Zahnärzte packen's an: ehrenamtliche Projekte in Deutschland

#1 von carlos , 22.08.2010 10:59

Sie engagieren sich und arbeiten ehrenamtlich. Sie investieren Zeit und Geld. Sie tun was für ihre Kollegen und für ihre Mitbürger. Ihr Beruf hört für sie nicht auf, wenn sie am Freitagnachmittag die Praxistür hinter sich schließen. Überall in Deutschland sind Zahnärzte in ihren Vereinen aktiv, planen Fortbildungen, Veranstaltungen und regionale Aktivitäten. Ein Berufsstand übernimmt Verantwortung in der Gesellschaft. Wir haben uns die Eigengewächse aus der Nähe angesehen.

Selbst gezüchtet und großgezogen: Zahnärzte organisieren sich in Vereinen, um sich fachlich und sozial zu engagieren.


Den Platanen am Ufer des Teichs geht es deswegen so schlecht, weil es den ansässigen Tauben so gut geht. Die werden nämlich unerlaubterweise gefüttert, von den Spaziergängern und Mittagspausierenden, hier, im Botanischen Garten Rombergpark in Dortmund. Mehr Futter, mehr Tauben, mehr Vogelkot. Was wiederum bedeutet: mehr Stickstoff, der ins Erdreich sickert. Die Konzentration im Boden ist mittlerweile so hoch, dass die Wurzeln der umstehenden Platanen zu verfaulen drohen. Höchste Zeit also für eine Wurzelbehandlung der anderen Art. Und wer käme dafür besser in Frage als - genau, die Zahnärzte.


Botanische Parallelen
Der Dortmunder Zahnärzteverein hat die Sanierung einer erkrankten Platane übernommen. "Dieser Baum ist ein Symbol für einen Zahn, der untersucht und behandelt werden muss", sagt der Vorsitzende, Dr. Bernd Roxlau, und erläutert die Parallelen zwischen Botanik und Zahnmedizin. "Wir wollen am Beispiel der Platane die besondere Bedeutung einer ausführlichen Diagnostik herausstellen", so Roxlau, "die Grundlage für jede Therapie." Rund 5000 DM wird die Untersuchung des erkrankten Baums kosten, den kompletten Betrag übernimmt der Zahnärzteverein.

Sieht also ganz so aus, als ob sich längst nicht nur Kleingartenvereine durch Grüne Daumen auszeichneten. Auf jeden Fall scheint es einen fruchtbaren Boden für lokale und regionale zahnärztliche Initiativen in Deutschland zu geben. Was natürlich mit der Motivation der Aktiven zusammenhängt, sich zusammenzutun und gemeinsame Interessen zu verfolgen.

"Wir kamen uns vor, wie die Lemminge." Dr. Robert Carthaus, erster Vorsitzender der Neusser Zahnärzte Gemeinschaft, bringt auf den Punkt, was ihn und seine Kollegen dazu veranlasste, sich im Verein zusammenzufinden: "Wir hatten einen dicken Hals. Da war dieses Gefühl des Unvermögens, sich selbst darstellen zu können." Ihm und seinen Mitstreitern war klar, dass sie sich auf lokaler Ebene organisieren wollen, in einer Form, "die über Stammtisch-Niveau hinausgeht".

Eine wichtige Aufgabe der Zahnärzte Gemeinschaft war und ist seitdem, die niedergelassenen Kollegen zusammenzubringen. "Anonymität macht den Nachbarn zum Konkurrenten", weiß Carthaus. Zu den Zielen gehöre deshalb auch, den Kollegen die Angst vor den anderen Kollegen zu nehmen. "Ich hatte Zahnärzte immer als sehr stark individualisierte Persönlichkeiten wahrgenommen", sagt Carthaus. "Mittlerweile ist es hier im Großen und Ganzen aber so, dass es keinen Konkurrenzgedanken mehr gibt. Die Solidarität untereinander ist super. Wir sind keine Einzelkämpfer mehr."

