1
, Angela Münch
2011/2012
, La Habana
(Gyn, Innere, Pädiatrie)
Kuba, ein Land im Umbruch, ein Land mit vielen Extremen
und einer ungeheuren Dynamik
–
man
lernt es lieben oder man kommt nie wieder.
„Wir sind ein Experiment, unter einer Glasglocke, das es
sonst nirgends auf der Welt gibt, wir sind die einzigen“, beschreibt ein Kubaner sein Land.
Tropische
Langsamkeit und
flammendes
Temp
e
rament, eher schlechtes Essen, humorvolle herzliche
Menschen, di
rekte Ehrlichkeit, sozialistische Parolen und kapitalistisches Handeln, lärmende Straßen,
Armut und Sozialstaat,
herrliche Natur,
natürlich Musik und Tanz, eine Gelassenheit und
Emotionalität, die uns fremd sind
–
es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Das
Studium
–
weit ab vom
goldenen Käfig Europa
–
ist das Gegenteil
des unsrigen
: „Bücher sind kalt, Patienten sind warm
“
,
feuerte ein Profe uns an. Die Studenten sind
den ganzen Tag im Krankenhaus
und haben ihre festen
Aufgaben im Klinikalltag. Wer die Praxis
sucht ist hier richtig, eine
äußerst
sinnvolle Ergänzung zu
unserem Studium. Der Lerneffekt ist gewaltig. Gewaltig
sind auch
die
Kraft und vielleicht auch der
Mut den man braucht, so dass ich schon fast raten würde vorher etwas Urlaub zu machen. Die
Traum
strände si
nd im Klinikalltag dann doch
sehr weit weg
, das Stoffpensum ist riesig. Ein Abenteuer
jagt das nächste
–
alles dort ist anders als be
i uns, das lässt sich kaum
in Worte fassen. Die Zeit tickt
anders. Man wartet oft ewig, was bei uns ewig ist, ist
dort ein Augenschlag. Besonders wenn es um
irgendwelche Dokumente und Papiere oder Transport geht
-
eine Geduldsübung die ihres Gleichen
kaum findet
. Doch mit unserem Geldbeutel, findet sich immer ein Weg, am Ende klappt immer alles
–
manchmal muss man si
ch das
aber
wie ein
Mantra
vor sich hinmurmeln...
Das Spanisch ist „cubanol“,
wie sie liebevoll sagen, die Hälfte der Buchstaben verschluckend
erzählen sie rasant
-
und
dann
(aus)
lachend
,
wenn sie die Fragezeichen im Gesicht des Gegenübers
entdecken.
Trotzde
m hat man
den Dreh bald raus und begrüßt sich mit „Que bola?!?“. Menschlich, politisch, fachlich
–
in jedem Fall
war es für m
ich eine einzigartige
intensive
Erfahrung.
Großen Dank an die Hans
-
Böckler
-
Stiftung, die
mir diese wertvolle Zeit durch finanzielle
Unterstützung ermöglicht hat, ich fühle mich zu tiefst
dankbar.
D
er tierische Aufwand und die blanken Nerven im Vorfeld
–
es hat sich gelohnt.
Ich kann
alle nur kräftigst bestärken ähnliches zu tun.
Universidad de Cienicas Médicas de
La Habana
,
Centro de Convenciones y Servicios Académicos
Autofinanciados (CCSA)
–
La Habana / Cojimar,
Dirección de Relaciones I
nternacionales
Verantwortlicher für
alle
Auslandsstudenten
aller Fakultäten
–
an ihn die Bewerbung richten!
(es gibt
mehrere medizinisch
e Fakultäten in H
a
vanna)
,
der wichtigste Mann und eigentlich auch der einzige,
der sich wirklich kümmert:
Prof.
Garbey
Savigne
, Bü
ro im Manuel Faja
r
do Krankenhaus in Habana
Vedado,
egarbey@infomed.sld.cu
und
unimedestudios@infomed.sld.cu
, Telnr. Büro
(0537)
Cu
-
Hav
-
832
6559
Einzureichende Unterlagen:
Alles via Email hinschicken und selbst alles in 3
-
facher Kopie nochmal mitbringen! Dort findet man
erst mal
nur sehr schwer etwas zum Kopieren und wenn oft sehr teuer!!! Also, alles besser in Dt
kopieren für mehrere Hände
, wichtig
!!!
