Anneliese Gutmann aus Münstertal sammelt Spenden für Haiti

#1 von carlos , 26.06.2011 15:50

Nur noch wenige Tage weilt die Münstertälerin Anneliese Gutmann in ihrer (alten) Heimat, wohin sie zum 80. Geburtstag ihrer Mutter gekommen war. Längst ist der Marktflecken Méyer in den Bergen der Karibik-Insel Haiti zur eigentlichen Heimat geworden. Dort ist sie seit nunmehr 18 Jahren als Entwicklungshelferin tätig und managt als Verwaltungsfachfrau, Architektin und Gesundheitsberaterin eine von ihr aufgebaute Missions-Schule mit inzwischen 800 Kindern.

Wenn sie vor Weihnachten zu "ihren Kindern" zurückgeht, dann hofft sie, nicht mit leeren Händen dort anzukommen. Für ihre Aktion "Kinderspeisung" ist sie derzeit fast rund um die Uhr unterwegs. Morgen, Mittwoch, spricht sie bei einem Info-Abend in der Aula der Abt-Columban-Schule und schildert das beschwerliche (Schul-)Leben auf Haiti. 40 Schüler pro Klasse sind normal, es können aber auch 60 sein. Erstmals wurde im vergangenen Jahr an "ihrer" Schule das Abitur abgenommen. Fast 70 Prozent haben die staatliche Prüfung bestanden, berichtet Anneliese Gutmann nicht ohne Stolz, während im Landesdurchschnitt die Erfolgsquote unter 20 Prozent gelegen habe. Unter den 38 Lehr- und Hilfskräften an ihrer Schule (fast alle Einheimische) seien bereits einige ihrer ehemaligen Schüler, die inzwischen studiert haben. Schlimm auf Haiti seien nicht nur das soziale und wirtschaftliche Umfeld (bei 80 Prozent Arbeitslosigkeit), sondern auch die Naturbedingungen in der Karibik unter dem 18 Breitengrad. Extreme Dürre- und Trockenperioden, Hurrikane und Überschwemmungen vernichten ganze Vegetations- und Ernteperioden. Da fällt es den Familien schwer, für Schuluniform (in Haiti Pflicht) und Schulgeld 25 Euro pro Kind und Jahr aufzubringen.
Bei ihrem letztjährigen Besuch schilderte Anneliese Gutmann, dass mit der Unterstützung aus Deutschland in der Schulpause an jedes Kind ein Brötchen verteilt werde, denn die meisten Kinder kommen ohne Frühstück an, oft nach einem zweistündigen Schulweg. Inzwischen ist kein Geld mehr da, die Not größer als zuvor. Die Situation ist nach wie vor "schlimm, traurig, katastrophal" , wiederholt Anneliese Gutmann jene Worte, die sie vor genau einem Jahr der BZ gegenüber äußerte. Elektrischen Strom kennen die Kinder nur vom Besuch in den Städten. Ein "Küchenherd" zum Zubereiten warmer Mahlzeiten besteht aus drei Steinen mit etwas Holz dazwischen, schildert Anneliese Gutmann den für uns Europäer unvorstellbaren Zustand. In gedanklicher Planung habe sie die Anschaffung von Gasflaschen — auch um den Raubbau an Brennholz einzudämmen. Mit Vehemenz hat sich Anneliese Gutmann nunmehr der Aktion "Kinderspeisung" verschrieben. Ihr Ziel ist es, die finanziellen Mittel zusammen zu bekommen, damit jedem Kind am Tag eine kleine warme Mahlzeit ("Reis mit Bohnen" ) zugeteilt werden kann. Deshalb wendet sie sich primär an die Einwohner ihrer Heimatgemeinde Münstertal mit der Bitte, ihr Vorhaben zu unterstützen. "Pro Monat brauchen wir rund 1000 Euro, um jedem der 800 Kinder täglich eine warme Mahlzeit zu geben" , sagt Anneliese Gutmann. Mit rund 15 Euro könne also ein Schulkind ein ganzes Jahr lang mit einem Reis-Bohnen-Gericht versorgt werden.

"So sehr wir uns über einmalige Spenden freuen", sagt Anneliese Gutmann, "so schön wäre es, wenn durch regelmäßige, monatliche Spenden eine bessere Planung des eigenen Schuletats ermöglicht wird." Material- und Sachspenden, haben den großen Nachteil, dass deren Transportkosten bis Haiti praktisch unerschwinglich seien, weiß die Entwicklungshelferin aus Erfahrung. Inzwischen hat sich im Münstertal ein Kreis "Freunde für Haiti" zusammengetan und einen Spendenaufruf im Mitteilungsblatt der Gemeinde veröffentlicht. Für den morgigen Mittwochabend, 15. November, 20 Uhr, ist in der Schul-Aula mit Unterstützung der Schulleitung und mehrerer Lehrkräfte ein Film- und Dia-Abend anberaumt, bei welchem Anneliese Gutmann aktuelle Informationen aus erster Hand über ihr Projekt in Haiti geben wird. Am 25. November ist Anneliese Gutmanns Jahresurlaub in der alten Heimat beendet und sie fliegt über Straßburg, Paris nach Port-au-Prince in ihre neue Heimat zurück. Ihre Schüler, Lehrer und Freunde werden sie sehnsüchtig erwarten, was sie wohl aus Europa und Germany mitgebracht hat. Es ist zu wünschen, dass sie die Augen "ihrer" Kinder — mit Spenden aus Deutschland — zum Strahlen bringt.

Spendenkonto: "Foundation e. V. humanitäre Hilfe" in Kornwestheim, 2063454 LBBW Stuttgart, BLZ 60050101, Stichwort "Kinderspeisung Haiti" .