Die Neusser Zahnärzte helfen einander. Sie gehen gegen die Stadtverwaltung vor, wenn diese für sekretbehaftete Abfälle höhere Entsorgungsgebühren kassieren will. Sie sind dabei, einen hauptamtlichen Notdienst aufzubauen. Sie erstellen gemeinsame Einkaufslisten, um bei großen Dental-Depots Preisnachlässe zu erzielen. "Wie bei einer WG", schmunzelt Carthaus und ergänzt: "Wir quatschen auch ganz persönliche Sachen miteinander."

Dass der Großstadt-Dschungel für Zahnärzte mitunter ein schwieriges Terrain sein kann, berichtet Dr. Bernd Roxlau vom Dortmunder Zahnärzteverein. "Es ist kompliziert mit der Kommunikation untereinander, gerade in solchen Städten wie Dortmund." Anders als auf der grünen Wiese - in kleinen Gemeinden oder in ländlichen Gegenden - muss in einer urbanen Umgebung etwas unternommen werden, wenn so etwas wie Kollegialität entstehen soll. Für viele der Mitglieder im Dortmunder Zahnärzteverein liegt darin die Motivation, sich zu beteiligen.

"Hier sind schon richtige Freundschaften entstanden", weiß auch Dr. Rudi Fahrnbauer, Vorsitzender des "Zahnärzte um Regensburg e.V." zu berichten. Und er hat eine generelle Verbesserung des kollegialen Klimas bemerkt: "Man hört auf, schlecht über den anderen zu reden." Wie wichtig diese gemeinsame Plattform für alle Beteiligten ist, kann Fahrnbauer an einer Sache ganz deutlich sehen: "Wir haben bislang noch keinen Austritt gehabt."


Jeder Zweite im Verein
Sieben Leute - ein Verein. Dieses launige Klischee kommt nicht von ungefähr. Denn die Bundesrepublik ist tatsächlich Spitzenreiter beim organisierten Ehrenamt. Laut Statistik ist hier zu Lande jeder Zweite als Mitglied in einem der annähernd 300 000 Vereine eingeschrieben. Eine Zahl, die sich allerdings nur schätzen lässt, denn ein zentrales Register gibt es nicht: Für die Erfassung der eingetragenen Vereine sind die mehr als 600 deutschen Amtsgerichte zuständig; und die reagieren nur dann, wenn ein e.V. selbst auf sie zukommt. Wenn sich also ein Verein auflöst und das nicht dem Amtsgericht meldet, bleibt er weiterhin registriert.

Von solchen "Karteileichen" ist im Hinblick auf zahnärztliche Vereine allerdings nicht viel zu merken. Im Gegenteil: In den vergangenen Jahren haben dentalmedizinische Initiativen anscheinend eine echte Blütezeit erlebt.

Der Dortmunder Zahnärzteverein ist ein gutes Beispiel hierfür. Vor gerade mal zwei Jahren - im August 1999 - gegründet, hat der Verein heute ganze 198 Mitglieder. Bei insgesamt 320 niedergelassenen Zahnärzten in der Stadt ist das kein schlechter Schnitt. "Und von der Altersstruktur her", so Vorsitzender Roxlau, "geht das wirklich querbeet."

Auch die "Zahnärzte um Regensburg" (ZuR) gehören - was das Vereinsalter anbelangt - zum jungen Gemüse. Im Herbst 1999 starteten Dr. Rudi Fahrnbauer und sieben Kollegen mit ihrer Arbeit - im Wohnzimmer des heutigen Vorsitzenden. Aus dem kleinen Grüppchen sind inzwischen 130 engagierte Mitglieder geworden.


Junge Teams
Ein noch jüngeres, noch zarteres Pflänzchen ist die "Fachgruppe Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde" der Studentenmission in Deutschland. Vor etwas mehr als einem Jahr hat sich die Gruppe in der Universitätsstadt Marburg gegründet. Das junge Team will mit christlichen Themen sowohl Hochschulangehörige und Studenten erreichen als auch Zahnärzte aller Fachrichtungen, Helferinnen und Auszubildende, Zahntechniker und Mitarbeiter in Dentalfirmen.