Alles auf Spanisch natürlich, evtl. übersetzen lassen:
Motivationsschreiben
Lebenslauf
Letter of Transcription (aktueller Studie
nstand u absolvierte Fächer mit Noten, schreibt das ZiBMed)
2 Letter
of
Recomandation (von einem Prof und vom ZiBMed)
Alle bisherigen Zeugnisse, auch praktische wie OSCE
Sprachnachweis (hatte nur einen 4 wöchigen
Anfängerkurs
am Spanischinstitut besucht, r
eichte aus!)
Ärztliches A
t
test, dass man
gesund ist,
nachweisen, dass man
keine
ansteckenden
Krankheiten hat
bzw./
und
Impftiter bestimmen
(Röteln, Hep
A
B
C
, Tuberkulintest, HIV
-
Test)
. Macht evtl. auch der
Betriebsarzt!
Impfstatus ak
tualisieren
(Man braucht
keine speziellen Impfungen, evtl. Tollwut)
Kopie v
Geburtsurkunde
2
Kopien von Reisepass und aktueller Studienbescheinigung
6 Passfotos
Nachweis einer
Auslandsk
rankenversicherung
Sonstige email Adressen und Ansprech
partner
:
Prof. Julio Cé
sar
Castellanos
coordacademica@infomed.sld.cu
und
jcesarc@infomed.sld.cu
Telnr. Cu
-
Hav
-
7667184
, seine Sekretärin Elinor (Secretaria Docente):
ielinor@infomed.sld.cu
Telnr. Cu
-
Hav
-
7666123
Dr.Esperanzita
ist Vizedekanin am Calixto
Garcí
a Krankenhaus
(größte Fakultät und größtes
Krankenhaus in Havanna)
und ist
(auch)
verantwortlich für die
Auslandss
tudenten direkt an
ihrer
Fakultät, hat ihr Büro im Studentenhaus auf dem Krankenhausgelände.
Chef für St
udis in der Pädiatrie
(Hospital Pediátrico Universitario Centro Habana)
ist Dr. Luis Solar,
solar@infomed.sld.cu
.
Chef für Studis
in der Gyn
(Hospital Ginecobstétrico „América Arias“)
ist Dr.
Luis
Salas,
lsalas@infomed.sld.cu
.
Achtung: der Gebrauch des Internets ist
vergleichbar mit dem Stand der 90er Jahre bei uns
–
deswegen geht alles
viel viel langsamer! Wenn man keine zuverlässigen Aussagen vorher bekommt:
einfach hinfahren! Wer bezahlen kann, kann auch dort studieren
, kein Problem
!
Uni fängt am ersten
Montag im September an, Ende (etwa 20.) Juli bis einschl. August läuft nirgendwo et
was, da sind
Sommerferien
–
in dieser Zeit ist kein Mensch da,
es herrscht eine bollen Hitze
-
keine Chance
irgendwas zu regeln!!! Außerdem gibt es Oster
-
und Weihnachtsferien.
Die Kinderklinik ist hinsichtlich Unterricht, Arbeitszeiten, Klausuren, Bedsit
eteaching am besten
organisiert. Danach kommt die Innere im Manuel Fajardo, Schlußlicht ist die Gyn im America Arias,
da ist es bisweilen sehr chaotisch
–
dafür gibt es da mehr Freiheit für Eigeninitiative. Überall wird auf
eigene Wünsche und Vorlieben ein
gegangen, man darf sehr viel machen, man muß es sich nur
organisieren und nachfragen.
Visum
Wenn alles gut läuft, schickt Prof.
Garbey schon die Genehmigung für ein
Studentenvisum, das man dann an der kubanischen Botschaft in Bonn oder
Berlin beantragen
bzw. abholen
kann. Wenn nicht muss man mit einer
Touristenkarte einreisen, die gibt es auch in der Botschaft
–
aber auch, was
viel leichter ist, am Frankfurter Flughafen. Aktuelle Infos auf der
Botschaftsseite, im Reisebüro oder bei Prof.
Garbey. Die Touri
stenkarte muss
man dann in Havanna gegen ein Studentenvisum eintauschen
–
sonst darf
man eigentlich keine öffentlichen Gebäude betreten. Dieses Procedere ist
ziemlich nervig und unterumständen langwierig
–
also besser
versuchen das
Studentenvisum vorher zu
bekommen!
