In den Überschwemmungsgebieten im islamischen Pakistan müssen westliche Hilfswerke nach Angaben von "Ärzte ohne Grenzen" die kulturellen und religiösen Traditionen achten. Es sei selbstverständlich, dass seine Kolleginnen dort Kopftücher trügen, um auch von der Bevölkerung akzeptiert zu werden, erklärte Tankred Stöbe (41), Präsident des deutschen Zweigs der Nothilfe-Organisation, nach Angaben des Nachrichtenportals „infranken.de“.
Frauen im Katastrophengebiet würden auch nur von Ärztinnen oder Krankenschwestern behandelt, nicht von männlichen Medizinern. Der Respekt vor der Kultur gehe soweit, dass Frauen nicht behandelt würden, wenn der Ehemann das ablehne. Zugleich müsse der Fastenmonat Ramadan respektiert werden: "Da muss man auch Kompromisse finden."
Der Aufruf von radikal-islamischen Taliban, westliche Hilfe zurückzuweisen, hat nach Stöbes Worten auf den Hilfseinsatz von "Ärzte ohne Grenzen" keine Auswirkungen. "Wir erleben bisher, dass wir in Pakistan akzeptiert werden, nicht nur von der Bevölkerung, sondern auch von den jeweiligen Machtstrukturen", sagte der Arzt.