Junge Indigene in Brasilien tragen den Kampf ihrer Völker in die sozialen Medien. Dabei geht es ihnen nicht nur um Selbstvermarktung, sondern um politische Anliegen.
Ein junger Mann in Jeans und Turnschuhen steht auf einem Waldweg im Nordosten Brasiliens. Sein Oberkörper ist mit dünnen Strichen aus Kohle bemalt, sein Gesicht mit gelbem Schlamm, auf dem Kopf trägt er bunten Federschmuck, dazu Ohrringe. Er hält einen Selfiestick in der Hand. Tukuma, 22 Jahre alt, Indigener vom Stamm der Pataxó, filmt sein Leben für Instagram.
Tukuma Pataxó, der mit bürgerlichem Namen William Matos Braz heißt und nach Shakespeare benannt wurde, ist an diesem Tag zu einem Workshop in das indigene Schutzgebiet Porto do Boi im Bundesstaat Bahia gereist. Die Menschen dort wollen lernen, wie man audiovisuelle Medien nutzt. Er soll einen Vortrag halten.