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RE: Anneliese Gutmann aus Münstertal sammelt Spenden für Haiti

#2 von carlos , 26.06.2011 15:50

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RE: Anneliese Gutmann aus Münstertal sammelt Spenden für Haiti

#3 von carlos , 26.06.2011 15:50

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Unterstützung auch für Anneliese Gutmann auf Haiti

#4 von carlos , 26.06.2011 15:53

25 Jahre Indienhilfe durch den Freundeskreis der MCBS-Missionare / "Hilfe zur Selbsthilfe" bei allen Projekten im Vordergrund.

[Schulversammlung in einer Missionsstat...wöchigen Besuch in Shimoga/Karnataka. | Foto: Privat]

Schulversammlung in einer Missionsstation der MCBS-Missionare, im Januar aufgenommen von einem Mitglied des Freundeskreises bei einem dreiwöchigen Besuch in Shimoga/Karnataka. Foto: Privat

STAUFEN/BAD KROZINGEN. In der Jahresversammlung der "Indienhilfe – Freundeskreis der MCBS-Missionare und Aktion Teilen in der Einen Welt" – wurde im evangelischen Gemeindehaus in Staufen das 25-jährige Bestehen dieses Vereins gefeiert. Wie alle fünf Jahre erfolgte wieder die Wahl des gesamten Vorstandes. Dabei hat es keine Veränderungen ergeben.

Der Verein unterstützt die Sozialarbeit des einheimischen indischen Missionsordens MCBS (Missionary Congregation of the Blessed Sacrament) in Kerala und Karnataka. Es ist eine ausgezeichnete Arbeit, die die Missionare und Ordensschwestern hauptsächlich in Shimoga/Bundesstaat Karnataka/Indien – jetzt aber auch darüber hinaus in Andhra Pradesh – bei den Ärmsten und Kastenlosen leisten. Allein der Shimoga Distrikt in Karnataka hat 1,6 Millionen Einwohner, von denen die Hälfte in unvorstellbarer Armut unter dem Existenzminimum leben müssen.

Der Freundeskreis entstand schon 1981, als der indische Pater Zacharias in Staufen und Bad Krozingen mehrere Jahre als Vikar wirkte. Im Jahr 1985 wurde dann der Freundeskreis als eingetragener Verein gegründet. Neben der Verkündigung der Frohbotschaft verfolgen die Missionare eine zweite Hauptaufgabe: den Menschen zu einem menschenwürdigeren Leben zu verhelfen, damit diese sich in Zukunft selbst helfen können.

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"Hilfe zur Selbsthilfe" steht deshalb im Vordergrund aller ihrer Hilfsprojekte. Diese Hilfsprojekte können in drei Gruppen unterteilt werden: 1. Bildungs- und Ausbildungsprojekte: Bau und Organisation von kleinen Dorfschulen, Unterrichten von Kindern und Erwachsenen, verschiedene weitere Ausbildungsprojekte, Unterhaltung einer Gewerbeschule ITI (Industrial Training Institute); 2. Sozial- und Gesundheitsprojekte: Bau einfacher Sozial- und Krankenstationen, in den vergangenen Jahren Aufbau eines Krankenhauses für HIV/Aids-Patienten, Aufklärung und medizinische Versorgung, Basisgesundheitsdienste, sauberes Trinkwasser, Ausbildung von Dorfhelferinnen und Sozialarbeitern, drei Waisenhäuser, ein Altenheim, ein Heim für taubstumme Kinder); 3. Landwirtschaftliche Hilfsprojekte: Aufbau und Anpflanzung von Kokosnuss-, Gummibau- und Kardamomplantagen, Unterweisung von Kleinbauern und Landarbeitern, Zusammenschluss in Genossenschaften und Selbsthilfegruppen verschiedenster Arten, einfache Hausbauprogramme, Bau von Brunnen- und Bewässerungsanlagen für Familiengruppen und Dorfgemeinschaften.

Im zurückliegenden Jahr 2009 konnten für diese Aufgaben insgesamt 24 000 Euro überwiesen werden. In den 25 Jahren seit der Gründung des Vereins wurden über eine Million Mark überwiesen (bis 2002 genau 846 000 Mark und ab 2002 insgesamt nochmals 133 000 Euro). 1997 erhielt der Verein den Namenszusatz "und Teilen in der Einen Welt", um auch weitere Organisationen, die dieselben Anliegen haben, zu unterstützen, zum Beispiel über Agape Europe eine Suppenküche in Russland, die Erdbebenhilfe der BZ-Indien-Korrespondentin Gabriele Venzky, Gundelfingen, ein Aids-Hilfeprojekt in Afrika, Suppenküche in Batangrande, Peru (Partnerstadt der katholischen Kirchengemeinde Staufen). In diesem Rahmen werden auf Beschluss der Generalversaammlung auch 2000 Euro für die Unterstützung der Sozialarbeit von Anneliese Gutmann in Méyer, Haiti, überwiesen, nachdem das verheerende Erdbeben im Januar dort auch viele Zerstörungen angerichtet hat.

Vorstand: Vorsitzender Rolf Günter, Staufen; stellvertretender Vorsitzender Michael Krause, Freiburg; Kassiererin Steffi Hunger, Staufen; Schriftführerin Monika Kenk, Bollschweil; Kassenprüfer Ursula Grammelspacher, Staufen und Hans-Peter Gumb, Müllheim.

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RE: Unterstützung auch für Anneliese Gutmann auf Haiti

#5 von carlos , 26.06.2011 15:53

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