Neben den Babyboomern gibt es natürlich einige Vereine, die auf eine durchaus traditionsreiche Vergangenheit zurück blicken können. Eines dieser Urgewächse ist der Bergische Zahnärzteverein mit Sitz in Wuppertal (siehe Kasten). Sein Gründungsdatum ist der 31. Januar 1896. "Das war eine Zeit", so Vorsitzender Dr. Hans Roger Kolwes, "in der es nicht selbstverständlich war, seine Behandlungsgeheimnisse an Kollegen weiterzugeben." Ein Zustand, den der "Bergische Verein Deutscher Zahnärzte", wie er bei seiner Gründung hieß, beenden wollte.

Bergischer Zahnärzteverein
Zeitzeugen
Mit seiner 105-jährigen Geschichte ist er ein echter Senior in der Landschaft der regionalen zahnärztlichen Organisationen - der Bergische Zahnärzteverein in Wuppertal. Gegründet 1896 und im März 1912 ins Vereinsregister eingetragen (damals noch beim Königlichen Amtsgericht zu Elberfeld), durchlebte der Verein die gesamten Wirren und Widrigkeiten der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert.

Nach dem Ersten Weltkrieg war die Zahnheilkunde als Spezialfach der Medizin anerkannt worden, endlich war eine Promotion als "Dr. med. dent." möglich. Im Zuge der Inflation gründete der Verein 1924 eine Alters- und Sterbekasse, die im Todesfall den Hinterbliebenen die Bestattungskosten ersetzte. Nach der Machtergreifung der Nazis wurde auch der Zahnärzteverein gleichgeschaltet und gezwungen, seinen Vorstand mit NSDAP-Mitgliedern zu besetzen; im April 1938 schließlich wurde der Verein amtlich gelöscht.

Erst zehn Jahre später, im September 1948, kam es zur Neugründung unter dem neuen, heutigen Namen. Seitdem ist der Bergische Zahnärzteverein Träger der lokalen Fortbildung für die Zahnärztekammer Nordrhein, mit Exkursionen und Tagungen, Vorträgen und Symposien. Zum 100. Geburtstag gratulierte der damalige NRW-Ministerpräsident Johannes Rau persönlich. Und noch im vergangenen Jahrhundert, nämlich 1999, hat für die Wuppertaler bereits das vernetzte Zeitalter begonnen - unter "www.bzaev.de" .

Gruppenbild mit zwei Damen: Der Bergische Zahnärzteverein im Jahr 1921.


Gegen Missstände
Auch die Zahnärztliche Gesellschaft in Hagen (ZGH) gründete sich, um einem Missstand entgegenzuwirken. Sie hatte sich im Entstehungsjahr 1966 vorgenommen, die "Spannungen zwischen den studierten und nicht-studierten Kolleginnen und Kollegen" abzubauen. Mittlerweile haben sich die Aufgaben der ZGH natürlich gewandelt; im Zentrum steht nunmehr die dezentrale Fortbildung.

"Almanya'daki Türk Doshekimleri Dernegi", das ist der "Verein der türkischen Zahnärzte" in Schwelm. Seine Aufgaben und Ziele liegen, wie der Name schon vermuten lässt, auf dem Gebiet der interkulturellen Vermittlung. "Wir möchten die Solidarität zwischen deutschen und türkischen Kollegen fördern", erklärt Vorsitzender Dr. Saduman Köklü. Und das soll auf unterschiedliche Weise geschehen. Durch Starthilfen für türkische Zahnärzte in Deutschland. Durch Infos für Kollegen, die aus der Türkei nach Deutschland kommen. Durch eine eigene wissenschaftliche Zeitschrift und selbst organisierte Symposien. Köklü: "Wir sind in vielen Bereichen aktiv."

Als ein "Diskussions- und Fortbildungsforum einer modernen, innovativen und qualitätsbewussten Zahnheilkunde", versteht sich das "Zahnärzte-Forum im Landkreis Fürstenfeldbruck" (ZaeF). Zum Angebot des ZaeF gehören auch Veranstaltungen, bei denen mit anderen medizinischen Fachrichtungen kooperiert wird.

Wer die Satzungen der unterschiedlichen lokalen Zahnarztvereine studiert, wird immer wieder auf einen speziellen Punkt stoßen, auf ein sich ständig wiederholendes programmatisches Ziel - Fortbildung. Die berufliche Weiterbildung wird von den lokal und regional organisierten Medizinern als eine Hauptaufgabe gesehen. Oft werden hochkarätige Referenten zu den Vorträgen und Symposien eingeladen.

