Grazer Mediziner bauen in dem armen ostafrikanischen Land Tansania am Fuß des Kilimandscharo eine Grundversorgung für Zahnbehandlungen für die Bevölkerung auf.
"Das Land ist medizinisch auf Hilfsprojekte angewiesen. Doch fällt das Thema Zahn oft durch." Professor Norbert Jakse, Medizin -Uni Graz
Foto © Marija Kanizaj"Das Land ist medizinisch auf Hilfsprojekte angewiesen. Doch fällt das Thema Zahn oft durch." Professor Norbert Jakse, Medizin -Uni Graz
Wie so oft, begann auch dieses Projekt durch einen Zufall. Nämlich als Professor Norbert Jakse, Leiter der Abteilung für Oralchirurgie an der Uni-Zahnklinik in Graz, von einer Studentin gefragt wurde, ob sie nach Tansania gehen dürfe, um dort ein Praktikum zu absolvieren. Dahinter stehe das Projekt ihres Vaters Wolfgang Mikschofsky, Zahnarzt in Hermagor (Kärnten), eine zahnärztliche Versorgung in Zusammenarbeit mit einer katholischen Missionsstation aufzubauen. Jakse ließ sich von dem Projekt "Zähne für Afrika" sofort begeistern und sorgte dafür, dass das Projekt auf eine nachhaltigere Basis gestellt wurde. "Wir haben im Rahmen des freiwilligen Praktikums das Wahlfach ,Zahnmedizinische Versorgung in einem Entwicklungsland' ausgeschrieben." Ende Jänner waren dann die ersten drei Studenten und zwei Lehrbeauftragte in Tansania.
"Das Land ist völlig unterversorgt, und bei Hilfsprojekten fällt das Thema ,Zahn' oft durch", sagt Jakse. "Tanzania in Ostafrika ist dreimal so groß wie Deutschland und es werden dort nur 14 Zahnärzte pro Jahr ausgebildet", verdeutlicht der Mediziner.
Künftig soll es zwei Praktikums-Termine pro Jahr geben. Die Studenten nehmen zwei Wochen an dem Praktikum teil, Lehrbeauftragte bilden vor Ort auch einheimische Kräfte aus und kontrollieren die Einrichtung und die Qualitätsstandards. Ansonsten betreut das große Gebiet ein dortiger Zahnarzt mit. Verschiedene Firmen, die Medizin-Uni und die Gesellschaft für Zahn-/Mund- und Kieferheilkunde sowie der Rotary Club Graz unterstützen die Aktion durch Spenden und durch Geräte. Ein junger Afrikaner wurde in Österreich im Bereich Zahnersatz ausgebildet.
"Es ist sicher nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber es hilft nicht nur den Menschen dort, sondern es ist auch für uns eine Horizonterweiterung."