Prokrastinieren ist tückisch: Anstatt sich der wichtigen Aufgabe zu widmen, arbeitet man kleine Erledigungen ab. Zehn Tipps gegen den Teufelskreis.
Prokrastinieren – was ist das?
Du kennst es vielleicht: Man schiebt eine unangenehme Aufgabe, die man unbedingt erledigen muss, so lange auf, bis man sich ihr auf den letzten Drücker dann doch noch annimmt. Prokrastinieren kostet nicht nur Nerven, sondern kann im schlimmsten Fall auch nach hinten losgehen, wenn man sich zum Beispiel doch zu spät darum kümmert, Rechnungen zu bezahlen, ärztliche Untersuchungen meidet oder eine berufliche Deadline nicht einhält.
Prokrastinieren hängt oft mit einem schlechten Selbstwertgefühl zusammen: Wir vertrauen nicht genug in uns selbst und haben dann solch eine Angst vorm Scheitern, dass wir die wichtigen Erledigungen gar nicht erst angehen. Wer's nicht versucht, kann eben auch nicht versagen. Besonders, wenn es um Aufgaben geht, die uns am Herzen liegen, prokrastinieren wir gerne mal, da wir Menschen sehr selbstkritisch sind und oft viel zu viel Druck auf uns selbst ausüben.
Prokrastinieren: Leben mit Risiko
Es gibt natürlich auch Menschen, die unter Zeitdruck einfach besser arbeiten und die Arbeit, vielleicht auch unbewusst, so lange herauszögern, dass sie gar keine andere Wahl haben als abzuliefern. Prokrastinieren als Nervenkitzel quasi.
Die Krux beim Prokrastinieren ist, dass wir uns immer wieder neue Ausreden einfallen lassen, wieso wir die wichtige Aufgabe gerade nicht erledigen können: "Ist das da ein Fusel? Ich muss unbedingt noch die Wohnung staubsaugen, bevor ich mich an meine Steuererklärung setze!" Schnelle Erfolge, zum Beispiel durchs Saubermachen, werden vorgezogen, sodass die dringende Erledigung am Ende des Tages hintenüberfällt.
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Sein Verhalten und die eigenen Ausreden zu hinterfragen und zu enttarnen, ist der erste Schritt, um gegen das Prokrastinieren anzukämpfen. Hier sind zehn weiter Tipps, die gegen die "Aufschieberitis" helfen:
Verändere deine Sprache
Überdenke, wie du mit dir selbst sprichst! Anstatt dich zu fragen: "Wie werde ich damit fertig?" Frag lieber: "Wie fange ich damit an?" Die Wörter "muss" und "soll" lösen zudem weiteren Druck aus. Ermutige dich lieber selbst mit Sätzen wie: "Ich werde das schaffen."
Mach's dir angenehm!
Du hast gar keinen Bock auf diese eine Erledigung? Dann sorge dafür, dass du dich wenigstens in deiner Umgebung wohlfühlst: Lass Musik laufen, zünde eine Duftkerze an oder kuschle dich in eine Decke. So wirkt die anstehende Aufgabe nur noch halb so schlimm und das Prokrastinieren wird easy verhindert.
Positive Selbstmanipulation
Ein weiterer einfacher Trick, wie du deinen inneren Schweinehund überlisten kannst: Erzähle jemandem von deinem Vorhaben. Der soziale Druck, diesem Jemand beweisen zu wollen, dass man es durchzieht, wirkt sich positiv auf deine Motivation aus.
Handyfreie Zone
Du hast es bestimmt schon geahnt: Technische Geräte sorgen für Ablenkung und verleiten zum Prokrastinieren. Deswegen verbannst du am besten dein Handy aus dem Zimmer, damit du dich voll und ganz fokussieren kannst.
Zeitmanagement ist alles
To-Do-Listen können ein wahres Wundermittel gegen das Prokrastinieren sein: Damit kannst du deine Aufgaben organisieren und priorisieren und deine Zeit planen. Beachte dabei, deine Erledigungen zu reduzieren, sodass du die wichtigen auch sorgfältig abarbeiten kannst. Hier gibt's noch mehr Tipps für ein gutes Zeitmanagement.