petzl Gruppe, Polydentia SA, Oral B, Profimed Dentalvertriebs- und Prophylaxe- Gesellschaft mbH, Remesco Handelsges.m.b.H., Riemser Pharma GmbH, Schülke & Mayr GmbH, Septodont GmbH, Oco Präparate, Tokuyama Groups CSR, UVEX Winter Holding GmbH & Co. KG, VOCO GmbH, VDW GmbH, Verein für Zahngesundheit e.V.

Vielen Dank!

Bei Fragen oder Interesse bezüglich Jamaika kontaktiert uns gerne vorab.

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RE: 2020: Jamaika

#2 von carlos , 12.02.2021 22:47

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Famulatur im University Hospital of the West Indies (UHWI)
Medizinische Versorgung Jamaika

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