Dentalhygienikerin in der Clinica Misional Nuestra Senora de Guadalupe

#1 von carlos , 22.10.2014 15:58

Bericht unseres Mitglieds Daniela Reiter über ihre Arbeit als Dentalhygienikerin in der „Clinica Misional Nuestra Senora de Guadalupe“. Der BDDH unterstützt den Förderkreis Clinica Santa Maria (fcsm) und damit die Tätigkeit seiner Mitglieder in der Klinik, indem er die Kosten für den Flug nach Ecuador übernimmt.
Nachdem ich elf Stunden im Flugzeug und nochmals drei Stunden im Taxi verbracht hatte, kam ich - mit einem dicken Kloß im Hals - in Guadalupe an.
Die Missionsschwerstern und Pater Georg empfingen mich und meine Kollegin so herzlich, dass wir uns von der ersten Minute an sehr wohl fühlten.

D. Reiter und Ordensschwester auf der Brücke, die den Ort Guadalupe mit der Klinik verbindet

Die Arbeit in der Klinik verlief meist sehr ruhig und wurde von angenehmer Saraguro-Musik begleitet. Viele der von mir behandelten, ecuadorianischen Patienten hatten eine Parodontitis oder Gingivitis, so dass die Arbeit von DHs herzlich willkommen war.
Das Lächeln und die Dankbarkeit zufriedener Patienten war stets eine große Motivation für mich. Einige Einheimische stellten sich sogar ausschließlich zur Zahnreinigung vor, was mich immer sehr freute.
Anfangs war die Arbeitssituation sehr ungewöhnlich (Absaugung-Geräte-Stromausfall), aber nach ein paar Tagen hatte ich mich daran gewöhnt und das Gefühl, trotzdem gute Arbeit abzuliefern.
Das Missionsgelände war, insbesondere landschaftlich gesehen, ein wahres Schmuckstück. So steht es mitten im Regenwald. Die kulinarische Versorgung von den Hermanas (Missionsschwestern) hat mir stets sehr gut gefallen. Faszinierend war es zum Beispiel zu sehen, was sich in der Küche alles aus Bananen zaubern lässt.

Gemeinsames Mittagessen im Schwesternhaus

Trotz der regelmäßigen Arbeit war es immer wieder möglich seine Freizeit mit Ausflügen und Exkursionen zu verbringen. So lud das Tal von Yacuambit zu weiten Sparziergängen ein, an den Wochenenden reiste ich unter anderem nach Vilcabamba und Copalinga.
Insgesamt war die Tätigkeit in der Klinik und das Kennenlernen eines fremden Kulturkreises eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Daniela Reiter

Sollte jemand Lust und Interesse haben als ZMP oder DH für 2 – 3 Wochen in Guadalupe zu arbeiten, sind weitere Informationen unter www.fcsm.org zu finden!

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RE: Dentalhygienikerin in der Clinica Misional Nuestra Senora de Guadalupe

#2 von carlos , 22.10.2014 15:58

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RE: Dentalhygienikerin in der Clinica Misional Nuestra Senora de Guadalupe

#3 von carlos , 22.10.2014 15:59

Zwei Dentalhygienikerinnen in Ecuador

Drei Wochen in Ecuador, zwei Wochen in der „Clinica Misional Nuestra Senora de Guadalupe“.

Von Frankfurt aus gestartet, mussten wir durch eine kurzfristige Streichung unseres Fluges den umständlichen Weg über Sao Paulo – Lima fliegen und kamen dadurch auch prompt einen Tag zu spät in Quito an. Die Familie Proano, bei der wir reserviert hatten, nahm uns das aber nicht übel. Sie zeigte uns noch am selben Tag die interessantesten Plätze der Stadt. Todmüde fielen wir am Abend ins Bett, denn frühmorgens am nächsten Tag sollte es mit einem Inlandflug nach Loja gehen und von da aus weiter mit dem Bus nach Guadalupe. Endlich dort angekommen, zeigten sich die Bewohner schon das erste Mal sehr hilfsbereit und trugen unser schweres Gepäck mit den mitgebrachten Spenden zur Mission.

Sobald man über die Hängebrücke geht, betritt man eine andere Welt. Die Mission ist eine sehr gepflegte und mit viel Liebe erbaute Einrichtung, bei der man darauf bedacht war, es an nichts fehlen zu lassen. Die Residencia (das Ärztewohnhaus), thront mit ihrer herrlichen Aussicht über der Anlage. Dort oben empfingen uns eine Zahnärztin, zwei Studenten und ein Zahntechniker, mit denen wir zwei kurzweilige Wochen verbrachten.

