von einer Famulatur 2002 in Südafrika berichtet Arne Wegener
Famulatur in Südafrika University of Stellenbosch/Tygerbergcampus
Mit diesem Bericht möchte ich einen hochinteressanten Klinikstandort, der sich für zahnmedizinische
Famulaturen eignet, vorstellen. Dabei bin ich vor allem an der bestmöglichen Vorbereitung des Studenten durch
einen großen Informationsgehalt interessiert. Die Universitätsklinik von Stellenbosch befindet sich nordöstlich
von Kapstadt in der Region 'Tygerberg'. Es sind etwa zwanzig Minuten mit dem Auto, um von der Klinik ins
Zentrum von Kapstadt zu gelangen. Von der Universitätsstadt Stelllenbosch ist man etwa eine halbe Stunde
entfernt.
Der Klinikcampus ist nicht besonders ansehnlich, hat jedoch einiges zu bieten, wie zum Beispiel große
Sportfelder, Tennisplätze, einen Swimmingpool, Computerräume, die Mensa und ein schönes kleines Gebäude
für alle ausländischen Famulanten und Studenten. Die Mehrheit der Bewohner des 'elktive-student-house' sind
deutsche Humanmediziner im praktischen Jahr. Ferner gibt es einen größeren Anteil an Holländern. Jede
Wohngemeinschaft von ca. sechs Personen teilt sich eine Küche und mindestens zwei Badezimmern. Die
Kosten für die Unterkunft belaufen sich auf ca. 50 Euro pro Woche. Es müssen ferner vorab 20 Euro
Bewerbungsgebühr sowie 5 Euro für einen HIV Prophylaxefond bezahlt werden.Es handelt sich unter
Berücksichtigung der Flugkosten von ca. 800 Euro nicht gerade um eine billige Famulatur. Vom DAAD werden
nach erfolgreicher Bewerbung um finanzielle Unterstuetzung ca. 300 Euro bereitgestellt.
Es lohnt sich definitiv, an die Südspitze des afrikanischen Kontinents zu gehen, da in der Klinik die chirugischen
Fähigkeiten durch ein großes Extraktionsvorkommen erweitert werden und es sich außerdem um einen der
schönsten Plätze der Welt handelt. Dies gilt vor allem im Sommer der Südhalbkugel. Im Winter kann es
empfindlich kühl und vor allem regnerisch werden.
Vorsicht sei geboten, da die HIV -Quote an der Klinik neben der Hepatitis- und TBC-Rate sehr hoch ist.
Gummihandschuhe und Mundschutz werden von der Klinik gestellt. Kittel und andere
Behandlungskleidungsstücke sind jedoch mitzubringen. Händedesinfektionsmittel sollte man am besten selbst
mitbringen.
Eine Famulatur ist bis zu 16 Wochen möglich. Die beste Zeit nach Tygerberg zu kommen ist von Februar bis
Juni sowie von August bis Oktober. Man sollte sich ein Jahr vor der gewünschten Famulatur bewerben. Die
Arbeitszeiten sind relativ flexibel, es wird jedoch meist von neun bis dreizehn Uhr gearbeitet. Bei der Bewerbung
sollte man die Abteilungen angeben, für die man das größte Interesse hat.
Es ist unabdingbar sich ein Auto mit anderen Famulanten oder Gaststudenten zu teilen, da öffentliche
Verkehrsmittel nicht mit europäischen vergleichbar sind. Die Benutzung ist unter Umständen ein erhebliches
Risiko-
Für sein Zimmer im Elektivehaus werden zwei Vorhängeschlösser gebraucht, mit denen die Tür als auch der
Schrank verriegelt werden können. Handtücher werden außer für die Strandbenutzung gestellt. Es besteht die
Möglichkeit, seine Schmutzwäsche vom Reinigungspersonal gegen ein gewisses Entgeld reinigen zu lassen.
Für den Aufenthalt in Südafrika wird ein Studentenvisum benötigt, welches bei der Botschaft in Berlin (Postfach
080461; 10004 Berlin; Tel.:030- 220730) beantragt werden muß.
Für die Bewerbung ist in der Klinik die sehr nette Frau Rika Bosman (PO Box 19063; Tygerberg 7505;
Südafrika; Tel.:0027-21-9389549; e-mail: rbosman@sun.ac.za ) zuständig-
Viel Spaß in Südafrika!
ARNE WEGNER
arne. wegner@gmx.de
April 2002