Studiengebühren
180 CUC (ca. 135 Euro) pro Studienwoche in Barzahlung
.
Tage ohne
Un
terricht wie Ferien,
Unterrichtsausfall
–
müssen nicht bezahlt werden!
Es
gibt dauernd neue Regeln dazu. Garbey und Cesar wissen Bescheid. Auf jeden
Fall sehr genau gucken und alles
selbst
nachprüfen
–
sehr wichtig.
Bürokratie
Viel Geduld ist gefragt. Am Ende klappt komischerweise immer alles.
Vor Ort
sind die Casa
-
Eltern
sehr hilfsbereit und gehen auch gerne bei Amt
-
und
Univerwaltungsgängen mit. Gut ist
,
alle Namen
mit Telefonnr.
, Infos,
Uhrzeiten
etc.
aufzuschreiben
–
es wechseln öfters Verantwortliche, Büros
und Gebäude. Gerade ist ALLES was die Einschreibung und Paßfor
malitäten
angeht in Cojimar
–
eine kleine Stadt im Osten Havannas, etwa 20 km weit
3
weg. Es fahren Busse und Maquinas hin (man muss durch den Tunnel
Richtung Playa del este)
–
wie immer viel fragen
, zur Not ein Taxi nehmen.
Insgesamt: Kleine Wunder bewirkt
manchmal ein „regalito“
:
Schokolade,
irgendwas aus Dt
–
das reicht meist
,
in harten Fällen
vielleicht mit einem
kleinen Scheinchen (10 CUC) drin...
Studieren
Klinische
Fächer sind alle möglich.
„Normales“ Studieren und PJ
–
das ist das
gleiche Programm,
bei PJ ́ler wird mehr vorausgesetzt und sie können v.a. in
den „guardias“ (Bereitschaftsdienst
in der Poliklinik oder Neuaufnahmen auf
Station
) eigenständiger arbeiten.
Im gesamten klinischen Abschnitt
, also ab
dem 3.Studienjahr
-
sind 15 bi
s 20 Studenten i
n einer „Brigada
“ eingeteilt und
rotieren in einer Klinik (Gyn, Kinder...) über alle Stationen. Man bekommt auf
jeder Station 2 Patienten zugeteilt, die man jeden Morgen zu untersuchen
hat, man schreibt einen Bericht darüber und trägt ihn in der Visite vor.
Mittags folgt der Unterricht, idR von Ärzten der jeweiligen Station. Die
mündliche Beteiligung wird streng beobachtet und eingefordert
, was richtig
anstrengend ist
(in Visite und Klasse), einmal wöchentlich gibt es ein
„Seminario“ (mündliche Abfrage) und e
ine schriftliche Klausur mit etwa 3
Fragen.
Einmal wöchentlich ist man in „guardias“ eingeteilt.
Das Programm
ist ganz schön anspruchsvoll: Montag bis Samstag, 8 bis 16 Uhr.
Als Ausländer
hat man auch hier meist einen Sonderstatus und kann mit einer guten
Entschuldigung auch mal ein
„
längeres
“
Wochenende nehmen, wird für
gewöhnlich freundlich aufgenommen.
Es lohnt sich ein Heft anzulegen für
alle Abkürzungen, die einem begegnen und einigen Modelltexten, die man
jeden Morgen für seine Patienten verfassen mus
s.
Die Basisversorgung ist
allgemein gut und für jeden zugänglich, doch
gibt
es
natürlich weder die
diagnostischen noch die therapeutischen Möglichkeiten wie bei uns
–
oft
eine harte Erfahrung, die statistische niedrigere Lebenserwartung wird
konkre
t.
Man
kann und darf sehr viel! Man kann in alle Abteilungen
schnuppern, aber auch Geburten alleine machen (d.h. das Kind entwickeln u
auffangen) oder bei OPs dabei sein und nähen, in der Poliklinik die Patienten
versorgen, diverse Sprechstunden begleiten usw.
-
Eigeninitiative ist gefragt
und natürlich muss man sich auch oft erst mal beweisen...
Unterkunft
Studentenwohnheim auf Wunsch möglich (22 CUC pro Nacht, ca.17 Euro)
.
