Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen hat das Dentamobil, die mobile Zahnarztpraxis von Dr. Ralf Pineda, noch einen Hilfseinsatz in der Dominikanischen Republik absolviert. Der Oberschleißheimer Zahnarzt war Ende November mit zwei Berufskollegen und zehn weiteren medizinischen Fachkräften nach Las Lagunas geflogen. Das Kaffeepflanzerdorf erhielt damit nach 2009 zum zweiten Mal Besuch aus Deutschland. Ziel war es, die Nachhaltigkeit der Projekte, die unter der Schirmherrschaft des Eine Welt e.V. Kirchheim ins Leben gerufen worden sind, zu gewährleisten. (www.eineweltev.de)
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Der Eine Welt Verein wiederum trug mit Plastikplanen mit dazu bei, dass die Bauern unter selbstgebauten Gewächshäusern mehrere Ernten pro Jahr bei erstklassiger Qualität erwirtschaften. Dies gibt der Landbevölkerung die nötige wirtschaftliche Kraft, um in ihren Dörfern eine Zukunft mit relativem Wohlstand zu sehen. In Las Lagunas ist die positive Entwicklung spürbar, schätzt Dr. Pineda ein. So habe das Dorf fast den ganzen Tag Strom, und obwohl es im Zentrum des Landes auf 1500 Metern Höhe liegt, gebe es nun Handyempfang. Die Einwohner müssen nicht in die Städte gehen, die bereits überlaufen von Menschen sind. Dort gibt es zu wenig Arbeit. Die Folgen sind offensichtlich: Slums, Drogen, eine hohe Kriminalitätsrate und Prostitution.
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Doch allein eine gesicherte wirtschaftliche Zukunft reicht nicht, um die Menschen in den abgelegenen Dörfern an der Landflucht zu hindern. Ein erschwinglicher und schneller Zugang zu medizinischer Versorgung bei Gesundheitsproblemen ist genauso wichtig für ein sicheres Lebensgefühl.
In Zusammenarbeit mit dem ILAC wurde vom Verein eine feste Gesundheitsstation in Las Lagunas errichtet. Zwei Einheimische sollen zu Pflegern ausgebildet werden, um ganzjährig als Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen zu fungieren. Nur noch Patienten mit ernsten Beschwerden müssen sich auf die beschwerliche vierstündige Busfahrt über Schlamm- und Schotterpisten zum Krankenhaus des ILAC in Santiago de los Cavalieros begeben.
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Diese Gesundheitsstation in Las Lagunas verwandelten die Ärzte und Helfer während einer Woche in eine provisorische Poliklinik. Eine Frauen-, eine Haut-, eine Kinderärztin, zwei Allgemeinärzte, ein Apotheker eine Physiotherapeutin sowie die drei Zahnärzte samt drei Assistentinen arbeiteten auf engstem Raum zusammen.
ehrere hundert Patienten aus allen umliegenden Dörfer wurden untersucht und behandelt. Aus Deutschland wurde ein Vorrat an Medikamenten (bezahlt von Spenden) mitgebracht, der für mindestens ein Jahr ausreicht, die festgestellten Krankheiten behandeln zu können.
“Aus zahnärztlicher Sicht haben wir eine ähnliche Entwicklung wie in Deutschland: immer weniger haben Karies”, schätzt Dr. Pineda ein. Viele benötigten aber eine regelmäßige Zahnpflege. Das Problem seien die Eltern, die sich nicht um die Zahngesundheit ihrer Kinder kümmern. Die Folge sind zum Teil grausam zerstörte Kindergebisse.
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Durch die Aufklärung der Lehrer in den Dorfschulen und das gemeinsame Zähneputzen in den Schulen mit einer hochfluoridhaltigen Zahnpasta versuchen die Helfer, dieses Problem zu bekämpfen. Zudem wird alle drei Monate eine Zahnärztin des ILAC in der neuen Krankenstation von Las Lagunas Zahnstein entfernen und die weitere Versorgung der Zähne übernehmen.
Dr. Pineda hatte mit seiner mobilen Zahnarztpraxis bereits im Jannuar dieses Jahres ein 14-tägiges dental-camp in Südindien erfolgreich abgeschlossen.
Dieses breitgefächerte Engagement ist nur mit Hilfe Ihrer Spenden möglich. Insbesondere in Tura / Nordost-Indien werden damit Malzeiten für Kinder, die Schuluniformen, der Bau von Dorfschulen und vier indische Lehrerinnen bezahlt. Im Süden Indiens bezahlt der Verein einen angestellten indischen Zahnarzt für die kostenlose Behandlung von Bedürftigen in der vom Verein getragenen Zahnstation im Blinden- und Gehörlosenheim in Chennai. Ebenso trägt der Verein die Kosten für Verbrauchsmaterialien und Medikamente in der Zahnstation.
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Jeder kann mit seiner Spende Helfen. Auch die Patienten leisten einen wichtigen Beitrag: So überlassen sie Dr. Ralf Pineda beispielsweise die ausgedienten Goldfüllungen ihrer Zähne, damit diese eingeschmolzen und das Altgold für den guten Zweck verkauft werden kann.
Der Verein Hilfe für Indien hat bei der Kreissparkasse München (BLZ: 702 501 50) eine Spendenkonto mit der Nummer 28 2 82 eingerichtet. Spendenformulare können auch von der Internetseite des Vereins unter www.hilfe-fuer-indien.de heruntergeladen werden.
Das gespendete Geld kommt zu 100% bei den Bedürftigen an. Alle Kosten (Flüge,Unterkünfte etc.) zahlen die Aktiven selbst.
Nachdem nun auch das Hilfsprojekt in der Dominikanischen Republik gut verlaufen ist, kann “dentamobil” nun entspannt in die Weihnachtsferien gehen.