Als größtes Problem des ersten Tages stellte sich heraus, dass nur zwei Behandlungszimmer für drei Ärzte und zwei DH´s zur Verfügung standen. Wegen des großen Patientenandranges war es zweckvoll, dass die Ärzte in beiden Zimmern behandelten und wir für die Prophylaxe ein anderes Zimmer suchen mussten. Zum Glück gab es Amanda (Krankenschwester), die mit Hilfe von ein paar starken Männern schnell einen dritten Behandlungsstuhl heranschaffte und in einem Notzimmer abstellte. Das sollte also unser Behandlungszimmer werden???????? Doch ohne großen Aufwand wurden noch schnell eine Absauganlage, OP-Lampe, Cavitron und eine Instrumentenablage herbeigeschafft. Nur ein Winkelstück für die Politur stand uns leider nicht zur Verfügung.

Die Zahnreinigung sah wie folgt aus:

Entfernung des Zahnsteins mit Cavitron
Entfernung der Konkremente mit Küretten
Putzten der Zähne mit Zahnbürste und Zahnpasta (Proben aus Deutschland – wurden dem Patient geschenkt)
Reinigung der Zwischenräume mit Zahnseide
Fluoridierung mit Elmex Fluid


Natürlich ist eine Zahnreinigung ohne Politur nicht befriedigend, doch wir machten das BESTE daraus, drückten dem Patienten einen Spiegel in die Hand und konnten ihm so am einfachsten die Zahnputztechnik demonstrieren. Viele Patienten leiden, abgesehen von den zahlreichen kariösen Läsionen, unter einer generalisierten chronischen Parodontitis. Trotz der Kosten von 4 Dollar nehmen sehr viele Patienten die Zahnreinigung dankbar an. Leider kommen sie meist nur, weil sie die schwarzen Konkremente, die ihnen schon aus den Zahnfleischtaschen wachsen, stören. Es wird noch viel Aufklärungsarbeit benötigt, um dem Grossteil der Bevölkerung klar zu machen, dass diese Konkremente nicht nur ein optisches Problem sind.


Es spielte sich ein, dass wir vormittags in der Clinica behandelten und am Nachmittag mit den Schwestern in die Dörfer gingen. Diese zu besuchen war nicht immer ein leichtes Unterfangen, dabei waren die Schwestern auch nicht sehr wählerisch. Entweder fuhren wir auf einem Anhänger, der mit Sand gefüllt war mit, ritten auf den Pferden oder gingen einfach zu Fuß über Hängebrücken. Manchmal mussten wir auch über Baumstämme gehen, um das andere Ufer eines Flusses zu erreichen. So gelangten wir in die abgelegensten Orte.

In den Dörfern wurden wir mit großen Augen, aber sehr herzlich empfangen. Meist legten die Kinder schnell die Scheu vor uns ab und begannen in gewohnter Runde zu singen und zu spielen.

Anhand von Plakaten mit kariösen Zähnen und vielen kleinen Bakterien klärten wir die Menschen über die Folgen von fehlender Mundhygiene und falscher Ernährung auf. Danach folgte ein Ratespiel mit Bildern von guten und schlechten Lebensmitteln. Spätestens jetzt legten die letzten Kinder ihre Furcht vor uns ab. Zum Schluss bekam jeder eine Zahnbürste in die Hand gedrückt und nach ein paar Trockenübungen ging es dann mit viel Geschrei an die nächstbeste Wasserstelle, wo dann auch mit Zahnpasta die Zähne anständig geputzt wurden. Selbst bei den Erwachsenden stießen wir auf großes Interesse, und wussten wir mal nicht weiter, so standen uns die Schwestern immer mit Rat und Tat zur Seite. Den Erfolg der Bemühungen bekamen wir sofort durch die große Dankbarkeit zu spüren. Nicht selten baten uns die Bewohner, bald wieder ihr Dorf zu besuchen.

Es war eine sehr interessante und auch für uns lehrreiche Zeit, für die wir uns bei den Missionarinnen aufrichtig bedanken möchten. Wir fühlten uns in der Mission wohl behütet und herzlich aufgenommen und hatten mit dem gesamten Team viele schöne Stunden, die nicht nur mit Arbeit verbracht wurden.

Wäre das nicht auch etwas für Sie? Es wird jede Hilfe gebraucht und dankend angenommen.

Barbara Geisenhof
Dentalhygienikerin und Mitglied im BDDH

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RE: Dentalhygienikerin in der Clinica Misional Nuestra Senora de Guadalupe

#4 von carlos , 22.10.2014 15:59

rophylaxe in Südamerika

Centro medico social „Nuestra senora de Guadalupe „ in Guadalupe /Ecuador

Viele Zahnärzte und Ärzte engagieren sich in ihrer freien Zeit in sozialen Projekten, die über die ganze Welt verstreut sind. Bei den meisten zahnmedizinischen Projekten beschränkt sich die Arbeit meistens auf konservierend-chirurgische Massnahmen. Man „reagiert“ meistens auf die grosse Anzahl der Patienten und ihre Beschwerden. Die Prophylaxe geht dabei meistens unter und findet nur vereinzelt statt. Seit ca. 4 Jahren existiert in Südecuador, in der Gemeinde Guadalupe, die Missionsklinik „Nuestra senora de Guadalupe“. Diese beinhaltet neben einer Allgemeinmedizinischen Abteilung, einen zahnmedizinischen Bereich mit zwei Behandlungsräume mit druckluftbetriebenen Einheiten, einem Röntgenraum, einem Lagerraum und einem zahntechnisches Labor.

