Mit Altgold-Spenden seiner Berliner Patienten unterstützt der Zahnarzt Thomas Riechert (46) Menschen im afrikanischen Sambia. Zweimal im Jahr behandelt er dort Bedürftige
Dieser Berliner scheut wirklich keine Mühen! 15 Stunden Reisezeit, fast 7500 Kilometer bis zur guten Tat. Zweimal im Jahr reist Zahnarzt Thomas Riechert (46) nach Sambia, behandelt dort Einheimische, die weder Krankenversicherung noch Geld haben.
Schnell spricht es sich herum, wenn er dort in die Praxis lädt. Vor dem Behandlungsraum bilden sich lange Schlangen. „Wer hier lebt, sieht selten einen Arzt. Behandlungen finden meist nur in größeren Städten statt“, erzählt der Ehrenamtliche aus Kladow. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen gibt es nicht. Erst wenn die Schmerzen unerträglich werden, geht man zum Arzt.“
Für ihn ist der Trip kein Sommerurlaub, in sengender Hitze steht harte Arbeit auf dem Programm – und die kann gar nicht anstrengend genug sein. Statt im kleinen Dorf-Hospital zu behandeln, fährt er direkt ins Hinterland, in den afrikanischen Busch. Lange vor Sonnenaufgang packt Thomas Riechert dafür Gummihandschuhe, Spiegel und Zange in seinen Rucksack. Drei Stunden Autofahrt durch unwegsames Gelände und holperige Sandstraßen. Dann ist er dort, wo Hilfe dringend gebraucht wird. „Meist erwartet mich nur ein leerer Raum, in dem ich meine mobile Behandlungseinrichtung aufbaue“, sagt Riechert. Auch in einem nahe gelegenen Waisenhaus macht der Mediziner halt, verteilt Zahnbürsten, Zahnpasta und Spielzeug.
„Mit der Hilfe meiner Berliner Patienten habe ich Spenden gesammelt, um ein Schulgebäude für Kinder zu errichten“, erzählt Riechert, „wer eine neue Füllung bekommen hat, konnte dafür einfach sein Zahngold spenden.“ Das wurde anschließend eingeschmolzen und in Bares umgetauscht.
Die Stiftung Zahnärzte ohne Grenzen vermittelt freiwillige Arbeitseinsätze rund um den Globus. Kontakt: www.dwlf.org