"Das ist eine absolute Extremerfahrung, die man als Tourist nie bekommt", schildert der Zweibrücker Zahnarzt, Dr. Klaus Wöschler, seine Erfahrung der beiden Hilfseinsätze in Indien. Nach 2009 war Wöschler vom 11. bis 22. April zum zweiten Mal im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu für die Vereinigung Zahnärzte für Indien tätig.Bei Temperaturen von über 30 Grad seien die Behandlungen sehr anstrengend. Dazu sei die Kommunikation trotz Dolmetschern wegen des "speziellen Englischs" schwer. Doch die "hautnahe Begegnung" mit den Menschen entschädige für die Mühe. Trotz der Armut habe er eine Fröhlichkeit und Zufriedenheit gespürt. Als Beispiel für die Armut erzählte Wöschler, dass nicht allein die Nachbarschaft fehlt oder der Computer. Selbst Einrichtungen wie Toiletten seien in den Dörfern der von ihm besuchten Region nicht vorhanden.
Bei seinem ersten Aufenthalt im November 2009 behandelte Wöschler Kinder mehrere Tage in einem Mädchenheim in Indien. Dadurch ist eine Verbundenheit zu dem Heim entstanden. Bei dem diesjährigen Aufenthalt war er ein Tag in Trichy. Die übrige Zeit reiste er mit einem weiteren Zahnarzt, Dr. Moritz Ries aus Hamburg und der Helferin Friederique Heckel aus dem Vogtland mit einer fahrbaren Zahnarztpraxis eine Woche durch Südindien.
Die Zahnärzte kamen mit dem Dentomobil zu den Menschen. Neben der Information über die richtige Zahnpflege behandelte das Team auch die Patienten vom Kleinkind bis zum Greis. Wobei mehr als Zahnreinigung, Füllungen und Ziehen nicht möglich war. Denn am kommenden Tag waren die Ärzte wieder unterwegs. Bei der Behandlung untersuchte ein Zahnarzt den Patienten unter freiem Himmel auf einem Stuhl. Wenn nötig wurden die Patienten dann in der mobilen, gut ausgerüsteten Zahnarztpraxis behandelt. Das Projekt sei dennoch nachhaltig, erklärt Wöschler, weil ständig Ärzte der Hilfsorganisation unterwegs seien.
Neben der Zufriedenheit in der intakten dörflichen Solidargemeinschaft erlebte Wöschler auch eine große Dankbarkeit, dass sich "jemand aus Deutschland in Indien engagiert". Bei Klaus Wöschler hat die Begegnung mit einer deutschen Kinderkrankenschwester das Engagement ausgelöst. "Bei dem Gespräch über Kleinkinder fasste ich den Entschluss, zu helfen." Bei seiner Suche wurde er auf die Zahnärzte-Organisation aufmerksam. Zumal ihm Indien wegen der Spiritualität mehr zusagte als andere Regionen.