Empfehlenswerter sind die Casa praticulares,
von Familien vermietete
Zimmer als günstige und „volksnahe“
Touristenunterkünfte, die für
Studenten
um die 15
-
25
CUC kosten
(oft incl. Essen und Waschmaschine)
und durch blaue Anker an den Häusern gekennzeichnet sind. Preis wird an
der Tür ausgehandelt, einfach durch die Stadt l
aufen und verschiedene
angucken. Uninahe Stadtteile: Vedado, Nuevo Vedado, Centro Habana,
evt
Plaza.
Man findet schnell was.
Vorher reservieren ist meistens nicht möglich
–
keine Panik, regelt sich ganz leicht vor Ort. Vielleicht 3 Tage ein Hotel zum
Ankom
men buchen, länger ist nicht notwendig!!!
Als erste Adresse kann ich empfehlen: Wilson und Familie, Calle 27
, no. 858,
entre 2 y 4 in Vedado
, Telnr. 8316055, Handy 052838353
. Man hat ein
eigenes seperates Zimmer mit Kochnische und Bad. Nah an Calixto G
arcía
und Manuel Fajardo Krankenhaus gelegen, ruhiges Viertel mit Kino und
Märkten in der Nähe.
Die günstigste Möglichkeit ist bei Freunden zu wohnen. Das ist kein
Problem!!! Man bekommt darüber kaum Infos, weil tlw. auch die Leute in der
4
Univerwaltung di
e Studis lieber in „ihren“ empfohlenen Unterkünften
unterbringen
–
sie bekommen für die Vermittlung idR Geld! Also: Falls man in
Dt einen Kubaner kennt, der Eltern oder Freunde in Havanna hat, bei denen
man wohnen kann: Es geht. Aber es dauert. Du musst ei
nen kurzen Brief
aufsetzen, woher Du die Person kennst und was euch verbindet mit Datum
ab und bis wann Du dort wohnen willst. Wichtig ist das drin steht, dass Du
KEIN Geld an diese Leute zahlst, sondern
zur FREUNDSCHAFT
dort bist
(das
heißt auch so was wi
e Antrag auf Wohnen zur Freundschaft)
. Dann muss der
Brief, eine Kopie Deiner Ausweise,
die Eigentümerurkunde über das Haus der
Leute, deren Kopie vom Ausweis und ca. 50 CUC
–
zum
Notar, der das
abstempeln
muss. Das Schreiben von ihm muss dann mit allen we
iteren
Dingen zur Uni oder nach Cojimar, die sich dann mi
t dem Immigrations
-
Ministerium in Verbindung setzen
. Das alles kann ein paar Wochen dauern
–
kann sein, dass es schneller geht, wenn man das direkt von Anfang an so
ankündigt. Bei mir hat es 6 Wochen
gedauert...
In den ersten Wochen schon muss man eine dauerhafte Wohnadresse
angeben
–
das ist sehr nervig, weil einem das Umziehen enorm schwer
gemacht wird.
Die Widerstände sind für uns völlig unerklärlich riesen groß.
Man muss also am Anfang da viel Kraf
t reinstecken, etwas Gutes zu finden. Es
schimpfen alle
–
Prof, Verwaltungstanten, Dekane...
-
wenn man seine
Adresse ändern möchte.
Sie haben Angst und wollen immer alles unter
Kontrolle haben. Manche machen sich auch Sorgen. Jedenfalls
schüchtert
das
ein u
nd von Seiten der Ministerien bekommt man zu sp
üren, dass man
in
einem sehr autoritären Staat
lebt
–
nicht schön. Trotzdem
: Letztlich passiert
dann
doch nichts!!! Also Augen z
u und durch, Eigenaktionen
starten, seinen
Dickkopf durchsetzen
–
es lebt sich da
nach wieder besser...
Materialien für Uni
das
wichtigste:
Stethoskop
!!!
und
Blutdruckmanschette!!!
,
Händedesinfektionsmittel
!!!
,
für Uniform ein
blauer Rock
knielang oder
etwas kürzer
u/o blaue lange
Hose und kurzen weißen Kittel (Kasak)
mit
kurzen Ärmeln
(beides möglichst leichter Stoff, es ist das ganze Jahr sehr
warm!)
