Humanity in motion – Humanität in Bewegung: So lässt sich die Hilfsaktion wohl am besten umschreiben, von der der Rotarier und Ahauser Zahnarzt Martin ten Winkel jetzt nach einem Besuch in Pala/Kerala (Südindien) berichtete. Im Auftrag seines Rotary Clubs hatte er an die dortige Kisco Klinic (Abb. 1) eine Blut-Bank im Wert von über 50 000 US-Dollar übergeben. Nach Trinkwasserprojekten, Ambulanzwagen, Hörgeräten für alle Mitglieder einer Gehörlosenschule, zwei Dialyse-Einheiten war es jetzt eine Blut-Bank, die einmal mehr die wirklich breit gefächerte Hilfspalette unterstreicht, die Rotary auf den Weg gebracht hat.
Die Mittel für das Blutbank Projekt stammen von fünf regionalen Rotary Clubs (Emmerich-Rees, Gronau-Euregio, Münster Westfalen, Minden-Porta Wesfalica und Stadtlohn-Hamaland). Durch eine rotarische Stiftung werden diese Gelder mehr als verdoppelt, bevor sie ins Projekt fließen.
An einem Freitagnachmittag begann die Reise nach Indien, die bereits am Montagabend in Düsseldorf wieder endete. Ein dreitägiger „Ausflug“ mit vier Flügen und insgesamt sechs offiziellen Meetings – alle mit dem Ziel, unterschiedliche humanitäre Projekte in der Provinz Kerala voran zu bringen. „Sicher kein Spa-Wochenende“, so Martin ten Winkel, „eher ein körperlicher als auch mentaler Belastungstest“.
Ihn erwarteten vor Ort 40 Grad Celsius bei fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit. Für ein derartig umfangreiches Hilfsprojekt benötigen die engagierten Rotarier etwa ein bis eineinhalb Jahre Vorbereitungszeit: Projektgestaltung, die Suche nach Kooperationspartnern und die Erstellung eines Finanzplanes stehen am Anfang. Danach folgt die Phase der Sponsorensuche (andere Rotary Clubs oder auch Firmen aus der hiesigen Region). Ist das Geld letztendlich vorhanden, wird ein Antrag auf Förderung bei der Rotary Foundation gestellt. Wird der genehmigt, werden die bereitgestellten Mittel durch die Foundation mindestens verdoppelt.
„Das Geld für die sonst üblichen Gastgeschenke als Dank für die private Übernachtungsmöglichkeit haben wir – nach dem Vorschlag meiner Frau Christine – in den Kauf von Rucksäcken gesteckt. Schulkindern einer dortigen Primary School haben wir so eine große Freude gemacht. Der Transport von Schulmaterial oder auch von Sportsachen in die Schule wird so erheblich vereinfacht“, so ten Winkel.
„Alle Menschen haben das Recht, in einem Zustand der Ruhe, frei von Gewalt, Verfolgung, Ungleichheit und Leiden zu leben“, so der Rotarier weiter. Derartige internationalen Hilfsaktionen sind für die Rotarier ein wichtiger – wenn auch kleiner – Beitrag zu einer friedlicheren Welt. Ein Anspruch, der erst mal gelebt werden muss.