Hilfe an der richtigen Stelle
Zahnarzt Jürgen Lummer (r.) hilft mit dem Team aus Ärzten und OP-Schwestern in Peru vor allem vielen Kindern und Jugendlichen, die unter einer angeborenen Lippen-Kiefer-Gaumenspalte leiden.
Lüdinghausen/Peru - Was hier selbstverständlich ist, kann woanders auf der Welt ein Himmelsgeschenk sein. Bereits zum siebten Mal ist zurzeit eine Gruppe aus OP- und Krankenschwestern sowie Ärzten in Pisco in Peru, um dort wie schon in den vergangenen Jahren Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten zu operieren. Mit dabei ist auch der Lüdinghauser Zahnarzt Jürgen Lummer, der seine Erlebnisse in einem kurzen Reisebericht den WN zukommen ließ: „Zu unseren Patienten gehören ganze kleine Zwerge, aber auch Jugendliche und zum Teil Erwachsene, bei denen operative Korrekturen und Sprachverbesserungen vorgenommen werden.
Primär kümmern wir uns aber um eine funktionelle Wiederherstellung der Patienten, dass heißt einen Verschluss von offen stehender Lippe oder einer Spalte im Gaumen. Diese Erkrankung ist angeboren und führt neben den funktionellen Problemen auch zu einer Entstellung des Gesichts. Ein Ausschluss aus der Gesellschaft ist häufig die Folge für die Betroffenen.
Die Stadt Pisco liegt etwa drei Autostunden von Lima entfernt. Immer entlang der Panamerika Richtung Süden. Die Stadt hat circa 35 000 Einwohner und ist damit ein Zentrum für die Region. Seit 2003 ist Pisco der Standort für unseren Einsatz und wir ziehen hier immer in ein kleines Ärztehaus ein, das uns einen Operationsraum, Zimmer mit Betten und einen Untersuchungsraum zur Verfügung stellt. Es ist die Clinica San Jorge, die zu dieser Zeit fest in der Hand des örtlichen Rotary Clubs ist, mit dem der Rotary Club Lüdinghausen diese Kampagnen organisiert.
Bis Montag haben wir bereits 53 Patienten operiert, ungefähr 90 haben sich seither vorgestellt. Außer den Patienten, die wir zur Behandlung aufnehmen, kommen einige auch zur Kontrolle vorjähriger Behandlungen oder zur Beratung.“
Trotz der mit Untersuchungen und Operationen stets sehr ausgefüllten Tage, genießen die Schwestern und Ärzte auch ihren Aufenthalt in dem südamerikanischen Land. „Zurzeit haben wir in Peru Frühling, das Wetter ist gut und warm und es macht den Aufenthalt hier angenehm“, freut sich Jürgen Lummer. Und zum schönen Wetter kommt sicherlich auch die Freude über das gute Gefühl Menschen helfen zu können.
http://www.mv-online.de/lokales/kreis_co...gen_Stelle.html