. Ansonsten je nach Disziplin und Vorliebe:
Handschuhe,
Reflexhammer, Pupillenleuchte,
Otoskop
–
alle Untersuchungswerkzeuge
selbst mitbringen
! In den Kliniken dort gibt es kaum etwas.
Alle haben ihre
Privat
geräte
dabei!
Laptop mit Spanisch
-
Deutsch Lexikon und diversen
ebooks sind sinnvoll
und äußerst hilfreich
–
es gibt kaum Internet!
Für ́s Gepäck
Reiseführer von Stefan Lose und Stadtplan (beides auf ebay), für Frauen:
Tampons und Kos
metika, kleine Gastgeschenke (wie weiße Schokolade,
Kerzen, Memorysticks, Taschenlampe, Schwarzbrot...), Taschentücher,
Mückenspray, Sonnenschutz (auch Brille und Kopfbedeckung)
, Regenjacke
.
Grundsätzlich gibt es alles!!!
Also keine Panik.
Nur nicht immer so
fort und
nicht immer zu einem günstigen Preis (6
Tampons für 4,50Euro
oder
Taschentücher vielleicht im
Hotelshop
-
z.B.).
Aktivitäten
Geniale Tauchbasen! Vorher Tauchschein machen lohnt sich. Salsa! Diverse
Konzerte.
Kinos und Museen sind super günstig, f
ür Studenten quasi
umsonst.
Es gibt viele Kursangebote wie Yoga, Fotografie, Schreiben
–
man
muss sich durchfragen wo, wie etc...
Fahrkosten in Land und Stadt sind
günstiger wie bei uns, wenn man das
System und das Verhandeln raus hat,
aber Hotel
-
und Leben
shaltungskosten sind meistens mit unseren Preisen
vergleichbar. Siehe Reiseführer.
In Havanna kann man in den Hotels günstige
5
(kurze wie lange)
Rundreisen buchen.
Fahrradmitnahme im Flugzeug ist recht
unproblematisch
–
für längeren Aufenthalt zu empfehlen.
Moped ausleihen
kostet etwa 20 CUC pro Tag, Auto 60 CUC
–
der Verkehr ist sehr stress
frei
,
weil es kaum Autos gibt!
Traums
trand: von Havanna eine halbe Stunde weit
weg, mit Touritransport zu erreichen für 5 CUC. Alles rund um Mobilität
:
alle
Kubaner löche
rn, die einem begegnen, jeder hat andere Infos und
andere
Kontakte,
die
sich meist sehr lohnen
!
Flughafen
In Havanna so groß wie evt
l
. der Fran
k
furt Hahn Flughafen, also sehr klein
und überschaubar. Taxi in die Stadt ca. 25 CUC
, eine sichere Sache
.
Geldta
uschen am Flughafen ist etwas teurer als in der Stadt. Ausreisegebühr:
25 CUC. Flüge nach Varadero sind oft günstiger als nach Havanna, von dort
kann man z.B. mit dem Bus nach Havanna kommen.
Geld
Mit Visakarte kommt man super klar, fast überall gibt es
Geldautomaten.
Postbank und Dkb funktionierten problemlos. Euros bar tauschen ist
günstiger.
Eine kleine Euro
-
Notreserve ist sicher empfehlenswert.
Reiseschecks sind nicht eintauschbar wegen Wirtschaftsboykott.
Dort gibt es
2 Währungen, Moneda National
MN
und CUC
–
siehe Reiseführer.
Man
braucht erst mal CUCs. Es lohnt sich, sich im Laufe der Zeit mit MN
auseinanderzusetzen, man bekommt vieles sehr sehr viel günstiger.
1 CUC
sind 25 MN. 1,35 CUC sind 1 Euro. CUC hat den US
-
Dollar abgelöst.
In der
Praxis ist das sehr verwirrend, es braucht eine Weile mit den Währungen
jonglieren zu können.
Mit 900 Euro im Monat kommt man sehr gut aus und
kann während des Studierens in der Stadt auf sehr gutem Niveau leben (die
Kommilitonen haben idR sehr vie
l weniger). Aber große Hotelreisen sind da
natürlich nicht drin.
