Projekt Muni.

#1 von carlos , 28.10.2012 13:48

Bremer reisen mit Tischkicker durch Asien
Von Mona Stephan

Bremen. Sie haben gegen Grenzposten, Mönche, Straßenkinder und Nationalmannschaften gespielt: Zwei Bremer sind mit einem Tischkicker in einem VW-Bus durch Asien gereist und haben so unterschiedlichste Menschen kennen gelernt. Der Tisch wird nun zu Gunsten von Straßenkindern in Bangladesh versteigert.

Es ist das kleine Mädchen Muni (8), das Simon Striegel und Stefan Perlebach auf ihrer Asienreise zur Idee eines sozialen Projektes brachte. Muni ist ein Straßenkind aus Dhaka, das zusammen mit ihren drei Brüdern auf der Straße betteln geht – um zu überleben. „Ihre Mutter Yasmin verdiente nur 30 Euro im Monat. Die Kinder erbettelten rund das Doppelte“, erzählt Perlebach von seinen Eindrücken. „Dadurch war die Familie auf das Geld angewiesen und konnte die Kinder nicht zur Schule schicken“. Striegel und Perlebach wollten helfen. Dabei war die Reise so gar nicht geplant.

Rückblick: Was tun – nach dem Bachelor? Für Simon Striegel und Stefan Perlebach war klar, sie wollten reisen und fremde Kulturen kennenlernen. „Wir wollten möglichst nah an den Menschen sein und deren Alltag erleben“, erklärt Striegel das Projekt. Der Plan: Sich der Sprache des Fußballs zu bedienen, „wo Worte als Kommunikationsmittel versagen“, sagt Perlebach. Und so entschieden sich die zwei im Februar 2011 zu einer Asienreise. Mit dabei: ein alter VW-Bus und ein portabler Tischkicker.

Über Österreich, Ungarn und Kroatien fuhren die zwei durch die Türkei und den Iran bis nach Pakistan und Indien. Immer dabei: der Tischkicker. An jedem Ort dieselbe Prozedur: Den Tischfußball ausladen, aufbauen - und schon kamen sie mit den Einheimischen in Kontakt. Es waren geplante und unvorhergesehene Partien. „Wir spielten gegen die iranische und indische Kicker-Nationalmannschaft“, erzählt Striegel stolz. Und: „Auf unserem Tisch haben wir die Inder sogar geschlagen.“

Den vielen Kindern in Mumbai beim Spielen zuzuschauen, war für die Studenten die absolute Erfüllung, erzählen sie. „Die Kinder drehten total durch“, sagt Striegel, der mittlerweile einen Master-Studiengang in Düsseldorf begonnen hat. Es war eine Reise voller intensiver Begegnungen, Kulturen und Naturereignissen. „Es war eine krasse Zeit“, so Striegel. „Im Iran brachten einige Einheimische uns das Frühstück an den Bus. Wir haben großartige, gastfreundliche Menschen kennengelernt.“

Mit dem Projekt Muni wollen Striegel und Perlebach nun etwas an die Menschen zurückgeben. Mit der Unterstützung der Bremer konnte die Mutter der achtjährigen Muni bereits einen traditionellen Teeshop eröffnen, so dass Muni und ihre Brüder Saiful (10) und Hirdoy (13) seitdem zur Schule gehen können. Doch die zwei wollten noch mehr erreichen. Ihr Ziel: einigen Straßenkindern in Bangladesch eine Schulbildung und wirtschaftliche Sicherheit geben. Sie riefen ein Hilfsprojekt ins Leben, dem das Straßenkind Muni seinen Namen gab. Das Projekt Muni. „Wir möchten Eltern durch Mikrokredite bei der Existenzgründung unterstützen“, erklärt Perlebach seine Idee. Durch ein eigenes, kleines Geschäft können im Idealfall ausreichende Einnahmen erzielt werden, so dass die Kinder die Schule besuchen können, statt betteln zu müssen. Mit einem Teil ihres Einkommens sollen die Eltern dann ihren Mikrokredit zurückzahlen, so der Plan der Freunde. Perlebach: „Mit diesem Geldkann dann weiteren Familien geholfen werden.“

Um auf die Notlage der Kinder in Bangladesch und auf das Projekt Muni aufmerksam zu machen, werden die „ Globekicker“, wie sich die zwei nennen, vom 17. bis 27. Mai den portablen Tischkicker mit seinen Unterschriften auf Ebay versteigern. Der gesamte Erlös der Auktion kommt dem Projekt Muni zugute. Perlebach ist aktuell wieder nach Bangladesch gereist, um vor Ort zu helfen und zu unterstützen. Sein erster Erfolg: Die Kinder waren das erste Mal in ihrem Leben beim Zahnarzt.

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RE: Projekt Muni.

#2 von carlos , 28.10.2012 13:48

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RE: Projekt Muni.

#3 von carlos , 28.10.2012 13:49

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