Heinrich Treutner, der Vorsitzende der gemeinnützigen „Lotus Hilfsprogramme e. V.“ betreut seit Jahren soziale Hilfsprojekte auf den Philippinen. Dazu zählen „Wasserbüffel für Ureinwohner“, „Medizinische Hilfen für herz- und krebskranke Kinder“, „Patenschaften für gehörlose Kinder“, „Gründung eines Sprachzentrums für Kinder mit Gaumenfehlbildungen“ oder „Hilfe auf Smokey-Mountain“, der größten Müllkippe Manilas.
Treutner ist zurzeit wieder auf den Philippinen unterwegs. Dieses Mal begleitet ihn Dr. Dieter Kügler, ein Zahnarzt aus München. Kügler ist der Onkel der mehrmaligen Bestseller-Autorin Sabine Kügler, die ihre Kindheit im indonesischen Dschungel von Papua-Neu-Guinea verbracht hatte und mit ihrem Roman „Das Dschungelkind“ mehrere Wochen die Hitliste der Belletristik anführte.
Dieter Kügler ist neben Dr. Karl Ampt, dem mehrjährigen Partner von Treutner, der zweite Zahnarzt, der regelmäßig Dentalmissionen im Projektbereich von „Lotus“ auf der Insel Luzon durchführt. Sein Einsatz sollte dieses Mal zu einer besonderen Herausforderung werden, denn seit Anfang August regnet es dort in Strömen. Sintflutartige Wolkenbrüche und schwere Unwetter, als Taifune bekannt, machten den Trip in die Berge zum unkalkulierbaren Abenteuer und Risiko.
Gleich am ersten Tag führte das Team um Dr. Kügler in die unwegsamen Berge des philippinischen Dschungels. Vor Jahren hatte dort der Ausbruch des Vulkans Pinatubo weltweit für Aufsehen gesorgt, waren dabei doch Tausende Menschen - insbesondere der Urbevölkerung - zu Tode gekommen. Treutner hat den Ureinwohnern, die durch dieses Naturereignis ihrer Heimat beraubt worden waren, vor Jahren durch sein Wasserbüffelprojekt eine neue Lebensgrundlage geschaffen, können diese Familien doch seither ihren Boden wieder bewirtschaften und ihrer unsagbaren Armut entfliehen. Die Ankunft der „German Helper“ hatte sich wie ein Lauffeuer durch den Dschungel verbreitet. Kügler konnte an diesem Tag 68 Patienten chirurgisch versorgen.
Der neue Einsatz am Tag darauf fand auf Smokey Mountain auf der Insel Luzon statt. Hier leben etwa 180 Familien buchstäblich auf dem Müll und verdienen ihren spärlichen Lebensunterhalt mit dem Sammeln und Trennen diverser Abfälle. Für einen Europäer ist ein solches Leben unvorstellbar: Unerträglicher Schmutz, Lärm, Hitze und beißender Gestank prägen nach den Worten Treutners eine Umgebung, die vor allem für die Kinder einen Nährboden für Krankheiten bietet: Durchfall, Typhus, TBC sowie Hautekzeme sind die unausweichliche Folge. Erleichterung und Dankbarkeit waren zu spüren, als Dr. Kügler am Ende des Tages alle geduldig wartenden Patienten - es waren 72 - versorgt hatte.
Tag drei der zahnärztlichen Notversorgung fand in der Little Voices-Schule in Zambales statt, in der 160 Aeta-Kinder der philippinischen Ureinwohner täglich beschult und - das ist das Besondere - mit nährstoffreichen Mahlzeiten verköstigt werden. Die meisten der neu eingeschulten Kinder litten anfangs an extremer Unterernährung. Dank gezielter regelmäßiger ärztlicher Gewichtskontrollen gelangen die Kinder im Laufe der Schulzeit zu ihrem Normalgewicht. Kehren die Kinder jedoch nach den großen Ferien, die sie in den Hütten ihrer in Armut lebenden Eltern verbringen, wieder in die Schule zurück, beginnt der Kampf gegen die Unterernährung von Neuem. Treutner unterstützt dieses Ernährungsprojekt seit Jahren. Auch hier bildeten sich lange Warteschlangen