Krankenversorgung
Die Kubaner haben keine Krankenkassen, alle werden versorgt, wenn sie zum
Arzt gehen. Studenten werden wie Kubaner behandelt, also umsonst und mit
evt
l
. langen Wartezeiten
. Es gibt in den Krankenhäusern Polikliniken, die wie
bei uns ihre Sektoren betreuen, also ins nächste wohnortnahe Krankenhaus
gehen. Die internationalen Kliniken sind oft sehr teuer, vor der Behandlung
fragen!!! Jeder Wohnblock hat auch seinen Hausarzt, d
a kann man auch erst
mal hin, bei den Leuten, bei denen man wohnt nach fragen. Für
Medikamente ist eine Zuzahlung nötig, die für uns verschwindend gering ist.
Die hier abgeschlossene Krankenversicherung musste ich zu keinem
Zeitpunkt vorweisen, auch nicht
bei der Einreise.
Kriminalität
Quaz
i zero. Gibt ́s natürlich, aber zu ökonomisch vergleichbaren Ländern ist
Kuba ein sehr sicheres Land. Mir ist in dem Jahr nichts geklaut worden, bin
nicht überfallen worden und habe mich auch nachts sicher gefühlt
, nach d
em
ich mich an die dortige Dunkelheit gewöhnt habe
.
Habe v.a. von
Taschendieben gehört.
Man sollte
immer gut auf seine Dinge aufpassen und
Wertsachen lieber im Bauchgurt tragen als in der Handtasche.
Machos
Ja, klar. Aber Grenzen werden viel mehr respekti
ert wie in anderen
südamerikanischen oder südeuropäischen Ländern. Sei es weil es für einen
Kubaner bis vor fünf Jahren noch äußerst heikel war mit einer Ausländerin
auszugehen oder seien es tatsächliche kulturelle Unterschiede: wenn man
nein sagt, wird da
s akzeptiert. Trotzdem sind die Sprüche auf der Straße oft
sehr lästig und irgendwann anstrengend und nervig. Irgendwann konnte ich
6
aber gut damit umgehen.
Zurück i
n
Deutschland spürt man dann
, wie
sehr
wenig
e
Komplimente hier üblich sind...
Internet
In Ho
tels für 10 CUC
(7,50 Euro)
pro Stunde (Habana libre in Vedado ist am
besten), manchmal gibt es auch wlan,
–
hier
sind
die Verbindung
en am
schnellsten und die Hotels
sind oft am einfachsten
zu
erreic
hen
. Etecsa, die
Telefongesellschaft dort, bietet in ihr
en Läden Internet für 6 CUC pro Stunde
an. Fast jeder Kubaner hat irgendwo einen Zugang („a la izquierda“), bei
Nachbarn, selbst oder sonst wem
–
einfach mal vorsichtig nachfragen...
kostet dann etwa 2 bis 3 CUC
–
ist aber meist
eine echte Geduldsprobe
–
seh
r
sehr langsam.
Post
Für mich bestimmte
Briefpost aus Dt kam nie an. Mit DHL soll es aber möglich
sein
–
aber in jedem Fall dauert es viele Wochen und Monate... Ich hatte
Briefmarken aus Dt dabei und habe Post Touristen aus Dt mitgegeben, die sie
in Dt ei
ngeschmissen haben. Das hat prima geklappt.
Telefon
Mit eplus Auslandstarif konnte ich mein Handy aus Dt weiter benutzen,
smsen klappte einwandfrei. Über Skyp kann man aus Dt dort angerufen
werden, ist das günstigste, was ich gefunden habe. Wenn man noch
ein uralt
Telefonanschluss hat, kann man sich auch günstige Vorwahlnummern
heraussuchen. Für längeren Aufenthalt kann man sich dort ein Handyvertrag
bei Etecsa machen. Dort kann man auch internationale Telefonkaten kaufen,
die eine lange Nummer haben, man
wählt sie (an jedem) Festnetztelefon und
kann ins Ausland auf eigene Kosten telefonieren.
Sprachkurs
Tipp: nicht vorher über Internet buchen! Ist viel zu teuer und nicht gut! Die
Uni bietet Kurse an: Anmeldung nur persönlich in der Universidad de La
Habana (Räume der Sprachschule sind auf Unigelände
(wo Historiker,
Juristen, Philosophen sind)
, danach fragen, die Leute wissen Bescheid)
. Man
macht einen Einstufungstest, jeden ersten Montag im Monat beginnt ein
neuer Kurs. Kurse sind mit kleiner Klasse,
Lehrer sind gut
, in den Uniferien
gibt es keine Kurse
.
