Dr. Winfried Hosch muss mit Leib und Seele Zahnarzt sein – anders lässt es sich wohl nicht erklären, dass der Mediziner nach langem Arbeitsleben seinen eigentlich wohl verdienten Ruhestand aufgab, um wieder zu praktizieren.
Und selbst das reicht dem Tettenser nicht. Bereits zwei Mal hat Winfried Hosch sechs Wochen auf den Philippinen verbracht, um den Menschen dort zu helfen. Weitere Einsätze sollen folgen, dass hat sich der 66-Jährige vorgenommen, wenn es sich mit seinen Aufgaben als angestellter Zahnarzt in einer Bremerhavener Praxis vereinbaren lässt.
Um Selbstbespiegelung seiner Person gehe es ihm dabei nicht, so der Zahnarzt. Vielmehr wolle er mit seinem Engagement die Hilfsorganisation „Ärzte für die Dritte Welt“, deren Präsidentin die Schauspielerin und ausgebildete Ärztin Dr. Maria Furtwängler ist, unterstützen.
Das Motto der gemeinnützigen Organisation lautet „Jeder Mensch zählt“, daher arbeitete Winfried Hosch wie die anderen helfenden Ärzte während seiner zwei Kurzaufenthalte auf Mindanao vollkommen unentgeltlich. Auch die Hälfte der Flugkosten hat der Mediziner selbst getragen, sich seine Hilfe also sogar etwas kosten lassen.
Mindanao ist die zweitgrößte Insel der Philippinen und vor allem in Bergregionen medizinisch unterversorgt. Viele der rund zwei Millionen Einwohner müssen daher ohne ärztliche Hilfe auskommen. Hier versuchen die Ärzte für die Dritte Welt, Abhilfe zu schaffen. Daher sind in mobilen Behandlungseinheiten und Armenhospitälern immer zehn deutsche Ärzte, davon immer ein Zahnarzt, tätig.
Aus seiner Erfahrung vor Ort berichtet Winfried Hosch, dass im zahnmedizinischen Bereich großer Behandlungsbedarf herrscht. Das liege vor allem an dem hohen Zuckerkonsum und mangelnder Zahnpflege. Trotzdem mussten sich der 66-Jährige und seine Kollegen bei der Behandlung auf das Nötigste beschränken – die Beseitigung von Entzündungen und Schmerzen durch Zahnentfernungen. Mehr sei nicht leistbar, dadurch das häufig der Strom ausfalle, sei an Zahnersatzbehandlungen gar nicht zu denken.
Trotz ihrer ärmlichen Lebensumstände erlebte der Zahnarzt seine Patienten stets freundlich. Das mache einem sein eigenes privilegiertes Leben erst so richtig bewusst. So kam Winfried Hosch zu der Erkenntnis: „Es tut einfach gut zu helfen.“