aniela Frey Perez aus Muri hat seit über zehn Jahren das Hilfsprojekt Bella Risa. Dafür besuchte die Dentalhygienikerin dieses Jahr die Dominikanische Republik und Haiti zusammen mit ihrer Tochter sowie Mutter und bildete vor Ort aus.
Soraya Sägesser 11.12.2024, 16.05 Uhr
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Während andere in der Dominikanischen Republik Ferien machen und am Strand genüsslich einen Cocktail schlürfen, ist die Murianerin Daniela Frey Perez primär aus einem anderen Grund auf der Paradiesinsel. Sie ist Dentalhygienikerin und Schulzahnpflegeinstruktorin. Das hat sie nicht nur zu ihrem Beruf, sondern auch 2011 zur Gründung des Hilfsprojekts Bella Risa gebracht.
Daniela Frey Perez zeigt Kindern in der Karibik, wie man richtig die Zähne putzt.
Daniela Frey Perez zeigt Kindern in der Karibik, wie man richtig die Zähne putzt.
Bild: zvg
Seit über zehn Jahren reist Frey Perez immer wieder in die Dominikanische Republik und nach Haiti. Dort klärt sie nicht nur auf, wie man die Zähne richtig putzt und pflegt, sondern bringt regelmässig auch Hunderte Zahnbürsten mit.
Im letzten Jahr leistete die Murianerin vor allem humanitäre Hilfe. Denn auf der Karibikinsel Hispaniola, wo die Dominikanische Republik und Haiti liegen, ist seit Jahren eine instabile Lage und Gewalt. Stürme und Regenfälle suchten die Karibikländer heim. Mit «Bella Risa» hat sie Abfalltonnen aufgestellt, damit Kinder einen sauberen Schulweg haben. Weiter hat Frey Perez Kleider, Spielzeug, Lebensmittel sowie Hygieneartikel verteilt und hilft beim Wiederaufbau von ärmeren Regionen.
Die Murianerin verteilte Hilfsgüter, darunter auch Kleidung, an die Personen in der Dominikanischen Republik und Haiti.
Die Murianerin verteilte Hilfsgüter, darunter auch Kleidung, an die Personen in der Dominikanischen Republik und Haiti.
Bild: zvg
Auch ihre Tochter half in der Karibik mit
Dieses Jahr besuchte Frey Perez die Karibik mit ihrer Tochter sowie ihrer Mutter. Dabei stand wieder die Mundgesundheit in Fokus. «Die Ausbildung von Zahnpflegeinstruktorinnen stand bei der Reise 2024 im Zentrum», sagt sie. Dafür führte sie Schulungen durch und bildete lokale «Zahnfeen» aus. Diese seien zwischenzeitlich auch ohne Frey Perez in den Klassen unterwegs gewesen, berichtet die Murianerin. Dazu verteilte sie unzählige Mundhygieneartikel.
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Sie blickt stolz auf die Tageseinsätze zurück, wo auch ihre Tochter aktiv mithalf. Für Frey Perez ist es wichtig, dass ihrer Tochter bewusst wird, wie privilegiert wir in der Schweiz sind und wie es sich anfühlt, jemandem zu helfen oder eine Freude zu machen. «Die Kleine kehrte ebenfalls sichtlich stolz in den Kindergarten zurück und erzählte von ihrer Arbeit», sagt sie.
Lokale Zahnfeen zeigen den Kindern den Umgang mit der Zahnbürste.
Lokale Zahnfeen zeigen den Kindern den Umgang mit der Zahnbürste.
Bild: zvg
Wo gehamstert und gedrängelt wurde
Frey Perez fuhr allein mit einem Fahrer zu den Einsatzorten im Land. Ein Jahr zuvor fuhr sie noch mit einigen Polizeibeamten dorthin, dieses Jahr verzichtete sie aus Kostengründen darauf.
In der Region würden vor allem aus Haiti geflüchtete Personen leben. «Dort ist die Verteilung von Hilfsgütern etwas anspruchsvoller und läuft leider nicht immer ganz gesittet ab», sagt sie. Das merkte sie schnell. Die Personen hätten gehamstert, gedrängelt und seien teilweise dreist gewesen. Hilfsorganisationen, die Kleider oder Essen verteilen, gebe es wie Sand am Meer und seien nicht wirklich nachhaltig, sagt Frey Perez und fügt hinzu: «Nur Hilfe zur Selbsthilfe bringt eine Verbesserung.»
Die Kinder erhielten alle eine Zahnbürste.
Die Kinder erhielten alle eine Zahnbürste.
Bild: zvg
Bei Gesprächen vor Ort mit einheimischen Zahnärztinnen ist ihr schnell aufgefallen: Ihr Job Dentalhygienikerin gibt es in der Karibik nicht. Deshalb will sie künftig Aufklärungskampagnen lancieren. Ihr grosses Ziel ist eine Präventionspraxis, wo der ärmeren Bevölkerung erschwingliche Zahnreinigungen angeboten werden können. Dafür braucht sie aber zuerst das nötige Geld.