Katastrophenmedizin unterscheidet sich durch eine Reihe von Charakteristika von den üblichen medizinischen Aufgaben des Alltags. Dies ergibt sich aus der ungewöhnlichen Situation einer Katastrophe selbst und aus der dringenden Notwendigkeit schnell zu handeln, um das Überleben und die Gesundheit einer großen Anzahl akut Verletzter oder Erkrankter zu sichern.
Notfallmedizin
Der maximale Einsatz von Ressourcen für den einzelnen Patienten mit dem Ziel einer bestmöglichen Behandlung des einen Patienten. Die Notfallmedizin ist mit allen verfügbaren Mitteln auf die optimale Versorgung einzelner Patienten ausgerichtet, die z. B. nach Unfällen behandelt werden müssen.
Katastrophenmedizin
Nach einer Katastrophe entsteht ein großes Missverhältnis zwischen benötigten und vorhandenen Ressourcen an Personal und Material, weshalb eine notfallmedizinische – also individualmedizinische – Versorgung nicht mehr möglich ist. In einer solchen Situation gilt als oberstes Ziel nun, möglichst viele Patienten mit den vorhandenen Mitteln bestmöglich zu behandeln.
Betroffene von Katastrophen im Zeitraum 1975 – 2004
Todesopfer von Katastrophen im Zeitraum 1975 – 2004
Quelle: Worldmapper.com
Wie kann eine Katastrophe genau aussehen?
Auf internationaler Ebene spielen besonders Naturkatastrophen eine zentrale Rolle. Meist treffen sie Regionen, die über keine entsprechenden Strukturen verfügen um der Situation angemessen begegnen zu können. Dadurch wird ein sofortiger Einsatz internationaler Hilfskräfte notwendig.
Bestimmte festgelegte Abläufe ermöglichen auch unter katastrophalen Bedingungen die bestmögliche Hilfe für den Einzelnen zu bieten:
• eine systematische Behandlungsreihenfolge der Patienten
• die Konzentration auf lebensrettende Sofortmaßnahmen
• die Fähigkeit, kurzfristig mit einfachen Mitteln zu arbeiten
Neben der praktischen Umsetzbarkeit der erlernten Handlungen, gilt es für die Helfer auch, sich im Vorfeld eines Einsatzes mit ethischen Fragen auseinanderzusetzen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine gute Ausbildung für Katastrophenmediziner unabdingbar.