Pakistan: Lokale Helfer vor gewaltiger Aufgabe
Trotz schwieriger Bedingungen kommt die Hilfe des Bündnis Entwicklung Hilft bei den Opfern an
Berlin, 17. August 2010 – Die Hilfsmaßnahmen des Bündnis Entwicklung Hilft in Pakistan kommen voran – obwohl die Bedingungen schwierig sind: Seit Tagen gibt es in weiten Teilen des Flutgebietes keinen Strom mehr, viele Straßen sind noch immer unpassierbar – und während einige Gegenden unter großer Hitze leiden, regnet es in anderen weiter. „Das stellt uns vor besondere logistische Herausforderungen“, sagt Jürgen Mika, der für das Nothilfe-Team der Welthungerhilfe im Einsatz ist. „Aber durch unsere langjährige Kooperation mit internationalen und pakistanischen Partnern sind wir auch in dieser schwierigen Situation arbeitsfähig. Und wir spüren eine große Dankbarkeit der Menschen.“
Mit ihrer Nothilfe hat die Welthungerhilfe gemeinsam mit ihren europäischen Partnern bisher mehr als 40.000 Menschen erreicht, hat Lebensmittel, Trinkwasser, Planen, Medikamente und Hygienesets verteilt. Auch Bündnis-Mitglied Misereor setzt seine Verteilungen der wichtigsten Nothilfe-Güter fort. Misereor arbeitet dabei mit dem pakistanischen Partner Civil Society Human and Institutional Development Programme (CHIP) zusammen. CHIP ist im Überschwemmungsgebiet gut vernetzt mit anderen lokalen Organisationen und weiß, wo die Hilfe am dringendsten benötigt wird.
medico international hat für die Nothilfe in Pakistan mittlerweile 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit wird in erster Linie die Arbeit der pakistanischen Gesundheitsorganisation HANDS unterstützt. Sie betreibt inzwischen zehn mobile Gesundheitsstationen und versorgt 15 Flüchtlingslager mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und Gesundheitsdiensten. Zudem hat HANDS eine erste Bestandsaufnahme der Schäden in den Provinzen erstellt, in denen sie seit vielen Jahren arbeiten. Danach sind allein in der Provinz Sindh über zwei Millionen Menschen betroffen, 21.000 Häuser völlig zerstört und über 200.000 Hektar Ackerfläche von den Fluten betroffen.
„Brot für die Welt“ versorgt gemeinsam mit der Diakonie Katastrophenhilfe und lokalen Partnern rund 60.000 Flutopfer in Notlagern in den am schlimmsten betroffenen Distrikten Nowsherra, Charsadda und im Swat-Tal. „Die Menschen dort stehen vor dem Nichts. Sie haben keine Unterkünfte, kein Trinkwasser und nichts zu essen“, berichtet „Brot für die Welt“-Mitarbeiter Rainer Lang, der gemeinsam mit den lokalen Partnern die Aufräumarbeiten unterstützt.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Pakistan langfristig auf Hilfe angewiesen sein wird: „16 Prozent der landwirtschaftlichen Anbaugebiete sind zerstört – eine Fläche so groß wie Italien. Diese Flächen wieder nutzbar zu machen ist eine gewaltige Aufgabe“, so Welthungerhilfe-Mitarbeiter Mika. Bündnis-Geschäftsführer Peter Mucke erklärt deshalb: „Für die Nothilfe und den langfristigen Wiederaufbau des Landes benötigen wir dringend weitere Spenden. Die Spendenbereitschaft für Pakistan hat in Deutschland in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen, aber der Bedarf ist bei weitem noch nicht gedeckt. Wir wissen, dass auch die langfristige, nachhaltige Aufbauarbeit für die lokalen Partner eine große Herausforderung ist.“
Hinweis an Redaktionen: Wir vermitteln Ihnen den Kontakt zu deutschsprachigen Interviewpartnern vor Ort.
„Brot für die Welt“, medico international, Misereor, terre des hommes und Welthungerhilfe leisten als Bündnis Entwicklung Hilft akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten. Für die Linderung der Not der Menschen in Pakistan bittet das Bündnis Entwicklung Hilft die Bevölkerung um Spenden auf das
Spendenkonto 51 51
Bank für Sozialwirtschaft; BLZ 370 205 00
Stichwort: Pakistan
Online spenden: https://www.entwicklung-hilft.de/Online-Spende.198.0.html