Der Förderkreis Clinica Santa Maria e.V., mit Sitz in Bühl, organisiert und unterstützt diesen Teil der Klinik mit Material und Personal. Wir haben es geschafft, das seit ca. 3 Jahren regelmäßig deutsche Zahnärzte vor Ort gewesen sind und damit eine kontinuierliche zahnmedizinische Behandlung der Patienten erfolgen konnte. Seit 2 Jahren existiertebenfalls in der Klinik ein zahntechnisches Labor, in dem wir eine einfache aber effiziente Kunststoffprothetik anbieten können.

Für uns nun die Zeit gekommen, da wir nun das Projekt in den Bereichen Zahnmedizin und Zahntechnik gut aufgestellt haben, den dritten Bereich, die Prophylaxe, aufzubauen. Unser Selbstverständnis basiert darauf, nicht nur zu reagieren, sondern proaktiv voranzuschreiten. Wir wollen nicht nur auf die jeweiligen Beschwerden der Ecuadorianer mit konservierenden und chirugischen Maßnahmen reagieren, sondern proaktiv eine Prophylaxe betreiben und die SelbstVerantwortung und Bedeutung der Zahngesundheit den Menschen näherbringen. Für uns ist es nach wie vor die höchste Herausforderung einen Zahn ein Leben lang gesund zu erhalten.

Mit diesem ergeizigen Ziel starten wir nun ein Präventionsprogramm für Guadalupe und Umgebung.

In der Bevölkerung von Guadalupe ist der Zusammenhang zwischen Mundhygiene, Ernährung, Tabbakkonsum, Karies und Parodontopathien fast nicht bekannt. Die Menschen haben kein Wissen über adäquate Zahnpflege und Mundsäuberung. Wenige besitzen eine Zahnbürste und Zahnpasta und manchmal gibt es nur eine „Familienzahnbürste“. Kenntnisse über den schädlichen Genuss von Zuckerrohr oder sauren Getränken liegen nicht vor. Seit gut einem Jahr werden in der Clinica professionelle Zahnreinigungen neben der eigentlichen Behandlung angeboten. Das Intresse der Menschen ist hoch und viele stellen danach verwundert fest, wie sauber, glatt und weiss doch ihre Zähne sind. Zusammen mit interessierten Dentalhygienikerinnen und Prophylaxeassistentinnen wollen wir versuchen den Menschen ihre Zahngesundheit näherzubringen. Das Prophylaxeprogramm soll unter anderem folgende Punkte beinhalten :

Individualprophylaxe und professionelle Zahnreinigung in der Clinica
Aufklärungsveranstaltungen in Schulen und Kindergärten zum Thema Zahnpflege und gesunde Ernährung
Schulung von Lehrern und Kindergärtner/innen in Mundhygienemaßnahmen, damit sie ihr Wissen an die Kinder weitergeben können.
Regelmäßige halbjährige Kontrolle in Schulen und Kindergärten der näheren Umgebung durchgeführt werden.
Veranstaltung von Elternabenden, wobei die Eltern auf kariesprohylaktische Ernährung, Fluoridierungsmaßnahmen und Zahnputztechniken hingewiesen werden.
Remineralisierungsprogramm






Für die Unterbringung und Verpflegung wird in Guadslupe bestens gesorgt. Nach dem Bau der Klinik wurde ein Jahr später oberhalb die „Residenica“, das Gästehaus der Clinica, gebaut. Es verfügt über mehere Zimmer mit Dusche/WC, Küche, Waschraum, Verranda, Aufenthaltsraum mit TV und Internet. Alle Dentalhygienikerinnen und Prophylaxeassistentinen, die jetzt Interesse bekommen haben können sich gerne unter der Homepage von Padre Georg Nigsch informieren : www.guadalupe-ec.org. Dort gibt es auch weitere Erfahrungsberichte. Fragen und Auskunft gibt der Schatzmeister des Fördervereins Clinica Santa Maria e.V. :

Zahnarzt Marcel Zöllner
Tel : 07141-7964804
Mobil : 0171-8964524
Email : Marcel-Zoellner(at)freenet.de

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RE: Dentalhygienikerin in der Clinica Misional Nuestra Senora de Guadalupe

#5 von carlos , 22.10.2014 16:00

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