Ein tragischer Unfall im afrikanischen Sambia hat vier Menschen das Leben gekostet. Unter den Toten ist auch der Oberkircher Zahnarzt Franz Pokorny (67), der in Offenburg seine Praxis hat. Er war für die Hilfsorganisation »Zahnärzte ohne Grenzen« im Einsatz.
»Es hat uns den Teppich unter den Füßen weggezogen«. Claus Macher, Präsident von »Zahnärzte ohne Grenzen« (DWLF) ist auch gestern noch tief erschüttert und geschockt. Zwei seiner Ärzte, die im Namen der Stiftung hilfsbedürftige Menschen in Sambia zahnmedizinisch versorgt hatten, sind bei einem schrecklichen Verkehrsunfall am Dienstag, 11 Uhr Ortszeit, ums Leben gekommen. Mit im Unglücksfahrzeug saßen neben dem Oberkircher Zahnarzt Franz Pokorny der Kumbacher Zahnarzt Hans Böhringer (55), eine weitere deutsche Begleitperson (64) und eine afrikanische Journalistin (24), die das Ärzteteam für einen privaten Fernsehsender begleitet hatte.
Wie die »Zambia Daily Mail« am Mittwoch meldete, waren die beiden deutschen Zahnärzte, die Journalistin und der Fahrer mit einem Toyota auf dem Weg von ihrer Zahnstation im Krankenhaus von Siavonga im Süden des Landes ins 80 Kilometer entfernte Muyumbwe. Dort warteten bereits Patienten, die sich eine Zahnbehandlung nicht leisten können, auf die deutschen Zahnärzte. Doch kurz vor dem Ziel prallte der Wagen aus ungeklärter Ursache auf ein Baustellenfahrzeug. Alle vier Insassen waren sofort tot.
»Schrecklich betroffen«
»Wir haben vorgestern die Familien und Angehörigen über das Unglück informiert. Sie sind alle schrecklich betroffen«, berichtet DWLF-Präsident Macher. Die deutsche Botschaft ist ebenfalls eingeschaltet. Den Oberkircher Zahnarzt Franz Pokorny hatte Macher noch vor seiner Abreise nach Sambia vor rund vier Wochen in der Geschäftsstelle von »Zahnärzte ohne Grenzen« in Nürnberg getroffen. Pokorny hatte sich vor seinem Flug noch mit Medikamenten und Instrumenten eingedeckt. Der 67-jährige Zahnarzt aus Oberkirch war für die Organisation bereits mehrfach in Sambia, kannte und liebte Land und Leute und betreute als »Projekt Manager Europa« das südafrikanische Land zwischen Kongo und Namibia. »Er war so ein liebenswerter und hilfsbereiter Kollege«, meint Macher traurig, »es ist nicht nur für uns ein großer Verlust.«