Der Name seiner Initiative gab, das weiß Ehrenpräsident Dr. Winfried Klaas, schon des öfteren "Anlass zu humorvollen Deutungen". Denn die Abkürzung des "Zahnärztlichen Arbeitskreises für Praxisführung und Fortbildung" lautet Z.A.P.F. Vor fast 30 Jahren wurde der Verein in Herrenberg bei Stuttgart gegründet und widmet sich seitdem der breit angelegten Fortbildung der Kollegenschaft. Thematisch sind die monatlichen Arbeitssitzungen der Z.A.P.F. viergeteilt: von der fachlich-wissenschaftlichen Fortbildung über die Abhandlung interdisziplinärer Fragestellungen und standespolitischer Informationen hin zu Problemen der Praxisführung, der Kommunikation und des Managements.


Freude am Beruf
Auch die Zahnärztliche Gesellschaft in Hagen sieht ihre Hauptaufgabe in der dezentralen Fortbildung - "ohne jedoch die Geselligkeit zu vernachlässigen", wie dort betont wird. Mit sieben Veranstaltungen pro Jahr und der traditionellen Wissenschaftlichen Herbsttagung sprechen die Hagener mehr als 800 niedergelassene Zahnärzte aus Hagen und Umgebung an.

Außentermin zur Wurzelbehandlung: Der Dortmunder Zahnärzteverein hat eine Baum-Patenschaft übernommen.


Der "Kollegiale zahnmedizinische Fortbildung Karlsruhe e.V.", kurz "Fächer" genannt, versteht sich selbst als "ein kommunikatives Forum, das auf der Basis einer kollegialen Partnerschaft auch die Belange der zahnmedizinischen Assistentinnen und der Zahntechniker berücksichtigt". Gemeinsame Fortbildungen sollen nicht nur das berufliche Weiterkommen fördern, sondern auch für die Probleme der anderen Berufsgruppen sensibilisieren - und die Freude am Beruf erhalten.

Sich im eigenen Verein zu organisieren, bedeutet für Zahnärzte auch, aktiv gegen althergebrachte Klischees vorgehen zu können. Und die sind ja hinlänglich bekannt: Zahnärzte sind Abzocker, Zahnärzte sind Verbrecher, Zahnärzte sind so ziemlich das Schlimmste, was einem passieren kann. Auch wenn die negativen Stereotype heutzutage nicht mehr ganz so schlimm durch die Köpfe der Bevölkerung spuken wie früher, ist das Image der Dentalmedizin sicherlich verbesserungswürdig.

"Wir wollen unseren Mitbürgern klar machen, dass wir nicht ,die bösen Zahnärzte' sind", sagt deshalb auch ZuR-Vorsitzender Dr. Rudi Fahrnbauer. Wenn er und seine Kollegen Aktionen planen und auf die Straße gehen, dann nicht nur, um zu informieren, sondern auch, um Nähe zu demonstrieren und Verbundenheit zu zeigen - mit der Stadt und ihren Menschen. Sie bauen ihre Stände in der Regensburger Altstadt auf oder im Donau-Einkaufszentrum. Eben dort, wo sie mit Sicherheit ein großes Publikum, viel Laufkundschaft finden. Schließlich sei es erklärtes Ziel des Vereins, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und zusammen mit anderen Institutionen den Mundgesundheitszustand der Bevölkerung und ihren Wissensstand bezüglich Zahnprophylaxe zu heben.

Genau das Gleiche hatten auch jene Düsseldorfer Zahnärzte im Sinn, die zu Karneval beim Rosenmontagszug mitmachten. Statt der berühmt-berüchtigten Kamelle verteilten sie allerdings Zahnbürsten unter den Jecken. Nicht närrisch, aber äußerst engagiert, traten die Freien Zahnärzte Koblenz an die Öffentlichkeit. Rund die Hälfte aller niedergelassenen Zahnärzte waren samt Praxisteam ehrenamtlich dabei, als es bei einer einwöchigen Gesundheitsaktion in einem Einkaufszentrum ums Thema Prophylaxe ging. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, kann Info-Veranstaltungen besuchen, welche die Koblenzer Zahnärzte gemeinsam mit der Volkshochschule anbieten.


