Ausstattung für eine Zahnarztpraxis gesammelt, in Bo in Sierra Leone eingerichtet

#1 von carlos , 18.06.2017 01:14

Für Manfred Meyer war die Reise nach Sierra Leone mehr als ein Abenteuer. Der Zahnarzt im Ruhestand wollte den Menschen dort helfen. Mit Hilfe vieler Spenden hatte er die Ausstattung für eine Zahnarztpraxis gesammelt, die er in Bo in Sierra Leone auf dem Areal des Gila-Krankenhauses eingerichtet hat.

Bereits im Oktober 2016 waren zwei Container beladen und verschifft worden. Sechs Wochen waren die Container unterwegs, bis sie in der Hauptstadt Freetown ankamen. Von da aus ging es per Lastwagen in die etwa 230 Kilometer entfernte Stadt Bo. Den Kontakt zum Verein „Hilfe direkt – Sierra Leone Oldenburg“ hatte Meyer über seine Wanderfreundin Gisela Bednarek geknüpft, die sich seit Jahrzehnten um die Projekte dort kümmert und den Verein mitbegründet hat.

Anfang Februar flog Meyer hinterher. In Sierra Leone traf er auf Elektromeister Klaus Jakubowski. Das ist jener Mann, der in der Klinik für Elektroinstallationen verantwortlich ist und auch bei der Einrichtung der Praxis zupackte.

„Zuerst hatten wir einige Schwierigkeiten, da wir nur zwei Stunden am Tag Strom hatten“, erzählt Meyer. Nachdem die Generatoren aber richtig zum Laufen gebracht worden waren, stellten die beiden beim Auspacken der Container fest, dass alle Teile die Reise funktionstüchtig überstanden hatten.

Auch in den lokalen Medien wurde über die Eröffnung der Praxis berichtet. „In Bo gibt es kaum zahnärztliche Alternativen und wenn, sind sie in sehr schlechtem Zustand“, erklärt Dr. Manfred Meyer. Der Andrang in der Praxis sei zunächst verhalten gewesen, doch kontinuierlich gestiegen. Sechs bis acht Patienten kamen dann pro Tag in die Praxis und ließen sich behandeln.

Zwei bis drei Tage waren die Patienten teilweise unterwegs, um zu dem Krankenhaus in Bo zu kommen. „Ich habe mehr Zähne gezogen als mir lieb ist“, erzählt der Zahnarzt, der selbst noch etwas dazu lernte. Ein Patient wollte seinen Zahn nicht behandelt, sondern gezogen haben. Er begründete dies mit dem langen Fußmarsch, der hinter ihm lag und dass er nicht wüsste, ob er diesen nochmals auf sich nehmen könnte, wenn die Füllung eines Tages kaputt wäre.

Musa Bainda, der die Geschäfte in dem Krankenhaus führt und auch schon mehrmals in Oldenburg zu Gast war, strahlt jetzt wieder. Ihm erneuerte Meyer mit Unterstützung eines ägyptischen Labors in der Nähe beide Schneidezähne.

„Es gibt noch viel zu tun“, erzählt der Oldenburger Zahnarzt im Ruhestand. Auch ein kleines Labor möchte er noch aufbauen. Eine mobile Einheit ist auch noch ein Traum. „So kann der Zahnarzt zu den Patienten kommen, wenn sie es nicht mehr zur Praxis schaffen.“

Dafür will er 2018 wieder nach Sierra Leone fliegen und seine Arbeit dort fortsetzen. Bis dahin sucht er noch Unterstützung, denn derzeit ist die Praxis geschlossen, weil kein behandelnder Zahnarzt vor Ort ist. „Ein paar Zahnärzte müssten noch dazu kommen, damit eine kontinuierlichere Behandlung möglich ist“, sagt Meyer.

Das Projekt ist langfristig angelegt. „Unser Ziel ist es, jemanden im Land zu fördern, der eines Tages die Praxis führen kann.“ Kontakt über

   www.hilfe-direkt.info

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RE: Ausstattung für eine Zahnarztpraxis gesammelt, in Bo in Sierra Leone eingerichtet

#2 von carlos , 18.06.2017 01:14

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Engagieren sich für Sierra Leone: Gisela Bednarek und Musa Bainda

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