Ulmen. Für den Ulmener Zahnarzt und seine Patienten sind es vielleicht nur ein paar Gramm Gold – für Kinder, denen es nicht so gut geht, eine wertvolle Spende!
Ein Jahr lang sammelte man in der Praxis des Ulmener Zahnarztes Dr. Wolfgang Feige Zahngold der Patienten und stellt dies nun dem Gesundheitsprojekt von Annemarie Hofer in Cochabamba zur Verfügung. Insgesamt 3.128,40 € kamen bei der Aktion zusammen. Dieses Geld hilft, Kindern in den Anden eine Zahnfürsorge zu ermöglichen. Bei ihrem diesjährigen Besuch in Bolivien konnten Gerd & Heike Ternes aus Ulmen das Geld den Verantwortlichen vor Ort übergeben. Das Geld wurde für die Bereitstellung von Zahnpasta und Zahnbürsten für die Kinder in den Hochanden genutzt.
Zahnvorsorge und Zahnfürsorge spielen für die meisten Bewohner in den Anden eher eine untergeordnete Rolle. Zu sehr ist man hier damit beschäftigt, das tägliche Leben zu bewältigen, zu groß sind Armut und Hunger, so dass man sich, über die für uns selbstverständliche Zahnpflege, keinerlei Sorgen macht. Umso größer sind jedoch die Schäden, die ein solches Versäumnis anrichten. Davon kann Nelly Varga, die Zahnärztin des Gesundheitsprojektes von Frau Dr. Hofer in Bolivien einiges erzählen. Oft kommt sie bei ihren Besuchen in den Hochlagen der Anden mit Kindern zusammen, die bereits in jungen Jahren erhebliche Schädigungen der Zähne vorweisen.
Zahnärztliche Behandlung oder sogar Zahnklammern und Zahnfürsorge sind für viele der hier lebenden Kinder nicht erschwinglich. Das durchschnittliche Einkommen des 8,5 Millionen Einwohner zählenden Landes in der Mitte von Südamerika, beträgt rd. 2,– € pro Tag. Auf dem Altiplano, einer auf etwa 4000m gelegenen Hochebene in Bolivien, ist das Einkommen wohl noch geringer. Da wundert es nicht, dass die Menschen hier die Zahnfürsorge einer existentiellen Sorge zurückstellen.
Umso wichtiger ist es diese Menschen aufzuklären, ihnen Hilfe zu geben und damit die Möglichkeit zu schaffen, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Bolivien hat die höchste Kindersterblichkeitsrate Südamerikas: Es sterben in Bolivien immer noch 77 von 1000 Kindern vor Erreichen des fünften Lebensjahres. Die Lebenserwartung liegt ebenfalls nur bei 62,5 Jahren. Die medizinischen Ursachen dafür liegen in der Ernährung einerseits und den hygienischen Bedingungen andererseits. Frau Hofer, mit ihrem Gesundheitsprojekt versucht dies zu ändern. Zwar sind die Wege mühsam und der Erfolg ist nicht sofort sichtbar, aber langsam entwickeln auch die Menschen in den Anden ein Bewusstsein dafür, dass Gesundheitsfürsorge der Grundstein für ein gesundes Leben ist.
Sie wollen helfen? Spendenkonto: Jesuitenmission Nürnberg, Projekt Hofer, Liga Bank Regensburg, BLZ 75090300, Kto Nr. 5115582 Informationen im Internet: http://
www.ternes-ulmen.de.