Engagement vor Ort
"Wir möchten uns engagieren, hier vor Ort, in unserer Stadt", sagt Dr. Bernd Roxlau vom Dortmunder Zahnärzteverein. Die Sanierung der erkrankten Platane im Botanischen Garten ist ein Beispiel dafür. Demnächst soll eine Altgoldsammlung starten, die einer örtlichen sozialen Einrichtung zu Gute kommen wird.

Zahnarzt-Vereine im WWW
Online anpacken
Hier eine Auswahl von Internet-Adressen der im Text erwähnten zahnärztlichen Vereine und Initiativen.
Bergischer Zahnärzteverein
www.bzaev.de
Zahnärzteforum im Ldkr. Fürstenfeldbruck
www.zaef-ffb.de
Neusser Zahnärzte Gemeinschaft
www.nzg-neuss.de
Z.A.P.F. e.V.
www.zapf.org
Zahnärzte um Regensburg
www.z-u-r.de


Auch die Regensburger Zahnärzte betätigen sich karitativ. Sie unterstützen das Kinderheim "Svetly Dom" ("Helles Haus") in Odessa. Vom Salesianer Pater Alexander Tshumakov gegründet, will die Einrichtung den Straßenkindern von Odessa medizinische Versorgung, ein warmes Essen und ein Dach über dem Kopf bieten.

Das gemeinnützige, sozial verantwortliche Denken und Handeln ist bei einigen zahnärztlichen Initiativen nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern Programm. "An jedem Zahn hängt auch immer ein Mensch", wie es Dr, Jörg Maubach, Zahnarzt aus Krefeld, beschreibt, "und mir macht das Spaß, mit Menschen zusammen zu sein." Gemeinsam mit seinen Kollegen in der Marburger Fachgruppe Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde setzt Maubach sich für eine christliche Ethik in der Praxis ein, für gemeinsame Werte, die sowohl für den Zahnarzt und sein Team als auch für den Patienten und den Nachbarn gelten sollen.


Beruf als Herausforderung
Auch Prof. Dr. Dr. Hans-Robert Metelmann, Rektor der Universität Greifswald, ist klar, dass eine wertneutrale und rein naturwissenschaftlich orientierte Zahnmedizin eine Illusion ist. Die Medizin kann sich Antworten auf ihre Fragen auf der höchsten Ebene nicht selbst beantworten. Es sind immer weltanschauliche, religiöse Gewissheiten, denen Ärzte folgen. Eine Position, welche die Mitglieder der Marburger Fachgruppe Zahn-, Mund-, und Kieferheilkunde aufgreifen und aktiv vertreten. "Wir erleben es als Herausforderung, in unserem beruflichen Spannungsfeld als Christen zu bestehen." Bei ihrer ersten Tagung im vergangenen Frühjahr beschäftigte sich die junge Initiative daher auch mit "Christlicher Ethik in der Zahnmedizin".

"Denke global, handle lokal" - das Motto der "Agenda 21" trifft auch auf Zahnarzt-Initiativen zu. Einen Beweis dafür liefern die Internet-Auftritte, mit denen viele Vereine im World Wide Web präsent sind (siehe Kasten). Von Terminankündigungen und Tipps für Zahnärzte und Patienten bis zu Hintergrundinfos über Selbstverständnis und Ziele der Initiativen ist hier einiges zu finden. Und das nicht nur im virtuellen Raum, sondern auch in der realen, direkten Nachbarschaft.

Im Botanischen Garten Rombergpark ist inzwischen die Baumsanierung fortgeschritten. Nach den Bodenproben werden Wurzeln, Stamm und Astwerk untersucht. Anschließend geht's an die Therapie. Vielleicht ist eine Wurzelsanierung nötig. Oder das erkrankte Astwerk wird entfernt. Möglicherweise muss der Stamm mit Stahlrohren abgestützt werden. Manchmal behandeln Dortmunds Zahnärzte eben nicht in ihrer Praxis. Sondern in der freien Natur.

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