„In Kenia gehen die Leute erst zum Zahnarzt, wenn es richtig wehtut.“ Das zumindest weiß Sebastian Kroiss schon über das Land, in dem er sich bald für zwei Monate aufhalten wird. Den Rest will der 25-jährige Zahnarzt aus Abensberg auf sich zukommen lassen. Am 28. Mai geht sein Flug über Zürich nach Nairobi. In dem ostafrikanischen Staat wird der Zahnarzt den Menschen die Schmerzen nehmen, die sich das sonst nicht leisten können.
Im Dezember hat Kroiss das Examen gemeistert. Schon während des Studium an der Uni Regensburg hatte er über einen Einsatz im Ausland nachgedacht. Doch erst jetzt, mit dem Wissen, das er in den vergangenen Jahren angesammelt hat, fühle er sich bereit.
Hilfe zur Selbsthilfe
Der Einsatz in Kenia läuft über den deutschen Verein „Dentists for Africa“. Das sind Zahnärzte, die ihren Urlaub damit verbringen, ehrenamtlich in Afrika Zähne zu ziehen oder Löcher zu füllen. „Schnickschnack“ wie Kronen oder Brücken sind da kein Thema. Hilfe zur Selbsthilfe ist das Motto des Vereins. Und so kümmern sich die Ärzte nicht nur um die Patienten, sondern bilden vor Ort auch sogenannte „Oral Health Worker“ aus. Sie haben zwar nicht das medizinische Wissen – die wichtigsten Dinge aber lernen sie. „Vieles ist Handwerk“, sagt Sebastian.
An drei verschiedenen Standorten wird Kroiss seine Patienten behandeln. Zunächst in einem Vorort Nairobis, danach in Nakuru, einer Stadt nördlich der Hauptstadt. Die dritte Station ist mitten auf dem Land. Kroiss bekommt kein Geld für seinen Einsatz – Flug und Unterkunft muss er selbst zahlen. Damit der Globetrotter, der vor kurzem erst Neuseeland erkundet hat, auch Kenia besser kennenlernt, hat er Safari-Trips am Wochenende eingeplant.