KATZWANG - Vor 20 Jahren besuchte Gerda Köglmeier ihre Schwester, die Dominikaner Ordensschwester Luise, in Thika/Kenia. Erschüttert über die dortigen Verhältnisse startete sie nach ihrer Rückkehr mit Hilfe der Nürnberger Nachrichten und NN-Redakteur Ulrich Rach sowie vielen Spendern aus Franken eine Hilfsaktion für die medizinische Versorgung sudanesischer Flüchtlinge.
Dr. Paul Ferstl (Mitte) aus Katzwang bei einem Besuch in Thika. Ordensschwestern kümmern sich auch um Kinder, die ihre Eltern durch Aids verloren haben. Die Thika-Hilfe bittet um weitere Unterstützung durch Spenden.
Nach dem Tod von Gerda Köglmeier im Jahr 1999 übernahm die katholische Pfarrei St. Marien Nürnberg/Katzwang die Unterstützung. Die Aufgaben wurden ständig größer und vielfältiger. Während die Flüchtlinge nun an den Grenzen Kenias leben, wuchs die Zahl der Patienten, die das aus der Hilfsaktion entstandene Krankenhaus aufsuchen, stetig.
Denn im Einzugsgebiet des „St. Matia Mulumba Mission Hospitals“ leben zwei Millionen Menschen. Nach dem Bau einer Kinderklinik und eines modernen Blutlabors wurde nun ein Gebäude für die Aufnahme stationärer Patienten notwendig. Ein moderner Operationsbereich mit angegliederter Intensivstation und Dialyseabteilung, einmalig in dieser Gegend, sollen das medizinische Angebot abrunden. 200 Patienten können einmal in diesem Gebäude aufgenommen werden, das mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt ist. Hierfür werden noch dringend Spenden benötigt.
Die medizinische Versorgung ist nur ein Bereich der Thika-Hilfe, die der Zahnarzt Dr. Paul Festl im Auftrag der katholischen Pfarrei St. Marien ehrenamtlich leitet. Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der zu rund 30 Prozent mit HIV infizierten Bevölkerung ist die Unterstützung und Betreuung von Kindern ein großes Aufgabengebiet geworden, so dass rund 1000 Kinder von den Dominikanerschwestern betreut werden. Hilfsorganisationen wie die Emmanuel Stiftung, das Hilfswerk deutscher Zahnärzte (HDZ), Lions, Rotary, Sternstunden und viele hundert Menschen aus Franken und darüber hinaus unterstützen diese Arbeit.
Außerdem fördert die Thika-Hilfe ein Projekt im Slum von Mathare Valley mit 1000 Schulkindern und eines im Slum von Ruiru mit 145 Kindern.
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Alte_Schätze_verfallen_breze.jpg Alte Schätze verfallen
Der extreme Preisanstieg der Lebensmittel in Kenia stürzt die Menschen in große Armut, so dass viele an Erschöpfung und Hunger sterben. 750 Kinder bekommen daher allein in der von den Schwestern geleiteten St- James-Schule täglich ein Mittagessen und Obst zur Pause. Dies ist meist die einzige Nahrung, die sie überhaupt erhalten. 250 Kinder leben unter der Obhut der Schwestern. Die restlichen 750 der 1000 betreuten Kinder leben meist bei den Großeltern, weil die Eltern an Aids verstorben sind.
Die schulische und berufliche Ausbildung ist ein Schwerpunkt der Thika-Hilfe. Im Januar wird das von Rotary und mit Zuschüssen der Bundesregierung erbaute Berufsbildungszentrum „TATI – Technical Agriculture Training Institute“ eröffnet. Hier werden Schreiner, Installateure, Friseure und Landwirte ausgebildet.
Dr. Paul Festl hat im Jahr 2000 die Dominicus-Patenschaften gegründet, die „Patenkinder“ unterstützt. Info unter www.dominicus-patenschaften.de
Um diese großen Aufgaben bewältigen zu können, bittet die Thika-Hilfe dringend um weitere Unterstützung. Sämtliche Spenden kommen ungekürzt den Menschen in Kenia zu Gute. Damit Spendenquittungen erstellt werden können, werden die Spender gebeten, Name und Adresse deutlich anzugeben.
Katholische Pfarrei St. Marien Nürnberg, Konto: 1178010, Bankleitzahl: 76050101, Sparkasse Nürnberg, Verwendung: Thika