. Auf dem Hof des Lagers von Friedrich Schmidt an der Bunsenstraße in Barsinghausen stehen Kartons aus allen Ecken der Welt. Der Spediteur hat schon so ziemlich alles verschifft – und schon so ziemlich überall hin. Derzeit bereitet er mit seinen Mitarbeitern allerdings eine auch für ihn nicht ganz alltägliche Fracht vor. „Wir verpacken eine komplette Zahnarztpraxis, um sie in die Elfenbeinküste zu transportieren“, berichtet Schmidt.
Diesen Auftrag hat Schmidt seinem alten Freund und Schifffahrtskaufmann Lothar Welke zu verdanken. Der stammt aus Schortens in Friesland. Dort hat ein Zahnarzt kürzlich seine Praxis geschlossen. Welke, der schon seit vielen Jahren ehrenamtlich Hilfslieferungen nach Afrika und Asien organisiert und immer auf der Suche nach Spenden ist, nutzte seine Chance: „Ich habe immer wieder nachgebohrt, ob ich die medizinischen Geräte für den guten Zweck haben darf“, sagt Welke. Irgendwann habe der Zahnarzt zugestimmt, weil er ohnehin keinen Nachfolger für seine Praxis gefunden habe.
Mitarbeiter helfen ehrenamtlich
Das war der Moment, an dem Welke an seinen Freund mit der Spedition in Barsinghausen dachte. „Bei einem gemeinsamen Grühnkohlessen habe ich ihn dann davon überzeugt, bei der Hilfslieferung mitzumachen“, sagt Welke. Schmidt wiederum holte seine Mitarbeiter dazu, die ebenfalls ehrenamtlich anpacken. Sie schneiden derzeit Holzkisten in die richtige Größe, damit Zahnarztstühle und Röntgengeräte dort hineinpassen. „Wir müssen möglichst platzsparend arbeiten, um nicht zu viel Volumen auf dem Schiff zu verbrauchen“, erklärt Schmidt. Was der Transport kostet, darüber wollen die alten Freunde nicht sprechen. Sie teilen sich die Kosten, so viel verraten sie.
Transport wird kompliziert
Nächste Woche soll die ungefähr 1,5 Tonnen schwere Fracht von Hamburg aus nach Abidjan – die Hauptstadt der Elfenbeinküste – verschifft werden. Dort beginnt der komplizierte Teil des Transports, befürchtet Welke. Denn die in Kisten verpackte Zahnatzpraxis muss noch etwa 500 Kilometer auf dem Landweg in ein kleines Dorf gebracht werden. „Ich habe Kontakt zum Bürgermeister dort, die Geräte sollen in einem kleinen Krankenhaus wieder aufgebaut werden“, kündigt Welke an. Bis es soweit ist, müssen die beiden Freunde noch einige Hürden überwinden. „Der Zoll, der Transport, der Aufbau – das wird noch eine ganz schöne Aufgabe.“