Bahn um Bahn für Indien
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Neukirchen. Zähneputzen lernen die meisten Kinder in Europa schon früh: Anders in Indien. Dort kosten Zahnbürsten genauso viel wie in Deutschland. Im vergangenen Jahr reiste die Neukirchener Zahnärztin Dr. Birgit de Taillez mit einem Team in den Himalaya, um dort etwas für die zahnärztliche Versorgung zu tun.
Erschwommen am Freitag ordentlich Kilometer: Larissa Nuhn, Katrin Marx und Katrin Stumpf (von links) vom LTV Neukirchen machten bei der Hilfsaktion mit. Fotos: Rose
Erschwommen am Freitag ordentlich Kilometer: Larissa Nuhn, Katrin Marx und Katrin Stumpf (von links) vom LTV Neukirchen machten bei der Hilfsaktion mit. Fotos: Rose
Im August ist die nächste Reise geplant. Diesmal zusammen mit ihrem Kollegen Mathias Scheithauer, Zahnarzt bei der Bundeswehr in Schwarzenborn. Zusammen mit dem LTV Neukirchen organisierten die Ärzte am Freitag ein 24-Stunden-Schwimmen. Hier galt es, möglichst viele Zahnbürsten für eine Schule im indischen Shakti zu erschwimmen.
Pro 100 zurück gelegter Meter wanderte eine Bürste ins Reisegepäck. Bereits am Nachmittag waren die Bahnen gut frequentiert. „Wir rechnen mit 40 LTV-Kindern und hoffentlich vielen weiteren Freiwilligen“, sagte de Taillez.
Gesponsert werden die Zahnbürsten von der Nikolai-Apotheke und der Zahnarztpraxis de Taillez. Die Distanzen waren den Schwimmern selbst überlassen, ebenso, wie oft sie starteten. Wer zehn Kilometer schaffte, sicherte sich eine Goldmedaille, eine silberne Medaille gab es für acht, eine Bronzene für fünf Kilometer. Eine Juniormedaille war für unter Zehnjährige gedacht.
Vom 7. bis zum 26. August reisen die Zahnärzte nach Indien. Effektiv dort arbeiten werden sie 14 Tage. „Wir brauchen allein eine Woche für die Anreise und um uns an die Höhe zu gewöhnen“, erläuterte de Taillez. Zunächst gehe es bis auf 3500 Meter, nach zwei Tagen dann auf 4500 Meter Höhe. „Wir können dort nicht wie in der Mongolei 350 Kinder am Tag behandeln. Die Arbeit in dieser Höhe ist einfach anstrengender.“
Vorbereitungen laufen
Warum die Neukirchenerin das tut, erklärte sie: „Ich möchte, dass die Menschen in ihrem Land gut leben können.“ Auf das Dental-Health-Project des Vereins „Kinder des Himalaya“ sei sie in einer Fachzeitschrift aufmerksam geworden. „Ich finde die Arbeit der kleinen Organisation lohnenswert, auch, weil das Geld überschaubar fließt.“ Die Vorbereitungen, was alles mitgenommen werden muss, laufen bereits.
Am Beckenrand wurde de Taillez von Mathias Scheithauer, Horst Möller und Stephanie Cebulla unterstützt, die allesamt fleißig Bahnen zählten. „Ziel ist es, dass immer jemand schwimmt. Auch heute Nacht“, erklärten die Organisatoren. Dazu sollte später Flutlicht aufgebaut werden.
Larissa Nuhn, Katrin Stumpf und Katrin Marx vom LTV waren eine der ersten, die sich ins 22 Grad frische Wasser wagten. Nach dem Sport wurden die Athleten am Beckenrand mit Wasser, Tee, Schaumküssen und kalter Gemüsesuppe empfangen.
Auch der Vereinsvorsitzende Klaus Bretthauer, Gründer der Schwimmabteilung, ließ sich das Schwimmen für den guten Zweck auf keinen Fall nehmen.