Reif für die Insel – wer ist das nicht nach einem anstrengenden Jahr? Und wer träumte nicht von einem Eiland in der Karibik? Der Schwenninger Zahnarzt und Implantologe Arne von Sternheim reist im Januar genau dorthin, nämlich in die Dominikanische Republik – allerdings nicht zur Erholung, sondern im karitativen Einsatz für den Weltverband der Implantologen ICOI.
"Das mache ich sehr gerne, denn die Menschen dort sind so unendlich dankbar", berichtet der Mediziner. Bereits 2010 war er für eine Woche in Santo Domingo, der Hauptstadt der Insel, um Bedürftige kostenlos zu behandeln. "Es gibt dort durchaus gut ausgestattete Zahnkliniken, aber die allermeisten Menschen dort können sich keinerlei Zahnbehandlung leisten." Danach war von Sternheim 2010 auch noch in Curitiba im Süden Brasiliens, um mittellose Patienten zu versorgen.
Die Anfrage zur Hilfe kommt von Arun Garg, ehedem Professor für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Universität im Miami, Verfasser von fünf Standardwerken der Implantologie und früher Präsident des ICOI. Die Abkürzung steht für International Congress of Oral Implantologists, einer Vereinigung, der mehr als 20 000 Implantologen aus 72 Ländern angehören. Von Sternheim hat unter anderem bei Garg studiert, "und der Kontakt ist nie abgerissen".
In Santo Domingo wird der Zahnarzt als Supervisor arbeiten, das heißt Operationen überwachen und die Qualitätssicherung sicherstellen. "Der Andrang ist groß, in vier Tagen werden dort hunderte Patienten behandelt." Dabei werden auch Implantate gesetzt. "Die Technik von Garg erlaubt ja eine wesentlich beschleunigte Behandlung", erläutert von Sternheim. Und in Fällen, in denen eine Heilungsphase unumgänglich ist, wird die Behandlung dann beim nächsten Termin in Santo Domingo fortgesetzt. Deshalb sind eine gute Dokumentation und die exakte Ausführung der speziellen Technik besonders wichtig, denn später im Jahr werden andere Ehrenamtliche die Patienten versorgen. "Das ist ein langfristig angelegtes Projekt mit regelmäßigen Terminen vor Ort", verdeutlicht der Mediziner.
Von Sternheim freut sich auf den Einsatz, wenngleich es bedeutet, von morgens bis in die Nacht gewissermaßen im Akkord zu arbeiten: "Man trifft dort viele Menschen, die echte Probleme mit den Zähnen haben, die aber auf keinerlei Hilfe hoffen können, weil sie kein Geld haben." Dort im wahrsten Sinne des Wortes spürbar zu helfen und die große Dankbarkeit der Patienten zu erfahren, das sei eine große Motivation.