Man
kann
nichts vorher buchen oder reservieren
–
keine
Sorge, das funktioniert dann alles vor Ort.
220 CUC für 40 Stunden (sind 2
Wochen).
Sehr günstig sind privat angebotene Kurse von oft sehr guten
L
ehrern, oft kennen die Casa
-
Eltern jemanden.
Eine Stunde sollte nicht mehr
als 3 bis 10 CUC kosten (mehr wie 5 nur für echte Profis!
Israel und Dulce
Maria waren beide als Professoren an der Uni tätig, sehr kompetent: Telnr.
Zu Hause: Cuba
-
Hav
-
2055020
).
Cá
tedra Humboldt, direkt bei der Uni, Telnr.
8785286, machen
Kurse und
auch diverse Aktionen wie Stadtführungen.
Private Schulen sind total überteuert!!!
Insgesamt kann ich es wenig
empfehlen hier einen Sprachkurs zu machen
–
es gibt kaum Material und die
Me
thoden scheinen aus den 50er Jahren zu sein. Lieber ein paar Wochen
vorher in Spanien einen machen.
Transport
Der Öffentliche Nahverkehr ist in jeder neuen Stadt in Kuba eine neue
Herausforderung, den Kubanern selbst geht es dabei nicht anders. Es hilft n
ur
eins: fragen, fragen, fragen. Wo der Bus hält, wie er fährt, was man bezahlt,
welche Möglichkeiten es noch gibt... alles fragen. Der Bus kostet 20 MN
-
Centavos, also nichts. Sie sind fast immer total überfüllt. Sehr gut kommt
man auch mit Maquinas voran: d
as sind Chevrolet
-
Taxis, die festgelegte
Routen fahren, eine Fahrt im Innenstadtbereich kostet 10 MN oder 50 CUC
-
Cent. Die normalen Taxis kosten etwa 3 CUC im Stadtgebiet. Zug (und Schiff)
7
fährt man auf Kuba eigentlich nicht. Es gibt 2 Reisebussysteme: Ast
ro Busse
für Kubaner und Viazul Busse für Touris. Mit einem Studenten
-
Carnet (wie
kubanischer Personalausweis) kann man auch mit Astro Busse fahren: es gibt
2 Astro Busstationen in Havanna, beim Hauptbahnhof und bei Plaza de la
Revolucion (hier ist auch da
s Viazul Büro). Bei dem am Hauptbahnhof
bekommt man besser Fahrkarten auf dem Schwarzmarkt (idR für 10 CUC
extra, einfach Leute ansprechen, sehr abenteuerlich...)
–
anders kommt man
nicht an Fahrkarten heran, sind schon Monate vorher ausverkauft! Es gibt
auc
h immer eine „lista de esperanza“
–
kann man auch versuchen... Trampen
geht gut, manchmal hält auch ein Reisebus; die Kubaner sind es gewohnt
auch innerhalb der Stadt Mitfahrer mitzunehmen (das heißt „botella“), idR
drückt man dann den Maquina
-
Preis (10 MN)
dem Fahrer in die Hand. Sehr
angenehm ist ein Fahrrad mit einem guten Schloss, man muss sich aber
immer einen bewachten Parkplatz suchen, gibt es aber viele. In kleinen
Städten und Dörfern gibt es eigentlich immer „Camiones“
–
sie stehen nicht
im Reiseführ
er und fahren meist einmal am Tag oder mindestens einmal in
der Woche, man muss fragen wo und wann, kosten zwischen 0 und 30 MN.
Selbst ein Auto leihen ist echt eine gute Alternative, sehr unkompliziert, man
ist wesentlich mobiler und freier.
Literatur
„K
uba im 21.Jahrhundert
–
Revolution und Reform auf der Insel der
Extreme“, von Michael Zeuske (Professor an der Uni Köln, Philosophische
Fakultät). „Che
–
Die Biographie des Ernesto Guevara“, von Paco Ignacio
Taibo II. „Die offenen Adern Lateinamerikas“ von
Eduardo Galeano.
Kuba
-
Reisführer von Stefan Loose.
Film
„Suite H
abana”,
„
Habana station“,
“Buena vista social cl